“Haette ich nur gewusst wie es enden wuerde…”
“Puh, was fuer eine Nacht.” Sagte Gabriele und lies sich in den Sessel fallen, Biggi und Ralf taten es ihr gleich. Sie kamen gerade von ihrem vierten Einsatz in dieser Nacht zurueck und keiner war ein Zuckerschlecken gewesen. Gabriele kuschelte sich in den Sessel, sie hoffte noch ein paar Stunden schlaf zu bekommen. Ralf bemerkte wie sie die Augen schloss und laechelte, als sie ihre Augen nach ein paar Sekunden wieder oeffnete fragte er, “was ist denn morgen so grosses geplant?” Gabriele laechelte, “nichts eigentlich, aber es ist das erste Mal in dieser Woche das ich Danny vom Kindergarten abholen kann.” “Ich bin mir sicher er wird sich freuen wenn seine Mutter da steht.” Gabriele grinste. Biggi bemerkte wie Ralf Gabriele anschaute und entschied sich dafuer die beiden einen Moment alleine zu lassen. Es war nicht das erste Mal dass sie den engen Bund zwischen ihren Kollegen bemerkte. Sie war sich sicher dass Ralf mehr fuer Gabriele empfand als nur Freundschaft, doch sie glaubte nicht dass Gabriele jemals seine Flirtereien als solche gesehen hatte. Gabrieles Leben drehte sich ausschliesslich um ihren vierjaehrigen Sohn Danny. Ralf und sie hatten von anfangan gewusst das Gabriele einen Sohn hatte, und schnell bemerkt dass der kleine alles fuer Gabriele bedeutete. Ralf und sie hatten am anfang gemutmasst dass der Vater des Kindes vielleicht gestorben war weil Gabriele so an Danny hing doch wie sie eines Tages herausgefunden hatten, war dies nicht der Fall.
“Hat Danny nicht auch bald geburtstag?” fragte Ralf, Gabriele nickte, “ja, morgen in einer Woche. Ebelsieder hat mir schon freigegeben.” Ralf laechelte, “und? Was bekommt er?” “Ein Klettergeruest in den Garten, ich habe es so organiziert dass es aufgebaut wird wenn er im Kindergarten ist. Ich kann nicht warten seine Reaktion zu sehen wenn er es sieht.” Ralf konnte das Strahlen in Gabrieles Augen sehen, dass sie nur bekam wenn sie von ihrem Sohn sprach. Ralf laechelte, er hoffte dass er auch einmal so ein leidenschaftlicher Vater werden wie Gabriele Mutter war. “Ich glaube er wird es moegen.” Sagte Gabriele und Ralf nickte, “ich glaube auch.” Gabriele laechelte Ralf an und drehte sich dann um endlich ein wenig schlaf zu bekommen.
Der Alarm riss die drei aus ihrem Daemmerschlaf, “Unfall in einem Schleusenwerk, Arbeiter abgestuerzt, wahrscheinlich Rueckenverletzungen, Koordinaten folgen.” Die drei rannten zum Heli und wenig spaeter riss Biggi den gelben Engel in die Luft. Ralf beobachtete wie Max, der gerade an der Basis ankam, Gonzo rauslies und dieser die Blaetter, die im Wind wehten jagten. Hinter ihm schaute Gabriele auf die Uhr, wenn sie nach diesem Einsatz keinen mehr bekamen konnte sie es puenktlich zum Kindergarten schaffen.
Bei dem Schleusenwerk angekommen wurden sie von einem Vorarbeiter empfangen und dieser brachte sie in den Schleusenraum in welchem der Verletzte Arbeiter lag. Gabriele versorgte ihn und Ralf half ihr dabei. Bei der Bergung fiel eine der Taschen wieder hinunter in die Schleuse, “ich hole sie gleich.’ Sagte Ralf und Gabriele nickte, die beiden und ein paar Arbeiter brachten den Verletzten zum Heli. “Ralf, denkst du noch an die Tasche?” fragte Gabriele, Ralf nickte, war aber noch mit der Trage beschaeftigt, “ach lass, ich mach schon.” Sagte Gabriele und rannte zurueck den Tunnel der zum Schleusenraum fuehrte.
“Wie lief eigentlich euer Gespraech vorhin?” fragte Biggi, sie und Ralf sassen im Heli und warteten auf Gabriele. “Hmm?” fragte Ralf, Biggi verdrehte die Augen, warum waren Maenner immer so abwehrend wenn es um Gefuehle ging. “Wo bleibt Gabriele eigentlich so lange?” fragte Ralf, “wer weiss, vielleicht hat sie ja jemanden kennengelernt.” Sagte Biggi und schaute ueber die Schulter, es herrschte kurz ruhe und dann sagte Ralf, “ich werde nachschauen.” Biggi grinste, “hah, Eifersuechtig.” Ralf sagte dazu nichts, sondern sprang aus dem Heli.
Als Ralf bei der Schleuse ankam war diese Geschlossen er lehnte sich gegen sie und versuchte sie zu oeffnen, es gelang ihm nicht und er rief Gabrieles Namen, doch er konnte nichts vom innneren der Schleuse hoeren. Nach kurzem Ueberlegen entschied er sich dazu den Vorarbeiter von vorhin zu finden und ihn zu fragen was hier los war.
“Wie die Schleuse laeuft voll Wasser?” fragte Ralf aufgebracht, “wir haben ein Problem mit der Mechanik.” Antwortete der Vorarbeiter, “gibt es eine Moeglichkeit die Schleuse zu oeffnen?” fragte Biggi, “nur von innen, die Schleusen haben ein Notventiel, man muss nur wissen wo es ist. Aber wir koennen versuchen es aufzuschweissen.” Ralf schaute ihn auffordent an und waehrend sich Arbeiter mit den Schweisgeraeten zu der Schleuse aufmachten verstaendigte Ralf die Feuerwehr ueber die Rettungsleitstelle.
Biggi und Ralf standen hinten den Maennern die versuchten die Schleuse aufzuschweissen, “geht das nicht schneller? Sie ist schon fast eine halbe Stunde dadrinnen.” Fragte Ralf nervoes, der Vorarbeiter schuettelte mit dem Kopf, “das ist fast so sicher wie ein Safe.” Sagte er, Ralf beobachtete einen Moment die Arbeiter und wie das Schweissgeraet kaum einen Inpackt auf die Tuer hatte. Er schuettelte den Kopf, dass wuerde nie reichen. Er musste einen anderen Weg finden Gabriele daraus zu holen.
“Das reicht nie, ich muss da rein.” Sagte er und verliess die kleine Gruppe. “Was soll das heissen?” fragte Biggi und schaute den Vorarbeiter an, “ihr macht hier weiter.” Wies der Vorarbeiter seine Arbeiter an und folgte Biggi. “Das ist meine Tauchausruestung, nun zeigen sie mir wo genau dieses Ventil ist.” Sagte Ralf, er hatte das Atemgeraet des Medicopters in der Hand. “Sie sind doch verrueckt.” Sagte der Vorarbeiter als er das Atemgeraet und die kleine Sauerstoffflasche sah. “Ich werde diese Frau da raus holen und wenn ich ihre verdammte Baustelle auseinander nehmen muss und jetzt zeigen sie mir wie ich da rein komme.” Der Vorarbeiter griff murmelnd nach einem Stueck Kreide und began auf einer der Waende einen Plan der Schleusen zu zeichnen. “Es koennte also klappen.” Sagte Ralf nachdem der Vorarbeiter seine Zeichnung vollendet hatte. “Das ist Wahnsinn, wahrscheinlich ist ihre Kollegin schon tod.” Ralf schuettelte mit dem Kopf, “und wenn nicht?” fragte er und zu Biggi, “komm.”. Die beiden begangen richtung der zweiten Schleuse zu rennen. Den ganzen Weg runter dachte Ralf an Gabriele und wie sie sich auf Danny’ Geburtstag gefreut hatte, er konnte sie nicht im Stich lassen, er wuerde sich das niemals verzeihen.
