Am naechsten Tag schaute Ralf tatsaechlich bei ihnen vorbei und sass eine Weile mit ihnen zusammen, Lissy lud ihn zu einer Party am Abend ein doch Ralf erklaerte dass er Dienst haette. Nachdem er wieder gegangen war erklaerten die drei Gabriele dass er wirklich suess sei. Irgendwann entschlossen sich Lissy und Lena ins Wasser zu gehen und Gabriele blieb alleine mit Lena liegen. "Als du mit Ralf den Segeltourn gemacht hast, hast du da nicht mal darueber nachgedacht was waere wenn du nicht verlobt waerst?" Gabriele zuckte mit den Schultern, "schon, aber ich bin es." Lena nickte und belies es dabei doch Gabriele dachte weiterhin darueber nach, was bedeutete ihr Justin eigentlich noch? Ja sie liebte ihn aber irgendwie war es jetzt eine irreale liebe wo er so weit weg war, vorallem wo Ralf jetzt mit im Bild war. Sie seufzte, in zwei Wochen waere dieser Urlaub vorbei und dann?
Ralf sass auf dem Ausguck doch er konzentrierte sich nicht wirklich auf den Strand sondern dachte ueber Gabriele und sich nach. In zwei Wochen wuerde sie abreisen und auch wenn er sie jetzt schon vermisste wusste er das er anfangen musste sich von ihr zu distanzieren. Sonst wuerde es alles nur schwerer machen und davon abgesehen konnte und wollte er ihr keine falschen Hoffnungen machen. Sie hatte keine Ahnung wer der echte Ralf war und er wollte dass es dabei blieb.
Gabriele hatte sich mit Ralf am Strand treffen wollen doch er war nicht aufgetaucht, also genoss sie die ruhige Nacht eine Weile alleine bevor sie zurueck ins Hotel ging. Justin hatte ihr eine lange Nachricht auf ihr Handy gesprochen, sie hoerte sie nicht einmal ganz an sondern loeschte sie nach den ersten paar Worten. Sie konnte sich nicht vorstellen wieder nach Hause zu gehen, zurueck zu Justin und ihrer Mutter und der Hochzeit, aber sie wusste auch dass sie sich schnell wieder eingewoehnen wuerde wenn sie erst einmal Zuhause war und Ralf vergessen wuerde.
Als Gabriele Ralf am naechsten Tag traf sprach sie ihn auf letzten Abend an doch er war wiess sie ab. Nachdem sie sich den ganzen Tag darueber gedanken gemacht hatte was los sein konnte beobachtete sie ihn am Abend und sobald sie ihn dabei beobachtete wie er hoch ins Hotel ging veraschiedete sie sich von den Maedels und folgte ihm. Sie klopfte an seine Tuer und wenig spaeter oeffnete er mit einem Bier in der Hand, "hey," sagte sie, Ralf lies sie rein und schlenderte zurueck zu seinem Bett, lies sich darauf fallen und schaute weiter Fernsehen. Gabriele setzte sich neben ihn und fragte, "was ist denn los?" "Nichts," erwiederte er und trank einen weiteren Schluck, Gabriele schluckte und wartete bis die Werbung began und schaltete den Fernseher auf lautlos. "Wenn du mit einem anderen Maedchen geschlafen hast oder willst oder so dann sag es mir bitte." Ralf schaute ueberrascht auf und schuettelte mit dem Kopf, "hab ich nicht." "Was ist es denn dann?" fragte sie, Ralf zuckte mit den Schultern, "ich denke ein wenig Abstand taete uns gut, das ist alles." Gabriele musste grinsen, "wir haben noch etwas ueber eine Woche miteinander und du denkst dass uns abstand gut taete?" sie setzte sich ueber ihn und zwank ihn sie ebenfalls anzuschauen. Ralf zuckte mit den Schultern, Gabriele beugte sich zu ihm und gab ihm einen Kuss, "ich glaube dir das nicht." sagte sie und fuhr mit ihren Haenden unter sein T-Shirt, Ralf seufzte und schaute sich um damit er einen platz fuer sein Bier finden konnte.
