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Dieses Thema hat 2 Antworten
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 Storys aus Medicopter117
CyberGirl Offline




Beiträge: 1.104

16.05.2012 19:29
Das Verbrechen Antworten

„Bist du sicher dass du Dienst tun kannst?“ Biggi stellte den frischen, schwarzen Kaffee vor Ralf hin und schaute fragend zu Michael und Peter die ebenfalls um Ralf herum standen. „Ich weiß vielleicht nicht mehr was letzte Nacht passiert ist aber mir geht es gut,“ kam Ralfs patzige Antwort, er hielt seinen Kopf mit beiden Händen gestützt und schloss für ein paar Sekunden die Augen. Biggi verschränkte die Arme, natürlich hatte die ganze Basis gestern mitbekommen dass Gabriele und Ralf sich getrennt hatten und auch Ralfs wutentbrannter Abgang war nicht unbemerkt geblieben doch das hier überraschte sie nun doch. „Wo bleibt eigentlich Gabriele?“ riss Michael sie aus ihren Gedanken, automatisch schweifte Biggis Blick zu der Uhr über der Tür, ihr Dienst hatte schon vor zehn Minuten begonnen, das war normalerweise nicht ihre Art. „Vielleicht hat sie sich auch abgeschossen,“ mutmaßte Peter. Ehe noch jemand etwas sagen konnte ertönte auch schon der Alarm und Michael stellte mit einem Blick zum Parkplatz fest dass er wohl eine Doppelschicht schieben musste.
„Ralf bei aller Liebe, ihr könnt euren privaten Probleme nicht auf der Basis austragen,“ begann Michael kurz nachdem Biggi den Heli hochgezogen hatte. Genervt schloss Ralf die Augen, sein Schädel brummte und das letzte was er jetzt gebrauchen konnte waren Michaels gute Ratschläge. „Klär das mit Frau Dr. Kollmann, ich war pünktlich beim Dienst,“ erwiderte Ralf genervt. „Ja aber du bist nicht in der Verfassung Dienst zu tun! Stell dir vor dies wäre keine verletzte Person auf der Straße sondern ein Einsatz in den Bergen, du kannst dich kaum auf den Beinen halten!“ „Mir geht es gut,“ erwiderte Ralf mit Nachdruck. „Fürs Team wäre es wirklich besser wenn ihr zukünftig privates und berufliches trennen würdet,“ stellte Michael klar. Ralf atmete tief durch, „du hast sie doch gestern gehört, es gibt nichts privates mehr!“ sagte Ralf gereizt. Biggi, die sich bis dato aufs Fliegen konzentriert hatte und sich bewusst nicht ins Gespräch eingemischt hatte schaute kurz zu Ralf. Sie meinte in seiner Stimme puren Hass zu hören und es lief ihr kalt den Rücken herunter, in den vier Jahren die sie schon zusammenarbeiteten hatte sie ihn noch nie so erlebt. „Wir sind gleich da,“ stellte sie fest als sie die Autobahn unter sich passierten. Da sie nicht in der Wohngegend landen konnten sollten sie laut Rettungsleitstelle auf einer Wiese etwa zwei Kilometer südwestlich des Autobahnkreuzes landen können. „Seht ihr hier eine Wiese?“ fragte sie als sie nichts entdeckte, Ralf öffnete seine Augen und schaute sich um, er erkannte die Gegend sofort und wies Biggi zu einem kleinen Rasenstück bei einem Spielplatz. „Ich wusste gar nicht dass du dich so gut in Obertraunstein auskennst,“ stellte Biggi fest. Ralf hatte keine Zeit mehr zu antworten, noch ehe der Heli vollständig auf dem Boden war berührten seine Füße schon den Boden. Michael warf ihm den Rettungsrucksack zu und sie folgten einem Polizisten der ihnen den Weg zeigte. „Wie war der Funkspruch vorhin?“ fragte Ralf Michael während sie die Straße entlang rannten, „ist das ein Scherz?