Ralf drehte sich verschlafen im Bett und hoffte dass das Telefon aufhoeren wuerde zu klingeln damit er in Ruhe weiter schlafen konnte. Als dies nicht geschah machte er das Licht an und suchte das schnurlose Telefon. “Staller?” fragte er verschlafen und lies sich zurueck aufs Bett fallen, “hey, ich bins.” Hoerte er Gabriele sagen, sein Blick schweifte zur Uhr, es war halb vier Uhr morgens. “Hey, alles in Ordnung?” fragte er und versuchte richtig wach zu werden. Gabriele und er waren mittlerweile schon mehrere Wochen getrennt und seit der Trennung hatten sie nicht mehr privat telefoniert, erst recht nicht mitten in der Nacht. Er fragte sich was der Grund fuer ihren Anruf sein konnte , hoffendlich war nichts passiert. “Ja, tut mir leid dass ich dich geweckt habe.” Ralf schaltete das Licht aus und lies sich zurueck fallen. “Kein Problem.” Sagte er und setzte hinzu, “was gibt es denn?” Er hoerte wie Gabriele durchatmete und dann sagte, “ich…kann nicht schlafen.” Ralf deckte sich wieder richtig zu, “okay, wie kann ich helfen?” Er kam sich bloed bei der Frage vor und verstand nicht ganz wieso sie ihn angerufen hatte. “Vielleicht kannst du mir helfen auf andere Gedanken zu kommen.” Sagte sie, Ralf schmunzelte, “das kriege ich hin.” “So meinte ich das nicht.” er konnte sie schmunzeln hoeren und wurde ernst. “Wieso kannst du denn nicht schlafen?” fragte er, “ich hatte wieder den Alptraum.” Ralf wusste wovon sie sprach, Gabriele hatte noch lange mit dem Vorfall in dem Schleusenwerk zu kaempfen gehabt. Immer wieder war sie in ihren Traeumen in dieser Kammer gefangen. Ralf wusste nicht was er sagen sollte. Wenn sie den Alptraum frueher gehabt hatte, hatte er sie meistens geweckt und einfach in den Arm genommen bis sie sich beruhigt hatte aber was konnte er schon uebers Telefon tun? “Hey, ich habe eine Idee, ich habe noch diesen einen riesigen kontainer mit Schokoladen Eis in meinem Gefrierschrank, was haelst du davon wenn ich mit dem vorbeikomme und wir in Ruhe reden.” Gabriele musste lachen, “es ist mitten in der Nacht Ralf.” “Ja und, gib mir fuenfzehn Minuten und ich bin bei dir, ja?” “Ralf wirklich wir haben in ein paar Stunden schon wieder Schicht. “ Ralf hatte die Bettdecke zurueckgeschlagen und stand auf, “machst du mir auf, ich will deine Mutter nicht wecken.” “Ich warte am Fenster.” Sagte Gabriele schmunzelnt. “Bis gleich.” Ralf legte auf und warf das Telefon hinter sich aufs Bett, er zog seine Jeans ueber und suchte nach einem T-Shirt im Schrank, sein Pulli lag noch auf dem Stuhl. Grinsend stieg er ueber Gonzo, der sein Herrchen nur verstaendnislos anschaute und ging in die Kueche um das Eis und zwei Loeffel zu holen.