“Pass auf dich auf, hoerst du?” sagte Biggi, Ralf sass bereits auf der Kante und hatte seine Beine im Wasser, er nickte und band das Seil an seinen Guertel. Er lies sich ins Wasser gleiten und zeigte Biggi und dem Vorarbeiter der noch immer von Selbstmord redete, seinen erhobenen Daumen, dann tauchte er ab. Die Roehre war duenn und den ganzen Weg betete Ralf dafuer das Gabriele noch am leben war, wieso hatte er auch nicht die dummen Taschen geholt. Endlich hatte die Roehre ein Ende und er sties sich hoch. Als er auftauchte und Gabriele schwimmen erkannte fielen ihm tausend Steine vom Herzen. “Ralf, gott sei Dank.” Sagte Gabriele, Ralf riss sich das Atemgeraet vom Gesicht und konnte die Panik in Gabrieles Gesicht erkennen. Das Wasser hatte sie beinahe bis an die Decke der Schleuse getrieben und bald wuerde die Schleuse ganz voll sein. Wahrscheinlich hatte sie schon mit ihrem Leben abgeschlossen. Ralf nahm sie kurz in den Arm und obwohl die Situation so verdammt verfahren war genoss er es. Er laechelte sie an, “alles wird gut, da ist ein Notventil.” “Ich habe keins gesehen.” Sagte Gabriele, “es muss aber da sein.” Sagte Ralf und setzte das Atemgeraet wieder auf. Der Hebel fuer die Tuer war nicht wo er sein sollte und Ralf tauchte hinunter um ihn zu finden. Als er ihn endlich hatte versuchte er es erneut, doch der Druck war zu Stark und das Tor bewegte sich keinen Zentimeter. Er tauchte wieder auf und schaute in Gabrieles Hoffnungsvolle Augen, “der Druck ist zu stark, keine Chance.” Gabriele schuettelte mit dem Kopf, “sag dass das nicht wahr ist, bitte Ralf, bitte. So wie du gekommen bist? Durch das Verbinndungsrohr.” Ralf schuettelte mit dem Kopf, “die Roehre ist zu eng, wir koennten das Atemgeraet nicht weiterreichen.” Gabriele schuettelte mit dem Kopf und Ralf sagte, “ich bleibe, du gehst.” “Bist du verrueckt? Niemals.” Sagte Gabriele, “wir haben keine andere Moeglichkeit, ausserdem braucht Danny dich, hmm?” Gabriele schuettelte mit dem Kopf, ja sie liebte ihren Sohn ueber alles, aber sie wuerde nicht Ralfs Tod fuer ihn in Kauf nehmen. Ausserdem war ihre Mutter doch mehr Dannys Mutter als sie selber, sie war ja beinahe nie bei ihm. “Nein, Danny ist gut aufgehoben.” Ralf schaute sie flehend an, und Gabriele hatte ploetzlich eine andere Idee. “Es gibt noch eine andere Moeglichkeit,” Ralf schuettelte mit dem Kopf, “doch, du nimmst das Atemgeraet und du ziehst mich hinterher.” “Gabriele dass geht nicht, du wirst ertrinken.” “Ja aber ich habe drei Minuten Zeit und zu not holst du mich wieder zurueck.” Ralf schuettelte mit dem Kopf und wehrte sich gegen Gabrieles Vorschlag doch gegen ihren Dickschaedel kam er nicht an. Gabriele erklaerte ihm noch einmal genau die einzelnen Schritte einer Wiederbeatmung und dann schauten sie sich an, “okay, auf drei.” Sagte Ralf und griff nach Gabrieles Hand, “1” Gabriele atmete tief durch, “2” Ralf wollte das Atemgeraet aufsetzen doch Gabriele hielt seine Hand fest und sagte, “ich liebe dich.” Sie kuesste ihn schnell auf die Lippen und schaute dann ins Wasser, Ralf starrte sie einen Moment an und sagte dann, “3”. Die beiden tauchten ab.
Zuerst hatte Gabriele ihm noch geholfen und war ebenfalls geschwommen doch jetzt war sie voellig leblos und er musste sie ziehen. Er versuchte nicht an das eben geschehene zu denken sondern sich ausschliesslich auf das Schwimmen zu konzentrieren doch das fiel ihm nicht besonders einfach. Dann endlich erreichte er dass Ende der Roehre, er riss sich das Sauerstoffgeraet vom Gesicht und machte sich an den Aufstieg. Endlich erreichte er die Wasseroberflaeche, es waren mindestens drei Minuten vergangen, er zog Gabriele ebenfalls an die Wasseroberflaeche und der Vorarbeiter und Biggi halfen ihm sie aus dem Wasser zu ziehen. Er trug sie raus zu dem Medicopter und began dort mit den Wiederbelebungsmassnahmen. Doch was immer er versuchte, es schien aussichtslos und langsam stieg panic in ihm auf, er haette ihr sagen sollen dass er sie auch liebte, wieso hatte er dass versaeumt? Das piepsen des EKG holte ihn aus seinen Gedanken, “sie ist wieder da, sie lebt.” Sagte Ralf und schaute verbluefft auf das Geraet, “schaffen wir es bis ins Krankenhaus?” fragte Biggi, Ralf wusste es nicht, “wir muessen es versuchen,” sagte er.
Sie schafften es ins Krankenhaus und der Arzt meinte sie koennten Gabriele schon morgen Mittag besuchen. Ralf und Biggi fielen sich vor lauter Glueck um den Hals, sie hatten es geschafft! “Kommst du? Wir muessen zurueck zur Basis, damit die Jungs uebernehmen koennen.” Ralf zoegerte einen Moment, “ich nehme mir ein Taxi, okay?” Biggi zuckte mit den Schultern und die beiden verabschiedeten sich voneinander. Ralf schaute zu seiner Uhr, es war kurz nach Elf, vielleicht hatte er Glueck und Gabrieles Mutter war Zuhause.
Als das Taxi vor dem Haus hielt wurde er etwas nervoes, er war noch nie hier gewesen und kannte Gabrieles Mutter auch nur aus ihren Erzaehlungen. Er wusste dass sie sich die meiste Zeit um Danny kuemmerte, wenn Gabriele Dienst hatte und das Gabriele und sie sich sehr gut verstanden. Er bezahlte den Taxifahrer und stieg aus, er erkannte die dunkelblaue M-Klasse von Angela in der Einfahrt. Gabriele fuhr sie manchmal wenn sie groessere Einkauefe vor hatte oder mehrere Kinder vom Kindergarten abholte. Er ging die letzten Schritte zur Tuer und klingelte. Kurze Zeit spaeter oeffnete ihm eine aeltere Frau die Tuer, Ralf wusste sofort dass sie Gabrieles Mutter sein musste, man konnte die Aehnlichkeit erkennen. “Guten Morgen?” sagte Angela und Ralf atmete kurz durch, “ist etwas mit meiner Tochter?” fragte sie, und Ralf dachte darueber nach wie es fuer sie aussehen musste wenn ein Mann in einer Uniform vor ihrem Haus stand. “Aehm, sie hatte einen Unfall heute Morgen,” fing er an und setzte dann schnell hinzu, “es geht ihr gut.” Angela schaute ihn fragend an und sagte dann, “kommen sie doch erst mal rein.” Ralf nickte und folgte ihr in das Haus. Im Flur hingen ein paar Bilder von Danny, eins davon kannte er bereits, es zeigte Danny auf Gabrieles schoss, die beiden sassen im Garten und beide grinsten ueber beide Ohren, Gabriele hatte das gleich Bild in ihrem Spinnt auf der Basis. Ralfs Blick blieb einen Moment auf einem anderen Bild haengen, es musste kurz nach Dannys Geburt gemacht worden sein, auch auf diesem sah Gabriele so gluecklich aus. Er glaubte dass sie nur so gluecklich war wenn sie mit Danny zusammen war, der kleine bedeutete ihr alles. “Kommen sie, wir gehen ins Wohnzimmer.” Ralf folgte Angela, es roch gut, wahrscheinlich bereitete sie gerade dass Mittagessen vor. Im Wohnzimmer lagen ein paar Spielsachen verstreut und durch die grossen Fenster konnte man den grossen Garten sehen, in dem eine Sandkiste stand und naeher am Fenster ein kleines Kinderfahrrad. Gabriele hatte ihm vor ein paar Tagen erzaehlt dass sie Danny gerade beibrachte ohne Stuetzraeder zu fahren. Angela deutete ihm einen der Sessel und setzte sich auf den Gegenueberliegenden. “Ich wuerde ihnen ja etwas anbieten aber erst muss ich wissen was mit meiner Tochter ist.” Ralf nickte verstaendnisvoll. “Also?” fragte Angela, “es gab einen Zwischenfall bei einem Einsatz heute Morgen, ihre Tochter wurde in eine Schleusenkammer eingeschlossen, es gelang uns allerdings sie zu retten, sie ist jetzt im Traunsteiner Klinikum und die behandelten Aerzte sagten sie kann morgen Mittag besuch empfangen.” Angela nickte und fragte dann, “wieso genau ist sie denn im Krankenhaus?” fragte sie, Ralf ueberlegte kurz wie er es am besten formulieren sollte, dass sie ertrunken war, war wahrscheinlich nicht die beste Antwort. “Sie war einige Zeit ohne Sauerstoff und die Aerzte wollten sie zur Beobachtung dabehalten.” Angela nickte, “ohne Sauerstoff? Sie meinen sie ist ertrunken?” fragte sie dann, Ralf zoegerte kurz, “technisch gesehen ja aber wir haben sie sofort wiederbelebt, sie wird keine Schaeden davontragen.” Angela atmete tief durch und sagte dann, “ich glaube dass hat selbst sie noch nicht geschafft.” Ralf laechelte und sagte dann, “sie ist okay.” Angela nickte und schaute zur Uhr, “entschuldigen sie mich, aber ich muss meinen Enkel vom Kindergarten abholen.” Ralf nickte, “ich hoffe er wird nicht zu enttaeuscht sein dass Gabriele nicht kommt.” Angela laechelte ihn an, sie wusste dass ihre Tochter von kaum was anderem sprach als ihrem Sohn, daher ueberraschte es sie auch nicht dass der Mann so gut ueber Danny bescheid wusste. “Er wird wahrscheinlich, morgen Mittag haben sie gesagt.” Ralf nickte und die beiden verabschiedeten sich entgueltig voneinander.