“ wollte dieser wissen, Ralf schüttelte mit dem Kopf, mit jedem Schritt den sie weiterkamen verfestigte sich seine schlimme Vorahnung. „Schwer verletzte junge Frau,“ hörte er Michael noch sagen ehe er an dem Polizisten vorbei lossprintete, er stieß ein Stoßgebet nach dem anderen in den Himmel und dann hatten er sein Ziel erreicht. Eine Vielzahl von Polizeiautos verstellten die Straße, in der Ferne hörte er noch mehr Martinshörner, er drängelte sich unsanft durch die Schaulustigen und blieb dann abrupt stehen als er Gabriele sah. Er stand immer noch wie versteinert da als Michael ihn anrempelte um zu ihr zu kommen, er hörte dass Michael wollte dass er ihm half aber für Ralf war auf unnatürliche Weise die ganze Welt zum erliegen gekommen und er sah nur noch Gabriele. Sie lag mitten auf dem Weg von der Garage zu der Haustür ihres Elternhauses und trug außer eines ihrer leichten Nachthemden nur einen weißen Morgenmantel. Er erwachte erst aus seiner Trance als Michael aufsprang und ihn unsanft rüttelte, „verdammt nochmal Ralf, reiß dich zusammen und hol dir Trage!“ Ralf nickte und drehte sich um, er zitterte so stark dass er kaum richtig laufen konnte. „Hey,“ Biggi hielt ihm am Arm fest nachdem er fast an ihr vorbeigelaufen war, „was ist los?“ fragte sie, „es ist Gabi….mach den Heli startklar ich glaube Michael will sie so schnell wie möglich hier raus haben.“ Er wartete nicht ihre Reaktion ab sondern rannte weiter zum Hubschrauber, dort angekommen öffnete er die hintere Tür und kletterte überstürzt hinein, in seiner Hektik fand er die Decke nicht auf Anhieb und verlor so ein paar Sekunden beim suchen.
„Wo bleibst du so lange?“ fragte Michael ihn als er endlich die Trage ablegte und die Decke nahm um Gabriele zuzudecken, „lass das, sie muss sofort in ein Krankenhaus, nimm du ihre Beine.“ Wies Michael ihn an, Ralf brauchte eine weitere Aufforderung von Michael um sich erneut von dem schrecklichen Anblick loszureißen. Erst im Hubschrauber als er das Atemgerät anschloss wagte er Michael nach dem Befund zu fragen, „mehrere Stichverletzungen, eine davon schwer, innere Blutungen….wahrscheinlich lag sie schon länger da.“ Ralf zitterte als er Gabrieles Hand, die direkt vor ihm auf der Seite der Trage lag, in seine nahm, „sie wird doch durchkommen, oder?“ fragte er schlurzend. Michael legte ihm eine Hand auf die Schulter, sagte jedoch sonst nichts.
Als sie Gabriele ausluden und sie schnellstmöglich in den OP brachten starrte er Michael und dem Ärzteteam solange hinterher bis er durch die Tränen in seinen Augen nichts mehr erkennen konnte. „Hey, sie wird es schaffen,“ hörte er Biggi wenige Momente später neben sich sagen, sie legte seinen Arm um ihn und wollte ihn an sich ziehen doch Ralf lies es nicht zu. Er bemerkte Blut an seiner Hand und atmete tief durch, „das wäre nie passiert wenn wir uns nicht gestritten hätten.“ „Hör auf dir Vorwürfe zu machen, ob ihr euch jetzt gestritten habt oder nicht ist doch total nebensächlich, hmm?“ versuchte Biggi ihm die Schuld zu nehmen doch Ralf schüttelte nur vehement mit dem Kopf.
Da sie zurück zur Basis mussten hatte Michael Gabriele nur an das Ärzteteam übergeben und sich vergewissert dass sie in guten Händen war. Zurück auf der Basis warteten bereits mehrere Streifenwagen auf sie. „Was wollen die denn hier?“ fragte Biggi beim Aussteigen, „die versuchen Hinweise zu finden schließlich arbeitet Gabriele auch hier,“ mutmaßte Michael. Ein älterer Mann fing die Drei ab ehe sie den Hangar erreicht hatten, „wer von ihnen ist Ralf Staller?“ wollte er streng wissen, „ich“ sagte Ralf tonlos und wischte sich erneut Tränen aus den Augen. „Ich muss sie bitten mit aufs Revier zu kommen,“ „wieso denn das?“ fragte Biggi aufgebracht dazwischen, „reine Routine,“ lächelte der Kommissar sie an. „Darf ich mich vorher noch umziehen?