Gabriele wartete tatsaechlich schon an der Tuer als er durch den Garten kam. Sie trug ein leichtes Nachthemd und umarmte ihn kurz als er ins Haus trat. “Danke dass du vorbeigekommen bist.” Ralf nickte und zeigte ihr das Eis, Gabriele schmunzelte und schloss die Tuer hinter ihm ab. Die beiden schlichen sich nach oben um Angela nicht zu wecken und als sie in Gabrieles Schlafzimmer waren und die Tuer hinter ihnen zu war nahm Gabriele ihm das Eis ab und ging vor zum Bett. Ralf folgte ihr grinsend und zog sich seinen Pullover ueber den Kopf. Gabriele setzte sich ins Bett und wartete bis er sich in seinen Boxershorts zu ihr setzte, sie schlug die Bettdecke ueber seine Beine und reichte ihm einen Loeffel. “Mhh, das ist gut.” Ralf nahm sich ebenfalls einen Loeffel und fragte, “war es wieder der gleiche Traum?” Gabriele nickte, “der Traum hat ganz normal angefangen aber dann war ich wieder in der Schleusenkammer.” Gabriele zuckte mit den Schultern und nahm sich einen weitern Loeffel voll Eis. “Es ist nicht der Traum an sich der so schlimm ist sondern dieses Gefuehl...als wenn ich wieder ertrinken wuerde und keine Luft bekomme.” Ralf beobachtete sie von der Seite und letztendlich schaute Gabriele ebenfalls auf und ihre Blicke trafen sich. “Dumm oder?” fragte sie, Ralf schuettelte mit dem Kopf, “nein, ueberhaupt nicht.” Sie assen weiter und Ralf fragte, “komme ich denn zumindest in dem Traum vor?” Gabriele schmunzelte, “nein, leider nicht.” “Ernsthaft? Man da riskiert man sein leben und kommt nicht mal im Alptraum vor.” “hier, iss noch einen loeffel eis.” Gabriele fuetterte ihn und Ralf sagte nach einer kurzen Pause, “hast du mal mit jemandem darueber gesprochen?” “Worueber?” “Den Einsatz, wir haben schliesslich nie richtig miteinander darueber gesprochen, hast du jemand anderem mal erzaehlt was wirklich da drinnen los war?” Gabriele schuettelte mit dem Kopf, “Ralf ich komme mit dem ganzen klar, ich muss kein tiefgruendiges Gespraech darueber fuehren was passiert ist.” “Ich meine doch nur dass es bestimmt einen Grund gibt wieso du immer noch diesen Traum hast.” Gabriele zuckte mit den Schultern, “ich glaube das ist normal.” “Ich meine ja nur, wenn du mal drueber reden moechtest…” Gabriele nickte, “danke.” Die beiden loeffelten ruhig weiter ehe Ralf sagte, “moechtest du mit mir zu diesem Event im Marriot gehen?” “Die Sache von der Rettungsleitstelle?” fragte Gabriele, die Jungs der A-Crew hatten sich beinahe den ganzen Tag ueber Ralf lustig gemacht weil er der einzige von ihnen gewesen war der eine Einladung bekommen hatte. Gabriele musste immer noch grinsen wenn sie an die Gruende dachte, die die drei sich ausgedacht hatten. Ralf bemerkte ihr grinsen, “was?” fragte er, Gabriele schuettelte mit dem Kopf, “nichts…ich wuerde gerne mit dir gehen.” “Ehrlich? Du musst nicht.” “Doch, ich freue mich drauf. Black-tie, oder?” Ralf nickte und musste bei dem Gedanken dass er mit Gabriele dorthin gehen wuerde schmunzeln.
“Mutter hilfst du mir mal?” rief Gabriele in den Flur, kurze Zeit spaeter stand ihre Mutter hinter ihr. “Dies Kleid war so ein guter Kauf.” Begann Angela, “wie angegossen…nun musst du mich aber mal aufs laufende bringen, ich dachte die Affaere mit Ralf Staller sei Schnee von gestern.” “Es war nie nur eine Affaere Mutter.” Erklaerte Gabriele waehrend ihre Mutter ihr gerade den Reissverschluss des Kleides schloss. “Es ist auch kein offizieles Date oder so, er wurde zu dem jaehrlichen Ball der Rettungsleitstelle eingeladen und die Jungs haben sich ueber ihn lustig gemacht…es hat sich einfach so ergeben dass ich mit ihm gehe.” Angela strich ihr die bereits perfekt zurecht gefoehnten Haare zurueck, “und dass er hier neulich uebernachtet hat hat sich auch einfach so ergeben?” fragte sie, auf Gabrieles Lippen breitete sich ein grinsen aus, “ich dachte du haettest das garnicht bemerkt.” Angela zuckte nur vielsagend mit den Schultern, Gabriele griff nach ihrem Lipgloss und erklaerte, “es ist nicht so wie du denkst, es war nur schon so spaet und wir mussten sowieso frueh raus.” Angela schmunzelte, “hmm-hmm” Gabriele verdrehte die Augen, “er ist ein guter Freund., mehr nicht.” “Lass uns morgen frueh noch mal darueber reden, wenn er dann immer noch nur ein Freund ist glaube ich es dir vielleicht…. Du siehst einfach umwerfend aus, wohin geht ihr noch mal?” “Ein Ball in Muenchen, ich weiss auch nicht genau wozu der da ist oder wieso ausgerechnet Ralf eine Einladung bekommen hat.” Gabriele zuckte mit den Schultern, “ich werde es ja erleben.” Angela nickte, “der Anlass ist doch total nebensaechlich, hauptsache ihr beide macht euch einen schoenen Abend.” “Mutter…” Die Klingel stoppte ihren Satz und bevor Gabriele sie zurueckhalten konnte war ihre Mutter schon verschwunden.