In der naechsten Woche verbrachten sie immer noch zeit miteiander aber nicht mehr so viel wie in den ersten Wochen ihrer affaere. Die letzte Nacht bevor Gabriele zurueck musste verbrachten sie gemeinsam in ihrem Hotelzimmer, am morgen verabschiedeten sie sich voneinander. "Viel glueck mit deinem Studium." sagte Ralf waehrend er seine Jeans anzog, Gabriele sass noch im Bett, sie nickte und konnte nicht glauben dass es einfach so enden wuerde. "Dir auch mit was auch immer du tust wenn du keine Leben rettest." Ralf nickte, er zog sich sein T-Shirt ueber und kam zu ihr rueber, "ich habe die letzten Wochen wirklich genossen, danke." Gabriele nickte, "ich hab zu danken." Die beiden kuessten sich ein letztes mal bevor Ralf seine schluessel schnappte und das Zimmer verliess ohne sich noch einmal umzudrehen. Auf dem Flur llies er sich gegen die Wand fallen, er wollte noch einmal zu ihr reingehen und ein letztes mal mit ihr schlafen doch er wusste dass das alles nur noch schwerer machen wuerde. Er seufzte, er und stiess sich ab, er wuerde auch in wenigen Tagen nach hause muessen, die situation hatte sich verschlimmert und er konnte wuerde nicht die ganzen Wochen hier bleiben koennen. Er seufzte erneut, er musste in die Zukunft schauen und Gabriele vergessen, und im Anbetracht der tatsachen wuerde es ihm sicher nicht besonders schwer fallen sobald er zuhause in dem stress war.
Gabriele lies sich aufs Bett fallen und atmete tief durch, dass war es also gewesen. Ihr war zum heulen zu mute doch sie wusste dass sie sich zusammen reissen musste. Sie stand auf und began ihre Sachen zu packen. Sie wuerde heute Nacht heulen koennen aber bis dahin musste sie sich zusammenreissen.
Justin wartete in der Besucherzone auf sie und nahm sie sofort in den Arm als sie durch die Absperrung kam. Gabriele brachte nur ein "hallo" heraus, er nahm ihr ihre Taschen ab und drueckte ihr einen Kuss auf die Wange. "Ich habe dich so vermisst, du musst mir unbedingt alles ueber den Urlaub berichten." Gabriele nickte waehrend Justin einen Arm um ihre Schulter legte. Lissy und Lena gingen neben ihnen, "was hast du denn in den letzten Wochen gemacht?" wollte Hannah wissen, sie war etwas zurueckgefallen und Justin began von seinen Ferien zu berichten, doch Gabriele hoerte ihm ueberhaupt nicht zu sondern konzentrierte sich stattdessen verzweifelt darauf nicht zu heulen.
Als sie am Abend im Bett lag liefen ihr tatsaechlich ein paar Traenen ueber die Wangen aber sie aergerte sich auch ueber Justin, er hatte nicht mal bemerkt dass etwas nicht stimmte, oder er zeigte es ihr nur nicht. Sie seufzte, sie wollte am liebsten gleich morgen zurueck nach Malta zu Ralf, doch sie hatte sich beschlossen eine Woche hier zu bleiben und wenn sie dann immer noch so fernsuechtig war wuerde sie alles noch einmal ueberdenken aber bis dahin wuerde sie ihrem Studium und Justin eine chance geben.