Es war beinahe Zwoelf Uhr Mittags und Ralf stand nervoes vor Gabrieles Krankenzimmer, er hatte eine kleine Blume in seiner Hand, doch wusste er nicht ob er wirklich reingehen sollte. Angela und Danny wuerden bestimmt nicht bevor halb eins kommen, schliesslich musste sie ihn erst vom Kindergarten abholen. Endlich ueberwandt er sich, klopfte und trat ein. Gabrieles Bett war das einzige im Raum und sie schaute gespannt zur Tuer, als sie ihn erkannte schaute sie kurz etwas enttaeuscht doch laechelte dann. Sie wartete wahrscheinlich auf Danny, dachte er und ging naeher an ihr Bett. “Guten Morgen.” Sagte er, Gabriele laechelte ihn an und er hielt ihr die kleine Blume hin, “hier, fuer dich. Die sind sogar echt.” Gabriele laechelte und stellte sie auf den Nachttisch. “Setzt dich doch.” Sagte sie, Ralf schaute nach einem Stuhl und wollte ihn gerade holen doch Gabriele griff nach seinem Arm und zog ihn auf das Laken. Ralf laechelte verlegen und Gabriele brach nach ein paar Sekunden die Stille. “Danke dass du mir mein Leben gerettet hast.” Ralf schaute verlegen runter und Gabriele sagte, “ich habe den ganzen Morgen darueber nachgedacht wie ich es dir sagen soll und mir ist doch nichts besseres eingefallen. Ich denke was ich eigentlich sagen will ist, dass ich dir das niemals vergessen werde… auch nicht dass du fuer mich sterben wolltest.” Ralf schaute noch immer auf die Decke, dies Gespraech war ihm unangenehm. Die beiden schwiegen einen Moment und dann sprach Ralf das zweite heikle Thema zwischen den beiden an, “was du gestern zu mir gesagt hast.” Gabriele laechelte, nun war sie diejenige die aufs Bettlaken schaute. Sie hatte den ganzen Morgen darueber nachgedacht ob sie es zuruecknehmen sollte und ihm sagen sollte dass sie in dem Moment nur so dankbar und ueberwaeltigt war, doch sie hatte sich dafuer entschieden es nicht zu tun. Sie wusste dass er sie ebenfalls liebte, auch wenn Danny ihr ein und alles war, hatte sie seine Andeutungen nicht uebersehen und vorallem nicht uebersehen wollen. Sie hatte seit Dannys Vater niemanden mehr geliebt und hatte lange Zeit gedacht sie wuerde auch niemals wieder jemanden lieben doch dann war Ralf in ihr Team gekommen und von Tag zu Tag hatte er ihr Herz erobert. Sie wusste dass neben ihrem Kind ein Mann kaum Platz hatte und hatte deswegen fuer so lange Zeit geschwiegen, doch gestern hatte sie nicht anders gekonnt als es ihm zu sagen, schliesslich haette sie sonst mit dem Geheimnis ins Grab gehen koennen und dass wollte sie nicht. “Na ja, ich weiss nicht wie ernst du es meintest aber ich wollte dir schon lange sagen dass…” Die Tuer wurde aufgerissen und ein kleiner Junge stuermte hinein. Ralf stand schnell von Gabrieles Bett auf und kaum eine Sekunde spaeter war auch Angela Kollmann im Zimmer. “Mami.” Danny sprang auf ihr Bett und sie nahm ihn fest in den Arm. “Hey mein Grosser.” Sagte sie und gab ihm einen Kuss auf die Stirn, Ralf konnte ihr ansehen dass sie uebergluecklich war ihren Sohn wiederzusehen. “Ich komme dann spaeter wieder.” Sagte er und verliess das Zimmer, Angela schaute ihm verbluefft nach und dann fiel ihr Blick auf die kleine, rote Blume auf Gabrieles Nachttisch, sie grinste, war ihre Tochter etwa endlich wieder dabei sich zu verlieben? “Du hast mir einen ganz schoen grossen Schrecken eingejagt, oder besser gesagt dein Kollege der eben hier war, ich dachte schon…,” Angelas Blick fiel auf Danny und sie winkte ab, Gabriele laechelte sie nur an und die beiden nahmen sich auch kurz in den Arm. “Wann kommst du wieder nach Hause?” fragte Danny, er sass immer noch auf dem Bett seiner Mutter, “die wollen mich morgen hier raus lassen.” Sagte Gabriele und strich ihm eine Straehne zur Seite. “Soll ich dich abholen?” fragte Angela, Gabriele schuettelte mit dem Kopf, “ich werde mir ein Taxi nehmen, die meinten so gegen zwoelf und da hast du ja alle Haende voll zu tun.” Angela nickte, “was moechtest du denn gerne Essen wenn du morgen nach Hause kommst?” Gabriele ueberlegte kurz und sagte dann, “Cordon Bleu mit Pommes.” Angela verdrehte die Augen, “natuerlich dass was am moisten Umstand bereitet.” Sagte sie und die beiden grinsten sich an. Danny beruehrte vorsichtig Gabrieles Hand in der die Infusion steckte, “tut das nicht weh?” fragte er, Gabriele schuettelte mit dem Kopf, “nein, du weisst doch Aerzte tun dir nicht weh.” Danny lachte, “das sagst du nur weil du ein Arzt bist.” Gabriele grinste und wuschelte durch sein Haar.
Biggi war gerade gegangen, als sie reingekommen war hatte Gabriele gehofft dass es Ralf gewesen waere, damit sie endlich mit ihrem Gespraech von vorhin weitermachen konnten. Jetzt lag sie hier und dachte darueber nach das Telefon freischalten zu lassen, damit sie ihn anrufen konnte, doch war das etwas uebertrieben fuer die eine Nacht. Sie lies sich zurueck sinken und schaute die kleine Blume an, die Ralf ihr mitgebracht hatte, vielleicht wuerde er spaeter wirklich wiederkommen, wenn er sicher war das niemand sonst hier war.Die Tuer oeffnete sich erneut und Gabriele schaute gespannt hoch, doch zu ihrer Enttaeuschung war es nur ein Arzt und zwei Schwestern, die zur Visite kamen. “Wie geht es ihnen denn?” fragte der Arzt, “super, ehrlich gesagt sehe ich nicht wieso sie mich ueber Nacht hier behalten wollen.” Kaum hatte Gabriele dass gesagt hatte sie eine Neue Idee, “kann ich mich auf eigene Gefahr entlassen?” der Arzt schaute sie besorgt an, “sie muessen mir nicht die Risiken erklaeren, wie sie wissen bin ich selber Aerztin.” Sagte Gabriele und setzte sich auf. Die Schwestern schauten gespannt zu dem Arzt und schliesslich nickte dieser.
”Schwester Maria, machen sie bitte die Unterlagen fuer Frau Dr. Kollmann klar und sie Luise kuemmern sich bitte um ihre Infusion.” Gabriele grinste und schaute der Schwester dabei zu wie diese sie vom Tropf trennte und die Stelle an der die Infusion gehangen hatte verband damit es nicht zu sehr blutete. “Sie muessen nur beim rausgehen am Schwesterzimmer vorbei kommen und die Unterlagen unterschreiben.” Gabriele nickte, es war nicht dass erste mal dass sie sich auf eigene Gefahr entlassen hatte, bei Danny’s Geburt war sie auch am naechsten Tag gegangen. Gabriele wartete bis die drei das Zimmer verlassen hatten und stand dann auf, ihre Mutter hatte ihr ein paar Klamotten mitgebracht, doch alle waren reine Krankenhaus sachen, sie seufzte, sexy wuerde sie heute Nacht sicher nicht aussehen.