Ralf trippelte nervoes und ermahnte sich aufzuhoeren. Sein Anzug hatte gott sei dank noch gepasst aber er wurde das Gefuehl nicht los dass er aussah wie ein schlechter Komparse bei einer Hochzeit. Er passte einfach nicht in Anzuege, dass war er einfach nicht und wenn Gabriele nicht mit ihm gegangen waere haette er sich das auch nicht angetan. Er sah sich selber im Spiegel und bemerkte eine Haarstraehne die Wild abstand. Er ueberlegte gerade ob er noch einmal klingeln sollte als er Angela Kollmann auf der Treppe entdeckte. Er atmete noch einmal tief durch bevor sie ihm auch schon oeffnete, “Guten Abend Herr Staller.” Sagte sie, ihre Augen leuchteten und er fragte sich ob sie sich wohl schon mal gefragt hatte ob er ueberhaupt einen Anzug besass. “Sie sehen ja richtig handsome heute aus.” “Danke, ich muss mich noch etwas dran gewoehnen.” Angela laechelte, “Gabriele wird Augen machen, obwohl sie sie bestimmt schon oefters so gesehen hat.” Ralf schluckte bei der Anspielung, es war das erste mal dass er und Gabriele etwas in dieser Art zusammen unternahmen. “Ist sie denn bald soweit?” “Ja, sie ist eigentlich schon fertig, ich weiss gar nicht wo sie bleibt…Pueppi?” rief Angela und Ralf hoerte Gabriele antworten, “moment, ich kann meine Ohrringe nicht finden.” Angela drehte sich zurueck zu Ralf und grinste, “sie werden Augen machen, sie sieht umwerfend aus.” Ralf schmunzelte, daran zweifelte er nicht. “Wollen sie denn heute Abend noch zurueckfahren oder haben sie ein Zimmer in der Stadt gemietet?” Ralf schluckte, so weit hatte er ueberhaupt nicht gedacht, dieses “Date” kam ihm mehr vor wie ein Abend unter freunden. “Aehm, wir hatten geplant dass wir zurueckfahren.” Angela nickte, “man kann ja auch noch kurzfristig ein Hotelzimmer bekommen, die grossen Hotelketten haben ja meistens noch welche frei.” Ralf nickte, “ja mal schauen, kommt drauf an wie spaet es wird.” Er hoerte Gabrieles Absaetze auf der Treppe und war froh dass er nicht weiterhin mit Angela alleine war. Er musste schlucken als er Gabriele sah, das Kleid war traumhaft an ihr und obwohl er sich denken konnte dass sie stunden an dem Make-Up und der Frisur zu gange gewesen war sah es natuerlich schoen aus. “Wow, du siehst toll aus.” Grinste er, Gabriele schmunzelte, “danke…koennen wir?” Ralf nickte, Gabriele verabschiedete sich von ihrer Mutter und Ralf tat es ihr gleich und dann gingen sie zusammen die Auffahrt entlang. Ralfs Blick schweifte ueber ihr Outfit, jetzt war er wirklich nervoes.