“ fragte Ralf, „mir wäre es lieber wenn sie gleich mitkommen würden,“ stellte der Kommissar klar. „Ich kann meinen Sanitäter nicht so einfach gehen lassen, schließlich ist das hier ein Rettungsstützpunkt und wir müssen jederzeit startklar sein“ wehrte Ebelsieder ab. „Sie sollten sich schleunigst einen Ersatz suchen,“ stellte der Kommissar fest und griff nach Ralfs Oberarmen. „Sie können ihn nicht einfach so mitnehmen? Was wollen sie überhaupt von ihm?“ versuchte Biggi es erneut, „ich würde ihn gerne zu dem tätlichen Angriff auf Frau Dr. Kollmann befragen,“ erklärte der Kommissar entnervt, „wieso? Sie glauben doch nicht allen Ernstes das er etwas damit zu tun hat?“ fragte Biggi aufgebracht, „lass gut sein Biggi,“ ging Ralf schließlich dazwischen und fügte an den Kommissar gewandt hinzu, „ich beantworte gerne ihre Fragen wenn das hilft den Täter zu finden.“ „Oh das wird es, keine Sorge,“ sagte der Kommissar sarkastisch und ging vor zu einem der Streifenwagen.
„Die können ihn doch nicht einfach so einkassieren,“ regte Biggi sich immer noch lauthals auf als sie den Aufenthaltsraum betrat. Einige der Polizisten waren zurückgeblieben und warteten schon auf sie um auch ihnen Fragen zu stellen. „Wir würden gerne ein paar Fragen klären,“ begann ein jüngerer Polizist und wartete bis Biggi und Michael vor ihm stehen blieben. „Wann haben sie Frau Dr. Kollmann zum letzten Mal gesehen?“ „Gestern Nachmittag beim Schichtwechsel,“ antwortete Michael und der Polizist wollte von Biggi wissen ob es bei ihr genauso war, sie nickte und fragte zurück, „meinen sie nicht dass sie hier an der falschen Adresse sind?“ „Wir versuchen uns ein Bild von Dr. Kollmanns Tagesablauf gestern zu machen, das ist ganz normal. Also, hat sie ihnen gegenüber vielleicht irgendetwas erwähnt? Hatte sie einen aufdringlichen Liebhaber oder einen größeren Streit mit jemandem?“ „Das weißt du wahrscheinlich besser,“ gab Michael die Frage an Biggi weiter und stellte die Taschen ab, „nein,“ lautete Biggis schlichte Antwort. Sie beschloss den Streit zwischen Gabriele und Ralf lieber nicht zu erwähnen sonst würden die Polizisten nur voreilige Schlüsse ziehen und Ralf das Leben zur Hölle machen. Als ob der Polizist ihre Gedanken lesen konnte fragte er, „die Mutter des Opfers hat ausgesagt dass ihre Tochter eine Liebesbeziehung zu Ralf Staller pflegte, können sie mir mehr dazu sagen?“ Biggi zuckte mit den Schultern und sagte lapidar, „ja die Beiden hatten mal etwas miteinander,“ sie hoffte das der Polizist ihr glaubte und nicht weiter nachhacken würde. „Aber das ist vorbei?“ fragte er, Biggi nickte und zu ihrer Erleichterung ging er nicht weiter auf die Details von Gabrieles und Ralfs Beziehung ein. „Wissen sie noch von anderen Liebesbeziehungen des Opfers?“ Biggi schüttelte mit dem Kopf und der Polizist schwenkte ganz um, „wie sieht es denn mit dem Job aus? Gab es da vielleicht einen Zwischenfall in letzter Zeit? Frau Dr. Kollmann trägt schließlich viel Verantwortung bei den Einsätzen, kam es vielleicht zu einer Konfrontation mit einem Angehörigen eines Opfers?“ „Fragen sie mich gerade ob Gabriele je fahrlässig jemanden getötet hat?“ fragte Biggi fassungslos zurück, „wer spricht denn gleich von Tötung? Es gibt doch sicher immer wieder Reibereien zwischen Angehörigen und dem Rettungsteam,“ erwiderte ein anderer Polizist und Biggi sagte entnervt, „nein gibt es nicht, die Leute sind einem dankbar dass man ihrem Kind oder Partner das Leben rettet.“ „Kein Grund gleich patzig zu werden, wir machen auch nur unsere Arbeit,“ bemerkte einer der anderen Polizisten. Die Rettungssirene ging los und Biggi grinste den jungen Kerl vor ihr gekünstelt an, „ich jetzt auch.“