Ralf fuetterte gerade Gonzo, er war schon mit ihm draussen gewesen und wollte nun bald los um Gabriele noch einmal zu besuchen. Es klingelte und er hoffte dass es niemand war der ihn lange aufhalten wuerde, sonst waere die Besuchszeit im Krankenhaus sicher vorbei und er muesste das Gespraech auf morgen verschieben. Er hatte nicht damit gerechnet dass sich sein Besuch auf diese Art und Weise erledigen wuerde, Gabriele stand mit einer kleinen Tasche vor ihm und grinste ihn an. “Was machst du denn hier?” Gabriele grinste und fragte, “kann ich rein kommen.” Ralf nickte und ging einen Schritt von der Tuer zurueck. Die beiden standen sich einen Moment im Flur gegenueber und dann nahm Ralf ihr die Tasche ab und stellte sie auf die Seite. “Es tut mir leid dass Danny vorhin so reingestuermt ist, ich wollte nur wissen ob du dass, was du vorhin sagen wolltest immer noch sagen moechtest.” Ralf nickte, “ja.” Sagte er, Gabriele laechelte und nickte, “da ist einiges was ich dir vorher sagen sollte.” “Wir koennen uns ins Wohnzimmer setzen, ich habe noch ein paar Ice Teas im Kuehlschrank.” Gabriele schuettelte mit dem Kopf, “ich glaube hier ist eine ganz gute Stelle um das zu besprechen.” Ralf zuckte mit den Schultern und schaute sie wieder an, Gabriele ueberlegte kurz und began dann, “du solltest dir vielleicht besser jemand anderen suchen, denn ich wuerde Danny immer ueber dich stellen und wir wuerden uns, vorallem am Anfang, nur selten sehen. Ausserdem wuerde ich dich nicht so schnell Danny vorstellen, ich will nicht dass er sich an dich gewoehnt und wir dann feststellen dass es doch nicht klappt. Und ich bin aus der Uebung was Beziehungen angeht, ich waere sicher keine gute Freundin und…” weiter kam sie nicht, denn Ralf hatte ihr einen sanften Kuss auf den Mund gedrueckt. Nur eine Sekunde spaeter trennten sich ihre Lippen wieder und Gabriele dachte darueber nach dass das, das erste Mal gewesen war dass sie jemanden gekuesst hatte, seit Rick sie sitzen gelassen hatte. “Das aendert nichts.” Gabriele laechelte und Ralf grinste ebenfalls, er nahm ihren Kopf zwischen seine Haende und kuesste sie erneut. Die beiden liessen wieder voneinander ab und schaute sich in die Augen, nur um sich dann wieder zu kuessen. Ralf drueckte Gabriele sanft gegen die Wand hinter ihr, “bitte sei vorsichtig.” Fluesterte Gabriele als Ralfs Hand sich daran machte ihr das T-Shirt auszuziehen.
Es war beinahe zehn Uhr, die Sonne schien hell ins Zimmer und Gabriele wachte auf, sie hatte nur knapp fuenf Stunden geschlafen und spuerte dies in jedem Knochen den sie hatte. Sie schaute rueber zu Ralf, der noch tief und fest schlief, sie beugte sich rueber zu ihm und kuesste sein Schulterblatt, sie grinste als sie sein Tattoo betrachtete, sie hatte sich niemals gedacht mal ein Bild von Buddy Holly kuessen wuerde. Sie schlug die Decke zurueck und verschwand ins Bad, allerdings machte sie einen Umweg in den Flur um in ihrer Tasche nach einem der weiten T-Shirts zu suchen die ihre Mutter ihr eingepackt hatte. Sie griff auch nach ihren Badsachen und verschwand ins Bad. Nach dem Zaehne putzen nahm sie die Pillenschachten grinsend in die Hand, all die Jahre hatte sie die Pille aus gewohnheit genommen obwohl sie sie nie gebraucht hatte. Grinsend schluckte sie die Pille und ging in dem T-Shirt zurueck zu Ralfs ins Bett.
Eine halbe Stunde spaeter war auch Ralf aufgewacht und die beiden kuschelten im Bett, “ich muss bald los, meine Mum macht extra mein Lieblingsessen.” Ralf nickte, “und Danny kann es auch kaum erwarten dich zu sehen, hmm.” Gabriele grinste ihn nur and und kuesste ihn noch einmal. “Die letzte Nacht war wunderschoen.” Sagte Gabriele und Ralf laechelte, “fand ich auch.” “Ich kann nicht versprechen wann wir dass wieder machen koennen.” Sagte Gabriele entschuldigend, Ralf nickte und kuesste sie, “wie gesagt, ich kann warten.”
“Mutter?” fragte Gabriele als sie ins Haus kam, die Haustuer war nicht abgeschlossen gewesen, wahrscheinlich holte ihre Mutter Danny gerade vom Kindergarten ab. Es duftete schon gut und sie stellte die Tasche hin und ging dem Spiegel der neben der Garderobe hing, sie grinste sich eine Weile selber durch den Spiegel an und drehte sich dann weg, doch das grinsen konnte sie noch immer nicht lassen.
Es waren vier Wochen seit dem zwischenfall in dem Schleusenwerk vergangen, Danny war mittlerweile fuenf Jahre alt geworden. Er hatte das Klettergeruest sofort in sein Herz geschlossen, beinahe genauso wie das Lego Schiff dass Gabriele ihm mithingestellt hatte. Es war Ralfs Geschenk an ihn gewesen, Gabriele hatte mit dem Gedanken gespielt Ralf mit einzuladen, doch sie wollte nicht dass Danny das falsch auffasste, nicht an seinem Geburtstag. Ralf und Gabriele verbrachten die meiste Zeit waehrend der Schicht miteinander, da Biggi immer noch glaubte Ralf alleine mit ihr lassen zu muessen, damit es endlich mal mit den beiden klappt, hatten sie recht ungestoerte Moment miteinander. Gabriele hatte versucht noch einmal eine Nacht bei ihm zu verbringen, doch sie hatten so schon so oft Nachtschicht und sie wollte nicht jede Nacht weg sein. Egal was war, ihr Sohn stand noch immer an erster Stelle.
Die B-Crew sass gerade im Aufenthaltsraum, Biggi versuchte Berichte zu korrigieren und Ralf und Gabriele spielten Backgammon. “Danny hat gestern sein Seepferdchen bestanden.” Platzte es auf einmal aus Gabriele heraus, Biggi und Ralf schauten auf, “das ging aber schnell, er hat doch neulich erst mit dem Schwimmunterricht begonnen.” Sagte Ralf, Gabriele nickte, “ich war jades Wochenende mit ihm schwimmen.” Sagte sie stolz, “beim See?” fragte Biggi, Gabriele nickte und Ralf laechelte und dachte, dass Danny wirklich das gluecklichste Kind der Welt war, mit ihr als Mutter. “Du bist dran.” Sagte Gabriele und riss ihn aus seinen Gedanken, er schaute auf und sie grinste ihn an, er grinste ebenfalls und wuerfelte.
“Was machst du denn heute Nachmittag?” fragte Biggi als sie in die Umkleide kam, Gabriele sass auf der Bank in der Mitte des Raumes. Gabriele war so in gedanken versunken dass sie gar nicht bemerkte wie Biggi mit ihr sprach. Biggi legte ihr eine Hand auf die Schulter und Gabriele drehte sich zu ihr um, “alles okay?” fragte Biggi, Gabriele nickte, “meine Regel ist schon zwei Wochen ueberfaellig.” Biggi zuckte mit den Schultern, “aber seit Danny’s Geburt ist sie doch nie besonders puenktlich, ich wuerde mir darueber keine Gedanken machen.” Biggi drehte sich zu ihrem Spinnt und oeffnete diesen, durch den Spiegel konnte sie sehen wie Gabriele immer noch nachdachte und ihr schoss ein neuer Gedanke durch den Kopf, sie drehte sich wieder um und sagte, “na ja zumindest nicht wenn du dir sicher sein kannst nicht schwanger zu sein.” Gabriele sagte darauf nichts und Biggis Augen wurden groesser, “echt? Mit wem?” fragte sie, doch Gabriele schuettelte nur mit dem Kopf, griff nach ihren Klamotten und verschwand in die Dusche.