“Hast du die Einladung?” fragte Gabriele waehrend sie nebeneinander auf das Hotel zugingen, Ralf nickte. Schilder wiesen ihnen den Weg zu einem der Saelle vor dem ein Angestellter die Gaesteliste ueberpruefte und ihnen ein Program fuer den Abend gab. Ralf schluckte als er den festlichen Saal und die ganzen elegant gekleideten Leute dadrinnen sah, dies war einfach nicht seine Welt. Da sie schon etwas zu spaet waren dauerte es nicht lange ehe jemand auf der Buehen sie dazu aufforderte sich zu Tisch zu begeben. Er legte Gabriele eine Hand in den Ruecken und fuehrte sie durch die Tische bis sie schliesslich ihren gefunden hatten. Es sassen noch acht weitere leute an dem grossen runden Tisch und Gabriele begann sofort sich vorzustellen und ein Gespraech anzufangen. Der Mann neben Gabriele war ebenfalls Notarzt und die beiden waren schnell in ein Gespraech verwickelt waehrend der Platz neben Ralf noch leer war und er nicht wusste was er mit sich anfangen sollte. “Sie sind bei der Flugrettung?” fragte eine aeltere Frau schliesslich ueber den Tisch, Ralf nickte, “ja, und sie?” “Ich arbeite in der Zentrale.” Ralf nickte, “da bekommt man sicherlich einiges mit.” Die Frau schaute ihn fragend an, “ich meine die Notrufe werden doch zu ihnen geleitet oder?” “Achso, ja der Job ist nie langweilig dass kann ich ihnen sagen, aber ihrer ja sicherlich auch nicht.” Ralf schuettelte mit dem Kopf und suchte krampfhaft nach einem anderen Gespraechsthema, doch der Redner von vorhin war wieder ans Microphone getreten und befreite ihn aus seiner missligen Lage. Selbst Gabriele und der Notarzt unterbrachen ihr Gespraech und Gabriele laechelte ihn kurz an bevor sie ihre Aufmerksamkeit dem Redner widmete. Dieser erklaerte den Ablauf des Abends der mit einem vier Gaenge Menue beginnen wuerde. Danach sollten die Geschaeftsfuehrer einen Bericht ueber das vergangene Jahr abgeben und eine Ehrung stattfinden, der eigentlich Ball war sollte der groenende Abschluss sein. Ralf schluckte, er war kein guter Taenzer. “Alles okay?” fragte Gabriele und schaute ihm in die Augen, Ralf nickte, “mhh, ich bin schon gespannt was es zu essen gibt.” Gabriele schmunzelte, “typisch Mann.”
Waehrend des Essens unterhielten sie sich groestenteils mit dem Notarzt und dessen Frau und Ralf schaffte es endlich sich ebenfalls ins Gespraech einzubringen und kam sich nicht mehr ganz so verloren vor. Waehrend des Desserts begannen die Geschaeftsfuehrer mit dem Bericht uebers vergangene Geschaeftsjahr und ihre prognose fuer die Zukunft. Schliesslich kamen sie zu den Ehrungen und der Mann hielt eine Rede darueber wie wichtig es in diesem Gewerbe war gute Leute zu haben und dass das oftmals der Unterschied zwischen Leben und Tod war. Gabriele beugte sich zu ihm und fluesterte grinsend, “wer weiss, vielleicht wirst du ja geehrt und wurdest deswegen eingeladen.” “Klar.” Grinste Ralf zurueck. Die erste Ehrung ging an die Witwe eines Feuerwehrmannes der bei einem Einsatz ums Leben gekommen war. Es legte sich eine bedrueckende Stille ueber den Saal waehrend sie die Ehrung entgegen nahm und eine kurze Rede ueber ihren Mann hielt. Gabriele dachte darueber nach was waere wenn Ralf etwas passieren wuerde, sie glaubte nicht dass sie das verkraften koennte. Sie beobachtete die Frau als sie zurueck zu ihrem Tisch ging und war noch ganz in Gedanken als der Redner auf einmal Ralfs Namen sagte.