Snoopy Offline



Beiträge: 8

17.05.2012 17:32
#2 RE: Das Verbrechen Antworten

Interessanter Einstieg.

Bin gespannt, wie es weiter geht.

Ich hoffe, du schreibst bald weiter.

lg

CyberGirl Offline




Beiträge: 1.104

19.05.2012 23:38
#3 RE: Das Verbrechen Antworten

„Wie ich sehe haben sie sich etwas beruhigt,“ stellte der Kommissar fest als er zu Ralf in das Vernehmungszimmer kam, „gibt es schon etwas neues?“ Ralf schüttelte mit dem Kopf, er hatte eben noch einmal das Krankenhaus angerufen aber Gabi war noch im OP. Der Kommissar setzte sich zu ihm und Ralf bat, „können wir das hier schnell hinter uns bringen? Ich wäre gerne im Krankenhaus wenn Gabriele aufwacht.“ Der Kommissar zuckte mit den Schultern, „das hängt von ihnen ab, fangen wir mal mit ihren Daten an, es stört sie doch nicht wenn ich das Gespräch aufzeichne? Dann muss ich nicht mitschreiben.“ Ralf zuckte mit den Schultern und nannte ihm seine Personaldaten. „Beschreiben sie doch bitte ihre Beziehung zu Frau Dr. Kollmann,“ begann der Kommissar mit seiner eigentlichen Vernehmung. Ralf schluckte, „wir sind Kollegen,“ sagte er dann nüchtern und der Kommissar schmunzelte, „nur Kollegen hmm? Da habe ich aber etwas anderes gehört, zum Beispiel dass sie eine Affäre mit Frau Dr. Kollmann haben.“ „Hatten, wir haben uns getrennt.“ „Getrennt? Also war es mehr eine feste Beziehung als eine Affäre?“ hackte der Kommissar nach, Ralf nickte, „wir waren verlobt.“ Er schaute dem Kommissar in die Augen und fragte sich was er sich gerade dachte, „das erklärt auch wieso sie heute Morgen am Tatort so fassungslos waren,“ stellte der Kommissar fest, da Ralf nicht glaubte dass er eine Antwort erwartete schwieg er und wartete auf die nächste Frage. „Und die Trennung, wie lange ist die her?“ wollte er wissen, Ralf schaute kurz zum Fenster, „nicht so lange,“ antwortete er ausweichend, „wie lange genau?“ wollte der Kommissar bestimmter wissen. „Was hat das mit irgendetwas zu tun? Ich dachte sie wollten mich zu dem Überfall auf Gabriele befragen und nicht verhören.“ „Können sie mir denn etwas über den Überfall erzählen?“ fragte der Kommissar, Ralf schüttelte mit dem Kopf, „nein.“ „Das habe ich mir fast gedacht, also, wie lange ist die Trennung her?“ Ralf haderte einen Moment mit sich selbst, die Antwort wäre das gefundene Fressen für diesen Idioten. „Wir haben uns gestern gestritten.“ Sagte er schließlich, zufrieden nickte der Kommissar und wollte wissen worum es bei dem Streit ging. „Unsere Hochzeit.“ „Lassen sie mich raten, Dr. Kollmann hat sich von ihnen getrennt, sie waren gekränkt und wollten am Abend noch einmal mit ihr reden, sie wollte aber nicht und plötzlich hatten sie ein Messer in der Hand…“ „Spinnen sie?“ fuhr Ralf sauer dazwischen, „ich würde Gabriele niemals etwas antun. Ich glaube wir sind durch.“ Wutentbrannt stand Ralf auf doch der Kommissar drückte ihn zurück auf seinen Stuhl, „sie können gehen wenn ich ihnen sage dass sie gehen können.“ „Sie können mich nicht gegen meinen Willen hier festhalten,“ erwiderte Ralf böse, „doch,“ „und was gibt ihnen das Recht?“ wollte Ralf entrüstet wissen, „zum einen das auf der Tatwaffe ihr Name eingraviert ist.“ Ralf schluckte und setzte sich wieder richtig hin, „wie bitte?