Als das Wasser ueber ihr Gesicht lief dachte sie noch einmal darueber nach, sie wusste dass sie die Pille im letzten Monat nicht einmal vergessen hatte, vorallem nicht nach der Nacht mit Ralf. Wahrscheinlich machte sie sich wirklich nur unnoetige Sorgen. Sie wusch sich dass letzte Shampoo aus den Haaren und drehte das Wasser ab, als sie nach dem Handtuch griff fiel ihr etwas anderes ein und sie lies sich zurueck gegen die kalte Wand der Dusche fallen. Was wenn die Antibiotika im Krankenhaus die Pille ausser Kraft gesetzt hatten? Sie rappelte sich auf und griff erneut nach dem Handtuch.
Keine zwei Minuten spaeter kam sie angezogen und mit nassen Haaren in den Aufenthaltsraum, Biggi und die Jungs schauten auf. Gabriele ging schnurrstracks auf das Regal mit den Einsatzberichten zu, “alles okay?” fragte Ralf, Gabriele nickte, “ich brauche deinen Bericht von dem Einsatz in dem Schleusenwerk.” Sagte sie und zog den naechsten Ordner aus dem Regal. Ralf merkte wie sich Thomas, Michael, Peter und Biggi fragende Blicke zuwarfen und stand auf, als er neben ihr war konnte er ihr Shampoo riechen und grinste. Er zog einen weiteren Ordner aus dem Regal und suchte darin herum, “hier ist er.” Sagte er und reichte den Ordner an Gabriele, er beobachtete sie waehrend sie sich den Bericht durchlas. Irgendwie sah sie mit nassem Haar fast noch sexier aus. “Was soll dass heissen?” fragte Gabriele und deutete auf seine krakelike Schrift, Ralf brauchte selber ein paar Sekunden um es herauszufinden, “Elektroschock mit 300” sagte er, Gabriele schloss den Ordner und fluesterte, “dass macht keinen Sinn.” Und dann lauter zu Ralf, “hast du mir irgendwelche Medikamente gegeben?” Ralf schuettelte mit dem Kopf, “alles okay?” fragte er, Gabriele nickte und stellte den Ordner weg, also wenn dann hatte sie etwas im Krankenhaus bekommen aber natuerlich konnte sie ihre Krankenakte dort nicht einfach anschauen. Aber wenn irgendwas wirklich ihre Pille ausser Kraft gesetzt hatte, dann waere dass ja leicht rauszufinden. Sie entschloss sich gleich einen Schwangerschaftstest zu kaufen.
Als Gabriele den Aufenthaltsraum wieder in Richtung Umkleide verliess meinte Thomas, “was war dass denn?” Michael zuckte mit den Schultern und Biggi meinte, “ich habe da so eine Ahnung.” Die vier Jungs schauten sofort fragend zu ihr, doch Biggi schuettelte nur mit dem Kopf.
Nur kurze Zeit spaeter verliess Gabriele die Basis, sie hatte sich kaum verabschiedet und dass war sonst gar nicht ihre Art. Ralf verabschiedete sich ebenfalls von den anderen und kaum sass er im Auto holte er schon sein Handy raus und suchte nach Gabrieles Handynummer, jedoch landete er nur in ihrer Mailbox und entschied sich dazu wieder aufzulegen.
Gabriele war in ein Kaufhaus gefahren und nach einigem suchen hatte sie endlich einen Schwangerschaftstest gefunden der schon nach so kurzer Zeit eine Schwangerschaft erkennen konnte, zumindest versprach dass die Verpackung. Sie bezahlte ihn und suchte die Toiletten auf, sie konnte und wollte nicht bis zuhause warten. Als sie auf das Testergebnis wartete schaute sie zur Uhr, sie wuerde es niemals bis zwoelf zum Kindergarten schaffen, sie waehlte die Nummer ihrer Mutter, “Hi Mami, ich bins, kannst du mir einen Gefallen tun und Danny vom Kindergarten abholen…ich weiss dass ich gesagt habe ich wuerde ihn abholen…” sie schaute runter auf den Test und erkannte wie er sich langsam blau faerbte, sie schaute auf die Beschreibung waehrend ihre Mutter ihr eine Standpauke hielt, blau hiess schwanger, Gabriele schluckte, “Mutter bitte hol ihn einfach ab.” Schrie sie schon fast und legte auf, sie lies das Telefon sinken und starrte das Testergebnis an.
Als sie aus dem Kaufhaus in ihr Auto stieg war sie immernoch kreidebleich, sie hatte eben ihren Frauenarzt angerufen und konnte morgen frueh dazwischengenommen werden. Sie sass einen Moment im Auto und entschloss sich dann zu Ralf zu fahren, schliesslich musste er auch erfahren was los war.
“Hey, was machst du denn hier? Ich habe versucht dich zu erreichen.” Gabriele versuchte zu laecheln und trat in seine Wohnung. “Alles klar? Du siehst irgendwie gar nicht gut aus.” Sagte Ralf und nahm sie bei den Schultern, Gabriele versuchte immer noch zu laecheln doch gab es dann entguetlig auf, “ich bin schwanger.” Sagte sie, Ralf starrte sie einen moment an und laechelte dann, seine Hand fuhr von ihrer Schulter zu ihrem Bauch. Gabriele schloss die Augen und began entguetlig zu weinen. Ralf wusste nicht wie er reagieren sollte, er musste das auch erst mal verarbeiten aber sein Adrenalin stieg schon jetzt vor Freude. “Ich kann dass nicht.” Fluesterte Gabriele dann. Ralf verstand nicht und schaute sie fragend an, er streichelte ihr sanft ueber den Bauch. “Ich kann nicht wieder mit einem Baby nach Hause kommen, ich bekomme es doch nicht mal mit Danny auf die Reihe.” “Du bist eine klasse Mutter.” Sagte er, Gabriele schuettelte mit dem Kopf, “meine Mutter ist die Mutter meines Sohnes, ich bin nur der Spielgefaehrte.” Sie weinte jetzt richtig und Ralf wollte sie in den Arm nehmen doch sie stiess ihn zurueck. “Es tut mir leid, ich werde morgen frueh abtreiben, bitte verzeih mir.” Gabriele drehte sich um und verlies die Wohnung, Ralf starrte ihr nach und versuchte zu realizieren was sie gerade gesagt hatte.
Als Gabriele zwei Stunden spaeter die Tuer zu dem Haus ihrer Mutter aufschloss kam Danny ihr schon entgegen gerannt, sie nahm ihn auf den Arm und kuesste ihn. “Ueben wir Fahrradfahren?” fragte er, Gabriele nickte und lies ihn runter, “hol schon mal deinen Helm, ich bin gleich draussen.” Danny nickte und rannte los. Angela war ebenfalls in den Flur getreten, Gabriele beachtete sie nicht doch als sie an ihr vorbeigehen wollte hielt Angela sie am Arm fest, “du kannst dich wenigstens entschuldigen, immerhin kuemmerte ich mich die meiste Zeit um dein Uneheliches Kind.” Gabriele war schon wieder zum Heulen zumute, “es tut mir leid. Ich verspreche ich werde mich bessern.” Angela schuettelte mit dem Kopf, “manchmal glaube ich wirklich dass du Danny nur bekommen hast weil du Kinder niedlich fandest, ueber konzequenzen hast du nie nachgedacht. Zum Muttersein gehoert etwas mehr als nur zu spielen.” Normalerweise haette Gabriele das Gerede ihrer Mutter ueber sich ergehen lassen, doch heute war sie zu gereizt. “Glaub mir, ich wollte nicht im fuenften Semester meines Medizinstudiums schwanger werden, Danny war ein Unfall und es tut mir leid, okay?” Angela schuettelte mit dem Kopf, “wie kannst du so ueber deinen Sohn reden? Wie kann es dir leid tun dass du ihn bekommen hast?” “So meinte ich dass nicht, es tut mir leid dass ausgerechnet das groesste Arschloch der Stadt sein Vater ist und glaubst du wirklich dass ich mir dieses Leben gewuenscht habe? Ich dachte damals das Rick ein guter Vater werden wuerde, ja ich bin auf ihn reingefallen aber keine Angst, dass passiert mir nicht nochmal.” Angela schuettelte mit dem Kopf, “das waere auch noch schoener.” Sagte sie und ging zurueck in die Kueche, Gabriele starrte ihr nach und strich ueber ihren Bauch, ihr rollte eine Traenne ueber die Wange, sie wischte diese schnell weg und ging in den Garten, wo Danny schon ungedultig auf seinem kleinen, blauen Fahrrad sass und auf sie wartete.
