Sie sind vermutlich noch nicht im Forum angemeldet - Klicken Sie hier um sich kostenlos anzumelden  


Angel's Seite

CyberGirl's Seite

Jasy's Seite

Sie können sich hier anmelden
Dieses Thema hat 0 Antworten
und wurde 443 mal aufgerufen
 Storys aus Medicopter117
angel Offline




Beiträge: 865

26.06.2008 09:13
Jolie Antworten

Julie (Schülie ausgesprochen), kommst du morgen mit zum Baden?“ Gabi stand vor der Badezimmer Tür. Ihre Schwester lag in der Badewanne und sie wollte nicht warten bis sie dort fertig war. „Ja na klar“ kam wenig später die knappe Antwort. Gabi nickte und machte sich auf den Weg in ihr Zimmer. Sie hatte die Tür gerade hinter sich geschlossen als ihr einfiel das sie eigentlich hinunter in die Küche gehen wollte. Sie öffnete ihre Tür wieder und sah gerade noch ihren Vater aus dem einen Badezimmer, indem auch Julie war, in das andere am Ende des Flures lief. Überrascht sah sie ihm hinter her, ging dann zum Badezimmer und klopfte nochmals gegen die Tür. „Julie, ist alles in Ordnung?“ sie bekam keine Antwort doch sie merkte das die Tür nur angelehnt war. Vorsichtig öffnete sie sie und betrat den Raum. Julie saß mit angezogenen Beinen in der Dusche und ließ Kochendheißes Wasser auf sich herab strömen. Entsetzt lief Gabi zu ihrer jüngeren Stiefschwester und stelle das Wasser ab, sie griff nach einem Handtusch, wickelte die kleinere darin ein und setzte sie auf den Teppich der mitten in dem großen Badezimmer lag. „Was hat er getan?“ wollte sie leise wissen. Julie antwortete nicht, Gabi bemerkt das der Körper ihrer Schwester inzwischen krebsrot war doch verbrüht hatte sie sich anscheinend noch nicht. „Komm mit, wir suchen dir mal was zum anziehen“ flüsterte sie und half ihrer Schwester auf. Gemeinsam gingen sie in Julies Zimmer wo die sich auf ihr Bett legte während Gabi ihr Unterwäsche und einen Schlafanzug heraussuchte und sie anzog. „Bitte sag mir was passiert ist“ bat sie eindringlich doch Julie schüttelte nur den Kopf. „Was soll schon passiert sein, er hat sich ein Handtuch geholt und ist wieder verschwunden.“ Plötzlich war sie wieder vollkommen da, sie nahm Gabi die Sachen ab, zog sich an und verkroch sich demonstrativ in ihrem Bett. Gabi seufzte, strich noch einmal über die Decke und verließ das Zimmer.

Langsam ging sie über die breite Treppe nach unten und durch das Wohnzimmer in die Küche. Dort holte sie sich ein Glas Wasser und sah in den Wintergarten hinaus in dem ihr Vater sein Büro eingerichtet hatte. Er saß an seinem Schreibtisch, den Laptop vor sich und im Rücken eine ganze Reihe von Aktenschränken und Regalen, gefüllt mit Ordnern.
Ihr Vater war in Wien ein bekannter Anwalt. Er hatte seine eigene Kanzlei, viele Prominente Klienten und er gewann seine Prozesse in der Regel.
Seine erste Frau, Gabis Mutter, hatte das Leben an seiner Seite nicht lange ausgehalten. Sie vereinsamte an seiner Seite, wollte ihn verlassen doch dagegen sträubte er sich. Eine Scheidung nach nur vier Jahren Ehe warf kein gutes Licht auf ihn. Also drohte er ihr, dafür zu sorgen das sie ihre Tochter nicht mehr sehen dürfte woraufhin sie nachgab und ihn weiterhin auf seine Empfänge begleitete.
Als Gabi fünf Jahre alt war starb sie bei einem Autounfall. Von da an kümmerte sich eine Nanny um die kleine Tochter des Großen Anwalts, er selber war nur selten zu Hause.