Ralfs Magen verkrampfte sich als er seinen Namen hoerte, dass letzte was er tun wollte war vor all diesen Leuten auf die Buehne zu gehen. Dennoch stand er auf, Gabriele und sein Blick trafen sich und er konnte ihre Ueberraschung sehen, dann formte sie mit ihren Lippen ein, “viel Glueck.” Und begann mit dem Rest des Saals zu applaudieren. Ralf war nervoes als er die Stuffen hochging, man haette ihn zumindest vorwarnen koennen. Er erreichte die Mitte und der Mann begann ihn vorzustellen. Ralf hoerte nur halb zu und suchte stattdessen nach Gabriele, sie laechelte ihn an und das beruhigte ihn ein wenig. “Im Marz diesen Jahres wurde die Crew zu einem Einsatz in einem Schleusenwerk gerufen, ein verletzter Arbeiter.” Ralf wandte seinen Blick ueberrascht zu dem Redner und dann zurueck zu Gabriele, sie laechelte noch immer aber es schien etwas eingefroren, Ralf begann nur die Haelfte mit von dem was der Mann sagte weil er sich krampfhaft ueberlegte was er gleich sagen sollte wenn alle von ihm eine Danksagung erwarteten. Schliesslich kam der Mann zum ende und Ralf wusste immer noch nicht was er sagen sollte. Er hoerte den Applaus und schuettelte die Hand des Mannes der ihm die Ehrung ueberreichte und das Mikrophon hinhielt. “Ahm…hiermit habe ich ueberhaupt nicht gerechnet.” Begann Ralf stotternd und dann trafen sich Gabrieles und sein Blick und er wurde etwas ruhiger, “vielen Dank…ich glaube ich habe die Ehrung ueberhaupt nicht vedient denn es war kein selbstloser Akt wie sie sagten sondern ein sehr egoistischer – ich brauche Gabriele Kollmann und ohne ihre Hilfe haette ich das auch nie geschafft. Aber trotzdem vielen Dank.” Er nickte dem Mann noch einmal zu und ging dann mit klopfendem Herzen und weichen Knien die Stufen hinab. Der Applaus ebte langsam ab, Gabriele war aufgestanden und umarmte ihn als er zurueck zum Tisch kam. Als sie endlich von ihm abliess sah er dass sie Traenen in den Augen hatte und umarmte sie noch einmal kurz bevor sie sich wieder hinsetzten. Es herschte einen Moment Stille und dann gratulierte einer nach dem anderen Ralf zu der Ehrung. Gabriele hatte gerade seine Hand unterm Tisch genommen als der Notarzt fragte; “ich erinnere mich doch richtig dass sie Dr. Kollmann sind, oder?” Gabriele nickte, “da hatten sie aber Glueck einen so kompetenten Sanitaeter zu haben…ich meine so eine Wiederbelebung ist ja eigentlich nicht alltaeglich fuer sie, oder?” Ralf schuettelte mit dem Kopf, “nicht so, nee, seilbergungen sind mir da viel lieber.”
Spaeter begann der Tanz und obwohl Ralf sich eigentlich nicht blamieren wollte wusste er dass jemand anderes Gabriele auffordern wuerde wenn er es nicht taete und der Gedanke gefiel ihm noch weniger. “Wollen wir tanzen?” fragte er, Gabriele grinste und nickte. Sie standen auf und gingen Hand in Hand zur Tanzflaeche. Er versuchte sich auf die richtigen Schritte zu konzentrieren waehrend Gabriele ihn angrinste und schliesslich fragte, “soll ich uns ein Zimmer nehmen?” Ralf zuckte mit den Schultern, “mir macht es nichts aus nach Hause zu fahren.” “Ja aber es ist schon spaet.” Erwiederte Gabriele, Ralf schluckte und dachte dass er sich nichts schoeneres vorstellen konnte als heute Nacht hier mit Gabriele die Nacht zu verbringen. “Du musst nicht...ich meine ich will nicht dass du nur wegen der Ehrung glaubst mir etwas schuldig zu sein oder so.” Gabriele schmunzelte, “wir koennen doch einfach schauen was sich ergibt, mhh?” Ralf nickte, “wenn das so ist koennen wir uns auch jetzt schon ein Zimmer nehmen.” Gabriele lies von ihm ab und nahm seine Hand, “holst du deine Jacke? Ich gehe schon mal zur Rezeption.” Ralf nickte und lies sie gehen.