Die Woche wurde fuer Gabriele zum Alptraum, egal wie sehr sie ersuchte normal zu sein und ihrem normalen Leben eine chance zu geben, sie musste immer wieder an Ralf denken. Wieso sollte sie Justin heiraten und hier studieren wenn sie mit Ralf zusammen sein konnte und ebenfalls studieren konnte? Ihr war bewusst das aus ihrer perfekten Urlaubsliebe vielleicht niemals eine funktionierende Beziehung im wahren Leben werden wuerde, aber wenn sie es nicht versuchte hatte sie gleich verloren. Aber dann wuerde sie ihr studium und alles aufs Spiel setzten und war es das wirklich wert? Sie war immer das brave Maedchen gewesen, das gute Noten bekam und das "Richtige" tat, wenn sie wirklich alles hinschmeissen wuerde...das war einfach nicht ihre Art, davon abgesehen wusste sie noch nicht einmal ob Ralf sie ueberhaupt in seinem Leben haben wollen wuerde, genaugenommen wusste sie gar nichts ueber sein leben. Was wenn er verheiratet war? Sie seufzte und bereite ihn nicht genauer auf sein Leben angesprochen zu haben, wieso hatte er so ein grosses Geheimnis daraus gemacht? Es musste doch etwas schlimmes dahinter stecken wenn jemand ueberhaupt nicht ueber sich selber reden wollte..vielleicht war er vorbestraft oder... . Sie zwang sich an etwas anderes zu denken doch im selben Moment wusste sie dass sie eine entscheidung treffen musste. Wenn sie ihren sicheren Studienplatz hinwerfen wuerde, wuerde sie so schnell keinen anderen bekommen und das Jahr war damit gelaufen. Sie konnte nicht glauben dass sie allen ernstes mit dem Gedanken spielte ihre sichere Zukunft fuer einen Sommerflirt hinzuwerfen aber sie wusste auch das sie sich ein leben lang fragen wuerde was gewesen waere, wenn sie zurueck geflogen waere und es ihre Ehe mit Justin von anfang an verdammen wuerde. Sie starrte aus dem Fenster, wahrscheinlich hatte sie insgeheim bereits ihre Entscheidung getroffen, dachte sie und griff nach ihrem Handy um ein Flug zu buchen.
Gabriele stand mit wackeligen Knien am Check-In schalter, sie und Justin hatten sich gestern Nacht zerstritten. Es waere einfach gewesen ihm einen Brief zu schreiben aber sie hatte es ihm persoenlich sagen wollen, alles andere waere einfach nicht fair gewesen. Ihre Mutter war ebenfalls ausgerastet als sie erfahren hatte was ihre Tochter sich da ueberlegt hatte. Ihre Freundinnen hatte sie nicht mehr angerufen, dass konnte sie immer noch, im moment wollte sie erst einmal aus Deutschland weg. Sie hatte genuegend Geld fuer ein paar Wochen dabei und die noetigsten anziehsachen und dokumente, sonst hatte sie alles zuhause gelassen. Ihr war klar dass sie nicht so einfach zurueck in ihr altes Leben kommen konnte sollte es mit Ralf doch nicht klappen doch darueber wollte sie im moment nicht nachdenken denn bei dem Gedanken alles hingeschmissen zu haben und dann zu erfahren dass sie nur sein spielzeug oder eine sommerbekanntschaft fuer Ralf gewesen war, wurde ihr schlecht.
Sie hatte sich kein hotelzimmer gemietet weil sie hoffte bei Ralf wohnen zu koennen, sie fragte an der Rezeption ob sie ihre Tasche solange abgeben koennte und ging dann hoch zu Ralfs Zimmer, mit Herzklopfen klopfte sie an, sie fragte sich wie Ralfs reaktion sein wuerde und musste grinsen. Doch ihr grinsen gefror als ein Maedchen ihr oeffnete.