Gabi hatte beim Spielen auf dem Dachboden irgendwann mal Kisten gefunden in die eines der Hausmädchen die Dinge ihrer Mutter gepackt hatte. Unter all den schönen Kleidern, dem Schmuck und den Bildern fand sie auch ein Tagebuch in dem ihre Mutter alles seit der Geburt ihres kleinen Engels aufgeschrieben hatte. Gabi hatte nie mit ihrem Vater über ihre Mutter gesprochen, sie lebten einfach nebeneinander her.
Inzwischen war Gabi 19 Jahre alt, stand kurz vor dem Abitur auf einer der besten Schulen in der Umgebung, sie hatte einen eigenen Wagen und ein gut gefülltes Konto. Sie kannte ihren Vater nur als Anwalt, als Geschäftsmann, sie hatte gelernt alleine klar zu kommen.

Als ihr Vater eines Tages mit einer neuen Frau nach Hause kam und die kurze Zeit später mitsamt ihrer kleinen Tochter bei ihnen Einzog dauerte es eine weile bis Gabi ihre damals 3 _ Jährige Schwester und deren Mutter akzeptierte. Malin gab sich große mühe für beide Kinder eine Gute Mutter zu sein und Gabi ließ sie. Ihr war es egal ob sich die neue Frau ihres Vaters oder wie bisher ihre Nanny um sie kümmerte. Doch ihre kleine Schwester Julie liebte sie abgöttisch. Julie war acht Jahre jünger als Gabi und bewunderte ihre Große Schwester.

„Wie war dein Tag?“ Gabi zuckte erschrocken zusammen. Sie war so in Gedanken gewesen das sie Malin nicht bemerkt hatte die jetzt ebenfalls in der Küche stand. „War okay. Wir waren mit ein paar Leuten am Baggersee. Müssen die Ferien ja noch ausnutzen bevor es dann mit dem Abi losgeht“ sie lächelte und schwieg einen Moment. Malin nickte nur während sie darauf wartete das dass Wasser für ihren Tee Kochte. „Dad war vorhin bei Julie im Badezimmer.“ Malin gab keine Antwort auf Gabis versteckten Vorwurf. „Ich habe mir ein Handtuch geholt, bei uns im Badezimmer waren keine Großen mehr.“ Gabi drehte sich um. Ihr Vater stand im Türrahmen und sein Blick war merkwürdig warnend. „Hast du sie angefasst?“ wollte Gabi ohne umschweife wissen. Sie hatte den verdacht schon ein paar mal gehabt, ihn jedoch nie weiter verfolgt da die Situationen auch belanglos hätten sein können.
Die Hand ihres Vaters schnellte so schnell vor das Gabi keine Chance hatte zu reagieren. „Ich will nie wieder so etwas Niveauloses von dir hören hast du mich verstanden?“ seine stimme war leise und machte Gabi angst, entsetzt sah sie ihn an bevor sie sich umdrehte und nach oben in ihr Zimmer lief. Ihr Vater hatte sie noch nie Geschlagen und sie hätte nie gedacht das er so etwas mal tun würde. Hatte sie ihn tatsächlich zu unrecht beschuldigt? Sie wusste das man mit so einem Vorwurf vorsichtig sein musste doch eigentlich war sie sich sicher gewesen.
Am nächsten morgen fuhren die beiden schweigend zum See wo ihre Freunde bereits auf sie warteten. Julie lief zu ihren Freundinnen und Gabi suchte sich mit ihren Freunden ein schattiges Plätzchen. Es war Anfang August und ziemlich warm. Der Baggersee war gut besucht und es dauerte eine weile bis sie ein Plätzchen fanden das für sie alle reichte. Gabi beheilt die ganze Zeit ihre Schwester im Auge. Sie alberte mit ihren Freundinnen herum doch als sich zwei Jungs zu den drei Mädchen gesellten zog sie sich zurück. Claudia, Gabis Freundin bemerkte Gabis sorgenvollen Blick. „Kommst du mit ins Wasser?“ wollte sie leise wissen damit die anderen es nicht hörten. Gabi nickte und stand auf. Robert, Sandra und Mark wollten ebenfalls aufstehen doch Claudia gab ihnen ein Zeichen sie alleine zu lassen.
„Du beobachtest sie schon die ganze Zeit“ „Ist ja gar nicht war“ protestierte Gabi doch sie wusste das ihre Freundin recht hatte. „Worum machst du dir sorgen? Das sie nen Kerl abschleppt?“ Gabi schwieg und Claudia merkte das es ihrer Freundin tatsächlich ernst war. „Ist dir auch aufgefallen das sie sich im Gegensatz zu ihren Klassenkameraden fern von Jungs hält?“ wollte Gabi wissen. Claudia überlegte einen Moment. „Stimmt, jetzt wo du es sagst aber vielleicht braucht sie einfach mehr zeit.“ „Ja vielleicht“ Gabi seufzte und wechselte das Thema doch mit ihren Gedanken war sie weiterhin bei ihrer Schwester. Seid dem vergangenen Abend ließ sie der Gedanke, das ihr Vater seine Stieftochter missbrauchte, nicht mehr los. Immer mehr Situationen vielen ihr ein die ihr jetzt eindeutig erschienen.