“ „Sie haben schon richtig gehört, ich gehe jede Wette ein dass wir auch ihre Fingerabdrücke finden werden,“ „ja weil es mein Messer ist,“ sagte Ralf. „Haben sie eine Erklärung wie das Messer zur Tatwaffe wurde?“ fragte der Kommissar, Ralf versuchte krampfhaft eine plausible Erklärung zu finden, hatte er es Gabriele ausgeliehen? Vielleicht hatte sie es noch von einem Einsatz oder hatte er es vielleicht in ihrem Auto liegen gelassen? „Das habe ich mir schon gedacht,“ stellte der Kommissar selbstsicher fest und Ralf begann, „es kann gut sein das Gabriele es hatte.“ „Stimmt, aber dann könnten sie sich doch sicher noch daran erinnern es ihr gegeben zu haben, oder? Und selbst wenn sie es gehabt haben sollte, wieso sollte sie mitten in der Nacht mit dem Messer in der Hand nach draußen gehen?“ Ralf musste zugeben dass die logischste Erklärung tatsächlich die war, dass er der Täter war. „Ich würde Gabriele niemals wehtun,“ wiederholte er und der Kommissar zuckte mit den Schultern, „dann können sie mir doch sicher ein Alibi geben?“ „Ich war alleine Zuhause und habe mich betrunken, vielleicht gibt es einen Nachbarn der bezeugen kann dass mein Auto die ganze Nacht da war.“ „Wohl eher kaum,“ sagte der Kommissar und setzte sich ihm gegenüber auf einen Stuhl. „Erzählen sie mir etwas über ihre Beziehung zu Frau Dr. Kollmann, gab es in der Vergangenheit schon Vorfälle?“ forderte er Ralf auf und dieser schüttelte mit dem Kopf, „nein! Ich würde Gabriele niemals etwas tun; ich war letzte Nacht Zuhause.“ Der Kommissar nickte und fragte weiter, „sie sagten sie hätten sich wegen der Trennung betrunken, kann es nicht doch sein dass sie noch einmal das Haus verlassen haben?“ Ralf schüttelte mit dem Kopf, „nein.“ „Wie lange waren sie und das Opfer ein Paar?“ kam er zurück auf ihre Beziehung zu sprechen, „achtzehn Monate.“ „Haben sie zusammen gelebt?“ „Wir hatten keine gemeinsame Wohnung aber Gabriele war meistens bei mir.“ „Ist sie gestern Abend noch einmal vorbeigekommen um vielleicht ihre Sachen abzuholen?“ fragte der Kommissar, Ralf schüttelte mit dem Kopf, „Nein, ich habe sie beim Schichtwechsel zum letzten Mal gesehen.“ „Wann hatten sie beiden zum letzten Mal Verkehr?“ „Was hat das mit irgendetwas zu tun?“ fragte Ralf aufgebracht, er musste sich wirklich zusammenreißen um die Nerven zu behalten, auf der einen Seite machte er sich sorgen um Gabriele und auf der Anderen wurde er hier als Täter dieser grausamen Tat dargestellt. „Beantworten sie doch einfach meine Fragen,“ entgegnete der Kommissar genervt, Ralf zuckte mit den Schultern, „vor ein paar Tagen, hören sie ich möchte ins Krankenhaus und bei ihr sein wenn sie aufwacht.“ Der Kommissar hörte ihm gar nicht zu sondern griff nach dem Telefon. Ralf schaute aus dem Fenster und atmete tief durch, wenn er jetzt ausrasten würde, würden sie ihn wahrscheinlich gleich einsperren. „Das ist ja interessant,“ hörte er den Kommissar sagen als dieser den Hörer weglegte. „Auf dem Messer wurden neben den Fingerabdrücken von Frau Dr. Kollmann nur ihre gefunden,“ „natürlich sind meine Fingerabdrücke drauf, es ist mein Messer. Das beweist doch überhaupt nichts!“ stellte Ralf erneut klar und der Kommissar fragte wieso sie dann nicht die Abrücke des wahren Täters gefunden hatten. „Wahrscheinlich weil er Handschuhe getragen hat!“ wurde Ralf etwas lauter und verschränkte die Arme vor seiner Brust. „Wollen sie wissen wie ich die Sache sehe?“ fragte der Kommissar, Ralf schüttelte mit dem Kopf, „sie denken falsch.“ „Es ist ihr Messer, sie waren im Besitz der Tatwaffe,“ „ich war es aber nicht!“ „Sie sollten sich einen guten Anwalt suchen,“ empfahl der Kommissar und stand auf, er rief einer der Streifenpolizisten aus dem Vorzimmer und lies Ralf abführen.