Ralf lag beinahe die ganze Nacht wach und dachte an Gabriele und ihr ungeborenes Baby. Er hatte vorhin saemtliche Frauenaerzte der Stadt angerufen und nach dem sechsten Versuch endlich den gefunden bei dem Gabriele morgen um zehn den Termin hatte. Er hatte sich dazu entschlossen hinzugehen und noch einmal mit ihr zu reden. Irgendwie konnte er sie verstehen aber auf der anderen Seite auch nicht, wie konnte sie so kaltbluetig ueber ihr gemeinsames Baby entscheiden? Er wusste dass sie eigentlich noch kein richtiges Paar waren und der Zeitpunkt bei weitem nicht der beste war, doch sie hatten doch noch acht Monate um sich auf das Baby vorzubereiten und zur Not haette er es auch genommen.
Am naechsten Morgen stand Gabriele frueh auf, obwohl sie heute keine Schicht hatte schrieb sie ihrer Mutter eine Karte dass sie heute eine doppelschicht haette und erst morgen frueh nach Hause kommen wuerde. Sie ging noch einmal zurueck in Dannys Kinderzimmer und gab ihm einen Kuss auf die Stirn. Nach einem Moment griff sie nach ihrer Handtasche und verliess das Zimmer.
Ralf sass vor der Arztpraxis in seinem Auto, er war ueber eine Stunde zu frueh, aber er wollte Gabriele nicht verpassen. Endlich, eine halbe Stunde spaeter sah er Gabrieles Porsche in die Strasse einbiegen, sie parkte auf der gegenueberliegenden Strassenseite und schaltete ihren Motor aus. Ralf beobachtete sie, sie schien an ihrer Entscheidung zu zweifeln, denn immer wieder schaute sie nervoes zu dem Eingang der Arztpraxis. Ralf hoffte dass sie wegfahren wuerde, oder dass sie in ihrem Auto sitzen bleiben wuerde und den Termin verpassen wuerde. Doch eine viertelstunde spaeter oeffnete sie die Autotuer und stieg aus. Ralf tat es ihr gleich und am Buergersteig hatte er sie eingeholt. Er griff im gehen nach ihrer Hand und Gabriele drehte sich ueberrascht um, als sie ihn erkannte schaute sie auf den Boden und fragte, “was machst du denn hier?” Ralf bemerkte dass sie gerade erst geweint haben musste. Er drueckte ihre Hand fester und sagte leise, “wir haben uns die Suppe gemeinsam eingebrockt, dann sollten wir sie auch gemeinsam ausloeffeln, meinst du nicht?” Gabriele laechelte ein wenig. Die beiden gingen ein paar Schritte auf den Eingang der Praxis zu, Ralf wollte ihr den Vorschlag machen dass er sich um das Baby kuemmern wuerde, doch sah er dass sie so schon fertig genug war. Die beiden erreichten die Praxis und Ralf hielt ihr die Tuer auf, die Schwester im Vorzimmer fragte nach Gabrieles genauen Daten und sie musste einen Fragebogen ausfuellen. Ralf las ueber Gabrieles Schulter mit und war ueberrascht als sie bei “Zwischenfaelle in frueheren Schwangerschaften” ja ankreuzte. Ralf versucht ueber ihre Schulter zu lesen was Gabriele dahinter schrieb, doch sie schrieb so undeutig dass er es nicht lesen konnte. Wahrscheinlich wollte sie auch nicht dass er es las. Er seufzte und legte seine Arme um Gabrieles Huefte, so das seine Haende auf ihrem Bauch lagen.
Gabriele war fertig mit dem Fragebogen und gab ihn der Schwester, diese wies sie an im Wartezimmer zu warten bis sie aufgerufen wurden. Gabriele schob Ralfs Haende von ihrem Bauch und ging mit ihm in richtung der Stuehle. Im Wartezimmer sass noch ein anderes Paerchen und eine, dem Bauch zu urteilen, Hochschwangere Frau. Gabriele und Ralf setzten sich nebeneinander und Ralf nahm erneut ihre Hand. Der Mann, der den beiden gegenueber sass meinte, “seit ihr auch schon so aufgeregt? Es ist unser erstes Baby und euers?” Gabriele schaute nur zum Fenster und dachte sich wie sehr sie Leute hasste die einfach anfingen mit einem zu reden. Ralf versuchte zu laecheln und sagte, “wir sind hier fuer eine Abtreibung.” Der Mann guckte ihn verstaendnisvoll an und schaute dann seiner Frau/ Freundin in die Augen. Ralf konnte sich vorstellen was beide nun dachten. “Es gibt ja andere Moeglichkeiten als eine Abtreibung.” Sagte die Frau dann zaghaft. Ralf dachte gerade darueber nach was er darauf antworten sollte, doch Gabriele war neben ihm schon der Gedultsfaden gerissen, “ach wirklich? Sie kennen uns doch gar nicht, wie koennen sie dann darueber Urteilen?” Selbst die Schwester an der Rezeption schaute nun hoch weil Gabriele so laut gesprochen hatte, sie stand auf und sagte, ‘Frau Dr. Kollmann? Sie koennen jetzt kommen.” Ralf und Gabriele standen auf und folgten der Schwester in einen der Behandlungsraeume.
“Sie koennen sich schon einmal hinlegen, es wird bald losgehen.” Gabriele nickte und dann standen sie und Ralf alleine im Raum. Ralf ging zu ihr und nahm sie in den Arm, Gabriele lies ihren Kopf gegen seine Schulter fallen, “ich bin doch kein schlechter Mensch, ich kann nicht noch einmal durch diese Hoelle gehen.” Ralf gab ihr einen Kuss und sagte, “was meinst du wie oft die beiden da draussen denken werden, dass sie das selbe haetten tun sollen, hmm? Mach dir doch einfach nichts draus.” Gabriele laechelte und die beiden trennten sich wieder voneinander, “bist du nicht auch sauer auf mich?” fragte sie, Ralf schuettelte mit dem Kopf, “ich liebe dich.” Sagte er und Gabriele nickte, sie drehte sich zu der Liege und meinte, “ich denke wir sollten uns langsam mal bereit machen.”
Gabriele lag auf Ralfs Bett und er sass neben ihr und streichelte ihr durchs Haar, “moechtest du irgendwas?” fragte er, Gabriele schuettelte mit dem Kopf und Ralf lies seinen auf ihren Bauch sinken. Gabriele spuerte dass er weinte und dass machte alles nur noch schlimmer. Sie fuhr ihm mit der Hand durch die Haare und Ralf schaute auf und wisch sich eine Traenne weg. “Tut mir leid, es ist nur…ich habe vorher noch nie eine Frau geschwaengert und…” Gabriele nickte un fluesterte, “es tut mir auch leid, ich bin mir sicher du waerst ein super Vater geworden. Ralf laechelte sie an und gab ihr dann einen sanften Kuss. Er dachte immer noch an die Rede, die eine der Schwestern ihm gehalten hatte, vonwegen Depressionen danach und so. Er wollte nicht das Gabriele dass passierte und deswegen beschloss er sich das ganze erst einmal zur Seite zu schieben und sie zum lachen zu bringen. Er kuesste sie erneut und schob seine Hand liebevoll unter ihr Top. “Ralf…ich habe gerade dein Baby getoetet, ich glaube nicht dass dies ein guter Moment ist um damit anzufangen.” Ralf grinste und kuesste sie erneut. “Okay, dann verschieben wir dass auf spaeter. Lust auf eine Pizza?” Gabriele schaute ihn immer noch verbluefft an, “wie kannst du jetzt an Essen denken?” Ralf verdrehte die Augen, “nun komm schon, ich habe welche im Kuehlfach und danach koennen wir endlich mal diesen Film schauen denn du neulich mitgebracht hast.” Gabriele seufzte, dass war eine Komoedie. Ralf hatte sie bei der Hand gepackt und zog sie hoch, in der Kueche angekommen stellte er ihr die verschiedenen Pizzasorten vor, Gabriele entschied sich schliesslich fuer Hawaii und Ralf grinste, “so kenn ich dich.” Sagte er und gab ihr noch einen Kuss. Gabriele beobachtete ihn einen Moment, sie hatte gestern gedacht als sie ihm gesagt hatte, dass sie das Baby abtreiben wuerde, dass er sie verlassen wuerde.
Es war mittlerweile Abend und Gabriele und Ralf lagen in seinem Bett und schliefen miteinander. Ralf hatte es ueber die letzten sechs Stunden tatsaechlich geschafft Gabrieles Laune aufzubessern und der Sex nun schob auch die letzten Zweifel in Gabriele beiseite.