"Ich suche Ralf." brachte Gabriele schliesslich heraus, "Ralf?" fragte das Maedchen, "kenne ich nicht." Gabriele entschuldigte sich und ging langsam den Flur entlang, vielleicht hatte das Hotel das Zimmer gebraucht und er war zu Maurice oder so gezogen. Sie entschloss ich runter zur Wache zu gehen, selbst wenn er im moment keinen Dienst hatte wuerde er dort mit sicherheit auftauchen. Am Strand waren wie immer die jungen Leute damit beschaeftigt sich von der letzten Nacht auszuruhen und auf die naechste vorzubereiten. Gabriele konnte es nicht glauben, dass ganze war so irreal, vor ein paar Tagen hatte sie hier auch noch so gelegen doch irgendwie schien es Lichtjahre entfernt. Sie erreichte die Wache und erblickte Maurice. "Hi." sagte sie und ging auf ihn zu, er schien einen Moment ueberlegen zu muessen wer sie war doch dann schien es ihm einzufallen. "Hey, ich dachte du seist schon abgereist." sagte er und musterte ihre Jeans und Bluse, sie trug sicherlich keine Strandklamotten. "Ja war ich auch." sagte Gabriele und entschloss sich dann das sie ihm nicht alles erklaeren wollte. "Hast du Ralf gesehen?" fragte sie, Maurice schuettelte mit dem Kopf, "der ist vor ein paar Tagen abgereist." Gabriele schluckte, die ganze Zeit hatte sie sich ueber alles moegliche Gedanken gemacht, nur dass Ralf gar nicht mehr hier sein koennte, darauf war sie nicht gekommen. Sie schluckte und fragte, "weisst du wohin?" "Nach hause, was gibt es denn so wichtiges?" Gabriele schaute ueber das Meer und ueberlegte krampfhaft was sie nun tun sollte. "Ich muss mit ihm sprechen." antwortete sie in Gedanken, "oh gott, du bist doch nicht etwas schwanger von ihm?" fragte Maurice, Gabriele schaute ihn verbluefft an, "was? Nein, bin ich nicht." sagte sie, "weisst du wo er wohnt?" Maurice schuettelte mit dem Kopf, "telefonnummer?" Erneutes Kopfschuetteln. Gabriele seufzte und die beiden schwiegen einen Moment, "wenn es dir wirklich so wichtig ist...das Buero ist am Mittag nicht besetzt, ich kann mich mal umschauen ob ich seine Adresse finden kann." Gabriele strahlte ihn an und nickte dann, "das waere echt lieb von dir." sagte sie und setzte hinzu, "ich stehe auch schmiere." Maurice musste lachen. Zehn Minuten spaeter reichte Maurice ihr einen abgerissenen Zettel mit Ralfs Adresse, "aber von mir hast du sie nicht." "Schon klar." sagte Gabriele, "danke nochmal." rief sie ihm zu als sie schon halb vom Steck runter war, sie schaute wieder auf den Zettel, naechstes Ziel: Muenchen
Natuerlich war der naechste Flug nach Muenchen erst am naechsten Tag und so buchte Gabriele eine Nacht in dem Hotel. Sie hoerte die Teenager am Strand feiern doch hatte selber keine Ambietionen ebenfalls runter zu gehen. Stattdessen hoerte sie ihre Mailbox ab, Lissy hatte ihr vier oder fuenf Nachrichten hinterlassen und um einen Rueckruf gebeten. Gabriele legte ihr Handy weg, dazu hatte sie jetzt ganz sicher keine Lust. Als sie an der Adresse in Muenchen klingelte oeffnete ihr ein aelterer Herr und GAbriele nahm an dass es vielleicht sein Vater war, jedoch erklaerte er ihr schnell dass er ihn nicht kennen wuerde und sie gerade erst eingezogen waren. Gabriele seufzte, es kam ihr beinahe so vor als wenn Ralf nicht wollte das er sie fand. Der Mann rat ihr mal bei der Nachbarin zu fragen da deren Sohn scheinbar gut mit Ralf befreundet gewesen war. Gabriele folgte seinem rat und tatsaechlich gab die Nachbarin ihr eine Adresse unter der sie Ralf finden konnte. Gabriele seufzte, eigentlich wollte sie das Geld sparen aber sie war zu muede und bestellte sich daher eine Taxe. Als sie angekommen war fragte sie den Taxifahrer ob er sicher war dass sie hier richtig war, das Mietshaus sah ziemlich heruntergekommen aus und die Gegend generell war nicht besonder gut, irgendwie passte das nicht zu Ralf. Nicht dem Ralf den sie kennengelernt hatte, allerdings war es jetzt auch zu spaet um einen Rueckzieher zu machen und so stieg sie aus und holte ihre Tasche aus dem Kofferraum. Als sie die Stuffen nach oben ging hoerte sie ein Ehepaar aus einer Wohnng streiten und dachte erneut dass sie in einem falschen Film sein musste und vielleicht besser umkehren sollte. Schliesslich erreichte sie den vierten Stock und klingelte, sie konnte ein Kind schreien hoeren und kurze Zeit spaeter oeffnete ihr ein kleines Maedchen. "Ja?" fragte es, doch Gabriele beachtete es nicht sondern starrte an ihr vorbei in die Wohnung. Ralf stand mit einem schreienden Kind auf dem Arm dort und telefonierte, da er mit dem Ruecken zu ihr stand hatte er sie noch nicht bemerkt. Gabriele schluckte, er verabschiedete sich und warf das Telefon sauer quer durch den Raum auf das Sofa. "Ralf." sagte nun das kleine Maedchen, "was ist denn Leonie?" fragte er und drehte sich um, ihre Blicke trafen sich und beide starrten sich fuer einen Moment nur an.