„Hast du ihn erreicht?“ wollte Peter wissen, Biggi hatte schon zum wiederholten Male Ralfs Handy angerufen doch er nahm nicht ab. „Ne.“ „Das ist doch ganz normal, er wird im Krankenhaus sein und da sind Handys nicht erlaubt,“ versuchte Michael die Beiden zu beruhigen. „Und wenn er immer noch bei der Polizei ist?“ wollte Biggi wissen, „was sollen die denn so lange von ihm wollen? Bestimmt hatten die nur ein paar Routinefragen an ihn und er ist längst im Krankenhaus und sitzt an Gabrieles Bett.“ Biggi atmete tief durch, sie hatte ein schlechtes Gefühl bei der ganzen Sache. „Ich rufe Axel an, vielleicht kann er mal nachhacken was da los ist,“ sagte sie entschlossen und griff erneut zum Telefon um ihren Freund anzurufen.
Gegen Abend fand Ralf sich erneut mit dem Kommissar zusammen in dem Vernehmungszimmer, die Stunden alleine in der Zelle waren der absolute Horror gewesen. Er konnte immer noch nicht glauben was passiert war und die Ungewissheit darüber was mit Gabriele war machte ihn halb verrückt. „Gibt es etwas Neues aus dem Krankenhaus?“ fragte er, der Kommissar nickte, „Dr. Kollmann hat die OP gut überstanden und liegt jetzt auf der Intensivstation. Sie ist noch nicht ansprechbar wenn sie davor Angst haben sollten.“ Ralf atmete tief durch und wiederholte, „ich war es nicht.“ „Das Märchen können sie jemand anderem erzählen… wissen sie noch wie wir darüber gesprochen haben dass einer ihrer Nachbarn vielleicht bestätigen kann dass sie das Haus nicht mehr verlassen haben?“ Ralf wartete darauf dass er fortfuhr aber der Kommissar ließ sich ein paar Sekunden Zeit. „Tja, wir hatten Glück, einer kann sich daran erinnern dass sie ihm beinahe in die Seite gefahren sind als er gegen halb eins in die Straße bog.“ Ralf schluckte. „Und jetzt wüsste ich gerne von ihnen wo sie hingefahren sind?“ „Ich….weiß es nicht.“ Antwortete Ralf wahrheitsgemäß, „sind sie sicher dass er mich gesehen hat? Ich meine dunkle Golfs kommen häufiger vor.“ „Sie scheinen sich ja nicht mehr so sicher zu sein dass sie es nicht gewesen sein könnten,“ stellte der Kommissar fest und Ralf gab zu dass er sich an nichts mehr erinnern konnte und einen totalen Filmriss hatte. „Das passt ja gut,“ stellte der Kommissar fest, Ralf ging seine sarkastische Art langsam wirklich auf die Nerven. „Sie können sich also an nichts mehr erinnern, aber sie geben schon zu dass die logischste Erklärung für ihre nächtliche betrunkene Autofahrt ein Besuch bei ihrer Ex ist, oder?“ Ralf schüttelte mit dem Kopf, „ich war es nicht!“ stritt er erneut die Tat ab. „Und wie wollen sie sich da so sicher sein? Schließlich können sie sich doch selbst nicht einmal an die Nacht erinnern.“ „Ich wäre nie im Stande so etwas zu tun!“

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