Biggi war gerade dabei ihr Abendessen vorzubereiten als das Telefon klingelte, ueberrascht ging sie ran. Es war Thomas, sie schaute auf die Uhr und merkte dass die Jungs noch ueber zwei Stunden Dienst hatten, hoffendlich musste sie nicht einspringen. “Frau Kollmann hat eben hier angerufen und sie war gar nicht gluecklich als sie gehoert hat das Gabriele keine Nachtschicht hat. Ich habe ihr deine Nummer gegeben da ich dachte dass du wahrscheinlich weisst wo Gabriele ist, wollte dich nur vorwarnen.” Biggi schluckte, “ich? Woher sol lich wissen wo Gabriele steckt?” fragte Biggi, doch da hatte sie schon einen zweiten Anruf in der Leitung und sie verabschiedete sich von Thomas und nahm den zweiten Anruf. Es war Angela Kollmann. “Man sagte mir auf der Basis dass sie vielleicht wuessten wo ich meine Tochter finden kann.” Biggi schluckte, “ich habe wirklich keine Idee, Gabriele kann es normalerweise kaum erwarten zu Danny zu kommen.” “Sie hat mir nur einen Zettel dagelassen das sie heute eine Doppelschicht hat. Und an ihr Handy geht sie auch nicht, die kann was erleben wenn ich sie erreiche.” Biggi schluckte und entschied sich dazu Angela zu verschweigen dass sie heute ueberhaupt keine Schicht gehabt hatten. “Wieso muessen sie sie denn so dringend erreichen?” fragte Biggi dann, “ich bin mit Danny im Krankenhaus, wenn ihnen noch etwas einfaellt wo sie sein koennte, rufen sie mich bitte an oder sagen sie ihr dass sie herkommen soll.” Biggi schluckte und nickte. Sie legte auf und nach kurzem Ueberlegen beschloss sie Ralf zu fragen ob er etwas darueber wusste.
Ralf und Gabriele waren mitten beim Sex als das Telefon klingelte, beide beachteten es vorerst nicht doch als es nicht aufhoeren wollte ging Ralf schliesslich dran. “Idiot.” Sagte Gabriele liebevoll und boxte ihn gegen die Brust. “Ich mach es wieder gut.” Fluesterte Ralf zurueck und gab ihr einen Kuss. “Ja?” fragte er dann ins Telefon. “Weisst du wo Gabriele ist?” fragte Biggi, Ralf schaute runter auf Gabriele und antwortete, “ja.” Er grinste sie and und Gabriele gab ihm einen weiteren Kuss, Ralf grinste und ging drauf ein. “Wo ist sie denn? Angela Kollmann sucht sie ueberall, Danny ist im Krankenhaus.” Jetzt erst lies Ralf von Gabriele ab und fragte, “wie bitte?” “Ja, also wenn du weisst wo sie ist dann sag ihr dass sie schleunigst zusehen sollte dorthin zu kommen, ihre Mutter ist stinksauer auf sie.” “Okay.” Sagte Ralf und legte den Hoerer zurueck auf die Gabel. “Wer war es denn?” fragte Gabriele, “Biggi.” Sagte Ralf und rutschte von ihr runter, Gabriele schaute ihn verbluefft an, “und wieso ruft Biggi dich um halb zehn abends an?” wollte sie wissen, “deine Mutter sucht dich, Danny ist im Krankenhaus.” Gabriele starrte Ralf fuer einen Moment an und schlug dann die Decke zurueck, hastig suchte sie ihre Klamotten. Ralf tat es ihr gleich und als sie fertig waren meinte er, “warte, ich fahre dich.”
Im Auto schwiegen sich die beiden die meiste Zeit an, dann fragte Gabriele, “hat sie gesagt was er hat?” Ralf schuettelte mit dem Kopf, “hoffendlich ist er nicht mit dem Fahrrad auf die Strasse gefahren, ich habe gestern mit ihm auf der Strasse geuebt, ich haette im Garten bleiben sollen.” Ralf schaute sie von der Seite an und sagte dann, “ich bin mir sicher es ist nicht deine Schuld, egal was passiert ist, okay?” er legte ihr eine Hand auf ihr Knie und Gabriele schaute aus dem Fenster und biss nervoes an ihren Fingernaegeln.
Endlich kamen sie in dem Krankenhaus an, Gabriele rannte durch die Flure bis sie endlich auf ihre Mutter traf, Ralf war nur knapp hinter ihr. Als ihre Mutter sie sah stand sie auf und ging ihr entgegen, “was denkst du dir eigentlich mich so zu beluegen? Ich muss wenigstens wissen wo du bist wenn ich auf deinen Sohn aufpasse.” Und dann fiel ihr Blick auf Ralf hinter Gabriele und sie sagte, “das haette ich mir ja denken koennen, vergnuegst dich lieber als verantwortung zu uebernehmen und dann kommst du wieder mit einem Kind an und ich kann mich drum kuemmern.” “Was ist mit Danny?” fragte Gabriele, “ich weiss es noch nicht. Er ist einfach ohnmaechtig geworden. Die Aerzte versuchen noch die Ursache zu finden.” Gabriele ging an ihr vorbei und suchte das Schwesternzimmer, Angela schaute ihr boese nach und schuettelte mit dem Kopf.
Eine halbe Stunde spaeter kam ein Arzt und bat Gabriele und Angela mit ihm zu kommen, Ralf wusste, dass das nichts gutes heissen konnte. Als die beiden wieder aus dem Zimmer kamen waren beide Kreideweiss und Ralf ging auf Gabriele zu um sie in den Arm zu nehmen, “was ist es?” fragte er, doch Gabriele began nur zu weinen. Ein Arzt war ihnen gefolgt und sagte nun, “benachrichtigen sie dann bitte den Vater? Und wenn sie sich beruhigt haben koennen wir die weiteren Tests mit ihnen machen.” Angela nickte und strich ihrer Tochter ueber die Haare, Ralf schaute Angela fragend an und diese antwortete, “Leukemie.” Ralf schluckte und nahm Gabriele fester in den Arm. Angela lies ihr Knochenmark als erstes testen, da die Aerzte hofften dass einer der nahen Verwandten als Knochenmarksspender in frage kamen. Gariele richtete sich auch wieder auf, allerdings mied sie Ralfs Blick. “Ich muss Rick anrufen, damit er sich testen lassen kann.” Ralf nickte und schaute ihr nach wie sie in Richtung ausgang ging. Er ueberlegte kurz und ging dann zum Schwesternzimmer, er erkannte den Arzt von eben und fragte, “entschudligen sie?” der Arzt schaute ihn fragend an und Ralf drehte sich noch mal um, um sicherzustellen dass Angela nicht in der Naehe war. “Meine Freundin, also die Mutter von Danny hatte heute morgen eine Abtreibung, ich dachte dass sollten sie wissen.” Der Arzt nickte, “danke, dann werden wir sie erst morgen testen. Wollen sie auch getestet werden?” Ralf nickte und der Arzt meinte, “dann gehen sie am besten nach Frau Kollmann.” Ralf nickte und setzte sich auf die Plastikstuehle im Flur. Als Gabriele zurueck kam sah sie noch schlechter aus als vorher, “was meinte er?” fragte Ralf, er wusste nicht wirklich viel von Danny’s Vater aber wie es aussah hatte er mal wieder Gabrieles Herz gebrochen. “Es sagte, er wuerde morgen kommen und ihn besuchen und dann hat er mich gefragt ob es mich beeindruecken wuerde wenn er den Test fuer seinen Sohn machen wuerde, dann wuerde er naemlich seine neue Flamme mitbringen und koennte gleich bei ihr punkten.” Gabriele lies sich neben ihn fallen und Ralf schaute sie sprachlos an, “ja ich weiss, wie konnte ich ihn nur jemals lieben.” Sagte Gabriele trocken, eine Schwester trat auf den Flur. “Herr Staller, kommen sie?” Ralf nickte und stand auf, “bin ich nicht zuerst dran?” fragte Gabriele, die Schwester schuettelte mit dem Kopf, “wegen der Umstaende wurde ihr Test auf morgen verlegt.” “Welche Umstaende?” fragte Gabriele wuetend, “die Abtreibung.” Fluesterte Ralf und al ser die Wut in Gabrieles Augen sah setzte er hinzu, “ich habe mir nur sorgen um dich gemacht.” Der Arzt war ebenfalls auf den Flur getreten, “wenn sie wollen koennen sie jetzt zu Danny.” Gabriele nickte und folgte ihm.