"Was machst du denn hier?" fragte Ralf und kam auf die geoeffnete Tuer zu, Gabriele starrte noch immer auf die Kinder und die Wohnung, ueberall standen noch Umzugskartons herum, sie war einfach nur sprachlos. Schliesslich fing sie sich und sagte, "ich wollte mit dir reden." Der kleine Junge an Ralfs Schulter heulte noch immer, "aber wenn jetzt kein guter Zeitpunkt dafuer ist koennen wir es auf ein anderes mal verschieben." sagte sie schnell, Ralf sah so aus als wenn er ihr wiedersprechen wollte doch mit einem Seitenblick auf den Jungen nickte er. Das Maedchen war mittlerweile irgendwo in der Wohnung verschwunden. "Ich werde mir ein Hotel fuer heute Nacht nehmen." sagte Gabriele, mehr zu sich als zu Ralf. Ralf nickte und fragte ob er sie fahren sollte, doch Gabriele schuettelte nur mit dem Kopf, "kennst du ein gutes in der Naehe?" fragte sie, Ralf nickte, "am besten gehst du ins Madison, das ist sicher und gut, ich denke die Raten solten mitten in der Woche auch nicht so hoch sein." Gabriele nickte, "danke." sagte sie, die beiden schauten sich noch einen Moment and und dann drehte Gabriele sich um und begann langsam die Treppen herunterzugehen. Sie hoerte wie Ralf die Tuer hinter ihr schloss, sie schaute zurueck und konnte nicht anders als zu heulen, und dafuer hatte sie alles aufgegeben? Sie kam sich noch nie in ihrem Leben so dumm und blauaeugig vor wie in diesem Moment, sie wuenschte sich dass sie die Zeit zurueckdrehen konnte.
Boese warf sie die Fernbedienung neben sich aufs Bettm sie konnte sich nicht auf das Program konzentrieren und dachte immer wieder daran was heute passiert war. Wie hatte sie nur so bloed sein koennen und wegen eines Sommerflirts alles aufgeben koennen. Sie wischte sich eine Traene weg, was sollte sie denn nun tun, die einzige vernuenftige Sache war zurueck nach Hause zu fahren. Sie lies sich bei dem Gedanken ins Kissen fallen, das wuerde nicht leicht werden, ihre Mutter wuerde sie noch jahrelang damit ermahnen und zwischen ihr und Justin war es so oder so aus. Das Telefon klingelte, da es eigentlich nur die Rezeption sein konnte nahm sie es ab, zu ihrer Ueberraschung war es Ralf. Sie versuchte sich zusammen zu reissen damit er nicht bemerkte das sie am weinen war. "Wie hast du die Nummer bekommen?" fragte Gabriele, "ich wusste ja in welchem Hotel du warst." sagte Ralf und es herschte einen Moment ruhe, dann sagte er; "was machst du hier?" Gabriele dachte einen Moment darueber nach, "ich weiss es nicht." antwortete sie dann und er fragte wie sie ihn gefunden hatte. Gabriele erzaehlte ihm wie Maurice ihr die Adresse besorgt hatte und wie sie dann nach Muenchen gekommen war um ihn zu finden. Sie endete ihren Bericht damit ihn zu fragen warum er ihr