Auf dem Weg zurueck zum Tisch wurde er noch von ein paar Leuten erkannt und angesprochen und so dauerte es ein paar Minuten ehe er Gabriele in der Lobby wiedertraf. “Ich habe schon alles geregelt.” Sagte diese und ging auf die Fahrstuehle zu, Ralf aergerte sich ein bisschen das er sie hatte gehen lassen und nicht selbst fuer das Zimmer bezahlt hatte. “Wow, das ist schick.” Entfuhr es ihm als er ins Zimmer trat, Gabriele hatte ihnen eine Junior Suite genommen, “wir haben ja auch etwas zu feiern.” Sagte Gabriele und schloss die Tuer hinter sich. Ralf schmunzelte und ging zu der Minibar, wie erwartet fand er eine Flasche Champagner und begann sie zu oeffnen. Gabriele hatte ihre Schuhe ausgezogen und sich aufs Bett gesetzt. Er schenkte ihnen ein und setzte sich dann zu ihr. “Auf dich.” Sagte Gabriele und die beiden stiessen an. Nachdem sie getrunken hatten beugte Ralf sich zu ihr und kuesste sie sanft. “Der Abend wird immer besser.” Grinste Ralf und trank noch einen Schluck, Gabriele schmunzelte, ihre Hand hatte in seinem Nacken gelegen doch jetzt vergrub sie sie in seinen Haaren. “Ich liebe dich.” Fluesterte Gabriele, Ralf schaute sie ueberrascht an und fragte sich ob er es erwiedern sollte oder ob das jetzt nicht der richtige Zeitpunkt dafuer war. “Ich dich auch.” Sagte er schliesslich, Gabriele nickte und fuhr fort, “ich will aber nicht mehr streiten Ralf.” “Wie meinst du das?” “Ich will nicht da anfangen wo wir aufgehoert haben.” Ralf verstand was sie meinte, allerdings war es ihm so vorgekommen als ob sie ihre Differenzen schon laengst vergessen hatten. “Wie stellst du es dir denn vor? Ich meine die Hochzeit ist doch sowieso zur Zeit kein Thema mehr.” “Ich will nur…dass es wieder so wird wie am Anfang, als wir beide gluecklich waren. Ohne streitereien und ohne naechtliche disco besuche um deine sorgen schoenzutrinken.” Ralf oeffnete den Mund um die Sache mit Isabela zu verteidigen doch er wollte das ganze nicht mit ihr diskutieren. “Okay, das einzige was mich an unserer Beziehung gestoert hat war dass ich immer das Gefuehl hatte dass ich nicht gut genug fuer dich bin.” Gabriele nickte, “und mich dass du immer deinen Dickkopf durchsetzen musst.” Ralf schmunzelte und fragte dann ernst, “kannst du dir vorstellen mich eines Tages zu heiraten?” Gabriele ueberlegte einen Moment und nickte dann, “sonst haette ich nicht ja gesagt Ralf, aber uns draengelt doch nichts, oder? Wir haben noch unser ganzes Leben vor uns.” Ralf nickte, “und Kinder, moechtest du mal Kinder haben?” “Willst du jetzt alle kleinigkeiten unserer Zukunft besprechen und dann entscheiden ob du noch mit mir zusammen sein moechtest?” fragte Gabriele belustigt, “na ja Kinder sind keine Kleinigkeit.” Verteidigte Ralf sich und setzte dann hinzu, “aber du hast recht, es ist mir egal wie die Zukunft aussieht, solange du an meiner Seite bist.” Gabriele schmunzelte und kuesste ihn, “genau so sehe ich das auch.” Fluesterte sie zwischen zwei Kuessen, Ralf grinste und drueckte sie sanft zurueck aufs Bett waehrend er sein leeres Champagnerglas auf den Boden stellte. Wer haette gedacht dass der Einsatz in dem Schleusenwerk sie am ende wieder zusammen bringen wuerde?
ENDE