Ralf sass auf dem Bett und bereitete sich auf den Eingriff vor, ihm war etwas mulmig zu mute aber er dachte an Gabriele und wie sehr sie an Danny hing, sie wuerde es nie verkraften wenn er sterben wuerde. “Wir werden sie nach dem Eingriff mit Frau Kollmann auf ein Zimmer tun, wenn das okay ist?” Ralf nickte und fragte sich ob Gabriele ihn besuchen wuerde oder ob sie immer noch sauer auf ihn war. Aber wahrscheinlich hatte sie jetzt eh ganz andere Sorgen.
Er wachte in einem dunklen Zimmer auf und das erste was ihm auffiel war dass ihm alles wehtat. Er stoehnte leise, “da gebe ich ihnen recht.” Hoerte er Angela Kollmann irgendwo neben sich sagen, er musste grinsen, hatte er doch gedacht dass er die Nacht mit Gabriele verbringen wuerde und nicht hier in einem Krankenzimmer mit ihrer Mutter. “War Gabriele schon hier?” fragte er, “Nein, die Schwester sagt sie ist bei Danny. Hat sie mit Rick gesprochen?” “Ja, er kommt morgen.” “Das will ich auch hoffen.”
Gabriele sass immer noch neben Danny und hielt seine Hand, er war noch immer nicht aufgewacht doch die Aerzte sagten das sei normal da sie ihm ein schlafmittel vor den Untersuchungen gegeben hatten. Die Tuer ging auf und einer der Aertze kam rein, und sie schaute hoch. “Irgendetwas neues?” fragte sie, der Arzt schuettelte mit dem Kopf, “wissen sie, es ist sehr unwahrscheinlich dass sie oder einer der anderen getesteten Personen fuer eine Spende in frage kommen.” Gabriele schaute zurueck in Dannys Gesicht, “ich weiss, am ehesten Geschwister.” Der Arzt nickte und Gabriele schuettelte unglaeubig mit dem Kopf, “und ich habe sein Geschwisterchen heute morgen toeten lassen.” Der Arzt sah dass sie anfing zu weinen und sagte, “ich gebe ihnen etwas zur Beruhigung, natuerlich koennen sie hier neben Danny schlafen.” Gabriele wollte nicht doch irgendwie war es ihr auch schon egal, sie hatte wahrscheinlich die einzige Heilung fuer ihren Sohn getoetet.Und da kam ihr eine neue Idee, “ich brauche dass wirklich nicht.” Sagte sie und stand auf, sie ging an dem Arzt vorbei und verlies das Zimmer.
Ralf lag immernoch im dunkeln, er war sich nicht sicher ob Angela eingeschlafen war oder nicht. Die Tuer ging auf und Ralf dachte es sei die Nachtschwester die nach ihm schauen wollte. Doch als er eine Hand an seinem Arm spuerte wurde ihm bewusst dass es Gabriele war. “Ralf? Wach auf.” Ralf laechelte und fluesterte, “ich bin noch wach, wie geht es Danny?” “Deswegen bin ich hier.” Sagte Gabriele und setzte sich auf die Bettkante. “Ich muss so schnell wie moeglich wieder Schwanger werden, vielleicht koennen wir Danny dann noch retten.” Ralf runzelte die Stirn, “aber unser Kind waere genetisch gesehen nicht mal Dannys Geschwisterchen.” “Aber ich bin immernoch die Mutter, dass Risiko muessen wir eingehen, ich kann einfach nicht noch mal mit Rick schlafen.” Ralf schluckte und griff nach Gabrieles Hand als diese sich an seinem Tropf zuschaffen machte. “Was tust du, au.” Gabriele hatte den Tropf rausgezogen und hielt die kleine Wunde mit ihrer Hand damit es nicht blutete. Sie fand ein Taschentuch und drueckte es drauf. “Komm schon.” “Gabriele ich werde jetzt nicht mit dir schlafen, ausserdem hattest du erst die Abtreibung und unter diesen Stressbediengungen wirst du ganz bestimmt nicht schwanger.” Gabriele griff nach seiner Hand und wollte ihm aus dem Bett ziehen, “hast du gehoert was ich gesagt habe?” fragte Ralf und Gabriele stand auf und sagte, nicht mehr fluesternd, “du hast mir vorhin versprochen es wieder gutzumachen, jetzt komm und tue es.” Ralf schaute rueber zu Angela und fragte sich ob sie alles mithoerte. “Als ich dass gesagt habe lagen wir beide in meinem Bett und hatten Sex, ich ging davon aus dass unsere ganze Nacht so aussehen wuerde, aber jetzt liege ich in einem Krankenzimmer mit deiner Mutter.” Gabriele drehte sich weg und verlies das Zimmer, Ralf seufzte und stand dann auf um ihr zu folgen.
Er musste nicht lange suchen, Gabriele sass neben der Tuer seines Zimmers und weinte, Ralf kniete sich vor sie und nahm sie in den Arm. “Ich will nicht dass er stirbt.” Schlurzte sie, “ich weiss und wir werden alles versuchen um ihm zu helfen, okay?” Gabriele nickte und kuschelte sich naeher an Ralf.
“Ich glaube sie steht unter Beruhigungsmitteln.” Fluesterte Biggi zu Thomas, die beiden gingen ein paar reihen hinter Gabriele und Angela. Ralf und Rick gingen hinter den beiden. Thomas nickte und schaute auf den kleinen Sarg der nun zum Grab getragen wurde, er konnte sich nicht vorstellen wie Gabriele jetzt zu mute sein musste, hatte er doch selber Kinder und wenn denen etwas passieren wuerde. Zwei Wochen waren schon seit Dannys Tod vergangen und die Beerdigung hatte sich immer weiter nach hinten rausgezoegert, es gab Probleme mit dem Krankenhaus, die seine genaue Todesursache nicht feststellen konnten. Thomas hatte Danny wenige Tage vor seinem Tod gesehen, hatte gesehen wie sehr er gelitten hatte und Gabriele und Ralf mit ihm. Vielleicht hatten Gabriele und Ralf wirklich eine Entscheidung getroffen dass ganze schneller enden zu lassen, schliesslich arbeiteten sie beide im Bereich Medizin und wussten dass es keine Heilung geben wuerde. Er wusste es nicht und glaubte auch nicht es jemals rauszufinden, denn das Krankenhaus hatte den Streit um eine Obduktion verloren.
Erneut fiel sein Blick auf den Sarg und dann auf Ralf und Rick. Ralf war in den letzten Monaten wie ein Vater fuer Danny und der kleine hatte ihn von Anfang an Akzeptiert. Am Anfang spielten die beiden noch Fussball im Krankenhauspark und tobten herum, doch dann hatte Danny sein Bett nicht mehr verlassen koennen und Ralf und Gabriele hatten Stunden damit verbracht Brettspiele mit ihm zu spielen. Als er auch dazu zu schwach war hatten sie versucht ihn mit Spaessen und Raetseln abzulenken. Einmal waren Biggi und er im Krankenhaus gewesen um die beiden zu besuchen und Ralf sass auf dem Flur und weinte, Biggi hatte sich zu ihm gekniet und gefragt was los sei. Ralf hatte ihnen erklaert dass er alleine mit Danny gewesen war und der kleine ihn gefragt hatte ob er auf seine Mami aufpassen wuerde wenn er weg sei. Ralf hatte den kleinen sehr lieb gewonnen und der kleine ihn. Rick entgegen hatte sich kaum um seinen Sohn gekuemmert, frei nach dem Motto, ich hatte nie etwas mit ihm zu tun also wieso jetzt? Thomas konnte ihm dafuer immer noch eine rein hauen.
Thomas wusste dass Gabriele und Ralf versucht hatten ein Kind zu bekommen da die Chancen auf einen moeglichen Spender damit stiegen, doch Gabriele war nicht schwanger geworden. Thomas glaubte dass das zum einen an dem ganzen Stress lag und zum anderen unter dem Druck den sich die beiden aussetzten. Thomas konnte sich vorstellen dass es nicht sehr romantisch in Gabrieles und Ralfs liebesleben zugegangen war und dass beide die meiste Zeit wahrscheinlich nicht in der Stimmung gewesen waren und sich nur dazu gezwungen hatten.
Thomas hoffte dass Gabriele und Ralf das geschehene gemeinsam Verarbeiten wuerden, allerdings wusste er dass viele Muetter niemals ueber den Tod ihrer Kinder hinwegkamen und Gabriele war fuenf Jahre lang aus ganzem herzen mutter gewesen.
Die Truppe erreichte das ausgeschaufelte Grab und die Beerdigung begann.