verschwiegen hatte dass er zwei Kinder hatte. "Das sind nicht meine Kinder." sagte Ralf schnell, "und ich habe dich auch sonst nicht angelogen." Gabriele dachte daran wie viele Liebeserklaerungen er ihr gemachht hatte, ueberging es allerdings und sagte stattdessen, "du musst mir nichts erklaeren." "Du bist mir nachgereist, ich bin dir zumindest dir eine Erklaerung schuldig Gabriele." Sie biss sich auf die Lippe, nachgereist, sie konnte das ganze immer noch nicht glauben. "Die beiden sind meine Geschwister, halb-geschwister um genau zu sein. Unsere Mutter ist in einer Entzugsklinik fuer mindestens acht Wochen, deswegen bin ich auch frueher nach Hause gekommen...ich habe das Haus verkauft damit ich fuer die Entziehungskur zahlen kann und bin mit Joshua und Leonie in diese Wohnung gezogen, am Tag arbeite ich ... na ja habe ich, morgen werde ich wohl gefeuert werden aber...jetzt weisst du es. Ich bin nicht einmal annaehrend der Junge mit dem du im Sommer eine Affaere hattest wenn ich nicht auf Malta bin...es tut mir leid, ehrlich."
Gabriele atmete tief durch und sagte dann, "es tut mir auch leid, dass mit deiner Mutter, das ist sicher nicht leicht fuer dich." "Es geht schon." spielte Ralf die Situation herunter, "was machst du denn beruflich?" "Ich arbeite in einem Supermarkt aber der Kleine ist krank wie du ja gesehen hast und so kann er nicht in die Kita." Gabriele schluckte und ueberwandt sich dann, "wenn du moechtest pass ich auf ihn auf morgen." "Aber...bist du nicht boese auf mich?" "Wenn dann bin ich boese auf mich selber aber ich habe mein Studium schon geschmissen und sonst eh nichts besseres zu tun, ich kann ruhig noch ein paar Tage hier bleiben und dir unter die Arme greifen." Gabriele wollte gar nicht daran denken wieder nach Hause zurueckzukehren und die Schande ueber sich ergehen zu lassen. "Wenn du sicher bist." "Bin ich, ich brauche sowieso etwas Zeit um mir klar zu machen was ich will." Sie hoerte wie Ralf erleichtert seufzte und dann seinen typischen Spitzbubigen Ton anschlug, "du kannst dir ja morgen das Hotel sparen und hier uebernachten, vielleicht kann ich mich ja fuer das Babysitten revanchieren." Gabriele musste lachen, dass war der Junge in den sie sich so hals ueber Kopf verliebt hatte. "Wenn du wieder essen machst wie damals auf dem Boot." "Abgemacht, soll ich dich morgen frueh abholen und findest du so hier her." "Ich bin dir tagelang nachgereist da schaffe ich es eine paar Blocks zu gehen." "Danke, ich weiss das wirklich zu schaetzen." sagte Ralf und schliesslich legten sie auf und Gabriele legte sich grinsend wieder zurueck, vielleicht klappte es nicht mit einer Beziehung aber es sprach ja nichts dagegen ein paar Tage seine Naehe zu geniessen.