Zwei Wochen später ging die Schule wieder los und Gabi hatte keine Möglichkeit weiter über ihren Verdacht nachzudenken und obwohl sie mehr den je auf Julie und ihren Vater achtete viel ihr nicht weiter auf.

„Kommst du heute Abend mit feiern? Wir haben die erste Schulwoche geschafft“ Robert ging neben Gabi durchs Schulgebäude Richtung Ausgang. „Ja ich denke schon“ Sie erreichten Gabis Auto und die beiden verabschiedeten sich voneinander. Zu Hause angekommen verschwand Gabi sofort in ihrem Zimmer um die restlichen Hausaufgaben zu erledigen. Beim Abendessen informierte sie dann ihren Vater darüber das sie weg sein würde. Wie sie nicht anders erwartet hatte zeigte er keine Reaktion. Seit dem Vorfall vor drei Wochen schien er sie sowieso noch weniger zu beachten als vorher schon. „Du…du gehst weg?“ Julie sah von ihrem Teller auf. In ihren Augen lag etwas Bittendes. Doch bevor Gabi reagieren konnte schaltete ihr Vater sich wieder ein. „Lass sie ihre Zeit nutzen bevor der Stress mit dem Abitur erst richtig losgeht, dann wird sie keine zeit mehr haben für Party.“ „Ich kann auch hier bleiben, so wichtig ist mir das nicht“ Sie musterte Julie deren Gesichtszüge sich sofort aufhellten. Sie wollte offenbar nicht alleine zu Hause bleiben den Malin würde auch nicht da sein. Freitagnachmittag traf sie sich immer mit ihren Freundinnen um in die Sauna zu gehen und meistens kam sie erst gegen 22 Uhr zurück. „Wenn du möchtest kannst du ja bei einer Freundin übernachten“ schlug ihr Vater jedoch vor womit Julie anscheinend auch zufrieden war.