Am naechsten Morgen stand sie tatsaechlich mit ihrer Tasche vor der Tuer. Diesmal oeffnete Ralf ihr, er hatte Joshua auf dem Arm und der Kleine sah sie interessiert an. "Hey." sagte Ralf und oeffnete die Tuer ein wenig weiter, es herrschte noch immer Choas im Wohnzimmer, "du kommst genau richtig, Leo ist schon beim Fruehstuecken." er deutete auf das Maedchen was nun von der Schuessel aufschaute. "Aber Josh geht es immer noch schlecht." Gabriele nickte und stellte die Tasche ab, Ralf zoegerte einen Moment und beugte sich dann zu ihr um ihr einen Kuss auf die Wange zu geben, "schoen das du hier bist." Gabriele laechelte und wandte sich an den kleinen Jungen, "na, wir werden uns heute einen schoenen Tag machen, hmm?" Doch der kleine drehte nur seinen Kopf weg, Ralf laechelte, "er ist etwas schuechtern." Gabriele nickte und versuchte sich nicht ihre unsicherheit anmerken zu lassen, schliesslich hatte sie eigentlich keine erfahrung mit Kindern. "also, Leo hast du ja schon kennengelernt." sagte Ralf und drehte sich zu dem Maedchen doch das ignorierte Gabriele. Ralf drehte sich zurueck zu Gabriele und sagte, "sie ist heute auch mit dem falschen Bein aufgestanden." "Bin ich gar nicht." sagte leonie und ging boese an den beiden vorbei. Ralf rief ihr nach dass sie sich bitte anziehen sollte damit sie los konnten, "sie ist eifersuechtig." erklaerte Ralf und Gabriele zog eine Augenbraue hoch, wo war sie hier bloss gelandet.
Der Tag war ein Albtraum, sie kannte sich nicht nur nicht mit Kindern aus, Joshua fremdelte auch noch und lies sich nicht von ihr beruhigen. Ralf hatte ihr gesagt dass er gegen mittag ein Nickerchen machen wuerde, doch Gabriele schaffte es nicht ihn ins Bett zu brignen weil er immer wieder anfing zu schreien und so schlief er schliesslich gegen drei vor erschoepfung auf dem Fussboden ein. Gabriele sass neben ihn und beobachtete ihn, sie betete dass er nicht wieder aufwachen wuerde. Eigentlich wollte sie ihn in seine Grippe tragen oder zumindest aufs Sofa aber sie wollte nicht riskieren dass er wieder aufwachte. Ralf oeffnete die Wohnungstuer eine halbe stunde spaeter und leonie stapfte an ihr vorbei ohne sie zu beachten. Ralf schaute sie fragend an, Gabriele schuettelte nur mit dem Kopf, sie war froh dass er endlich wieder da war. "Wie lange schlaeft er schon?" fragte Ralf fluesternd, "37 minuten." sagte Gabriele, Ralf musste etwas grinsen und hob seinen kleinen Bruder auf um ihn ins Bett zu bringen. Wenig spaeter kamen Leonie und er wieder aus dem Kinderzimmer, "du kannst deine Hausaufgaben auch hier machen." erklaerte Ralf und zog Leonie einen Stuhl zurueck. "Ich will sie aber an meinem Schreibtisch machen." "Dann weckst du aber Josh." erwiederte Ralf und hielt Gabriele eine Hand hin um sie auf ihre Beine zu ziehen. "Bist du okay?" fragte er, Gabriele nickte, "nur muede." Ralf grinste, "sorry der Kleine kann etwas kantig werden wenn er krank ist." "Dass sagst du mir jetzt?" Ralf grinste und schaute zu Leonie die damit beschaeftigt war ihre Schulsachen rauszuholen, dann drehte er sich wieder zu ihr und fluesterte, "ich bin mir sicher ich kann den ganzen Stress heute Nacht wieder gut machen." Gabriele laechelte, "ne massage waere nicht schlecht." Ralf beugte sich zu ihr und gab ihr einen Kuss.
Gabriele half Ralf mit dem Abendessen da Leonie noch immer nichts von ihr wissen wollte und Joshua jetzt wo er wach war Ralf nicht aus den Augen lies und auch nicht mit ihr spielen wollte. Die vier assen zusammen und Leonie erzaehlte von ihrem Tag in der Schule. Joshua hielt sich damit zurueck von seinem Tag zu erzaehlen und Gabriele hatte ebenfalls kein Interesse den Tag noch einmal revue passieren zu lassen. Schliesslich brachte Ralf die beiden endlich ins Bett und zum ersten Mal hatten waren die beiden alleine.