Kurz nach Acht wurde Gabi abgeholt, Julie würde wenig später zu ihrer besten Freundin gehen die nur wenige Straßen weiter wohnte.
„Mist, ich hab meinen Geldbeutel vergessen. Ich muss ihn noch in der Schultasche haben.“ Gabi seufzte, sie ließ sich von Robert die Autoschlüssel geben und fuhr zurück. Bereits in der Einganshalle konnte sie ihre Schwester schreien hören. Von einem unguten Gefühl getrieben rannte sie die Treppe nach oben und stieß die Tür zum Zimmer ihrer Schwester auf. Entsetzt und verschwitzt sah ihr Vater sie an, seine Hose hing ihm in den Kniekehlen, sein Hemd war offen, vor ihm auf dem Bett lag Julie. Ihr Pullover war hochgeschoben, ihre Hose offen und sie hatte die Arme vor dem Gesicht. „Nein“ schrie Gabi voller Panik und Hass. Sie hatte also doch recht gehabt. „Wie lange tust du das schon? Wie lange missbrauchst du sie?“ schrie sie ihn an während sie auf ihn einschlug und ihn von ihrer Schwester wegzog. Ihr Vater war im ersten Moment wie versteinert doch dann Schlug er nach Gabi. Dem ersten Schlag konnte sie ausweichen, der zweite traf sie mitten im Gesicht. Sie Zog Julie hoch und schob sie Richtung Zimmer Tür. „Fass mich nicht noch einmal an. Ich werde die Polizei holen“ schrie sie während sie ihre Schwester zu ihrem eigenen Zimmer bugsierte und die Tür hinter ihnen beiden Abschloss. In ihrem Zimmer bemerkte sie dann dass sie ihre Tasche mitsamt dem Handy in Julies Zimmer gelassen hatte.
Den Tränen nahe ließ sie sich auf ihr Bett sinken. Julie setzte sich vorsichtig neben sie. „Danke Gabi.“ „Seit wann macht er das mit dir?“ „Seit ich fünf bin, glaub ich. Am Anfang hat er mich nur…nur gestreichelt und geküsst es war gar nicht so schlimm und dann wollte er immer mehr. Er hat gesagt wenn ich irgendjemandem etwas sage schmeißt er Mama und mich raus. Mama hat uns manchmal gesehen doch sie hat weggeschaut so als würde sie nichts bemerken. Ich glaube ich war acht als ich sie mal gefragt habe warum sie mir nicht hilft und warum wir nicht weg gehen. Da hat sie gesagt das sie ohne deinen Vater nichts hat. Für ihr Leben im Rampenlicht und in der gehobenen Gesellschaft hat sie mich geopfert.“ Mit gesenktem Kopf saß Julie neben ihrer Schwester. Gabi saß da und war einfach nur entsetzt. Seit sechs Jahren missbrauchte ihr eigener Vater seine Stieftochter und sie die immer so sehr auf ihre kleine Schwester aufgepasst hatte hatte nie etwas bemerkt oder geahnt. Und was musste das für ein Gefühl sein von der eigenen Mutter verkauft zu werden? „Was machen wir jetzt?“ Ängstlich sah Julie zu ihrer großen Schwester auf. „Wir müssen zur Polizei gehen. Wenn sie jetzt eine Untersuchung machen…vielleicht finden sie noch…“ Gabi brach den Satz ab. Sie konnte es nicht aussprechen. „Ich hab Angst Gabi“ Gabi legte einen Arm um ihre kleine Schwester. „Wir schaffen das zusammen, okay?“
Gabis Vater verhielt sich erstaunlich ruhig. Er war anscheinend in sein Arbeitszimmer gegangen was den beiden Mädchen nur recht war. Sie warteten noch ein paar min. bevor Gabi das Fenster ihres Zimmers öffnete und leise hinaus auf das dach der Garage kletterte. Julie folgte ihr wenige Sekunden später. Gabi sah kurz über den Rand der Garage bevor sie tief einatmete, sich mit den Händen am Rand festhielt und hinunter gleiten ließ. „Ich hab Angst“ flüsterte Julie von oben doch gab streckte ihr die Hände entgegen. Julie schüttelte den Kopf. Sie traute sich einfach nicht. Gabi sah sich hektisch um. Jede Minute die sie länger brauchten erhöhte das Risiko von ihrem Vater erwischt zu werden. Fast Panisch suchte sie nach irgendetwas womit sie ihrer Schwester herunter helfen konnte. „Julie bitte, wenn er uns findet dann weiß ich nicht was passiert. Mach einfach die Augen zu und halt dich oben fest. Ich fange dich auf, bestimmt. Bitte Julie, vertrau mir.“ Flehend sah sie ins dunkel nach oben zu ihrer kleinen Schwester. Julie zitterte vor Angst schloss jedoch die Augen und ging in die Knie. Ganz langsam ließ sie sich an der Garagenwand hinunter gleiten. Kurz nachdem sie los ließ fing Gabi sie auf. Einen Moment hielten die beiden Schwestern sich in den Armen bevor sie geduckt hinaus auf die Straße liefen wo immer noch Roberts Wagen stand. „Los steig ein“ rief Gabi und ließ bereits den Motor an. Julie ließ sich das nicht zweimal sagen und knallte die Autotür zu.
20 min. später standen sie in der Notaufnahme. „Was kann ich für sie tun?“ „Meine Schwester, sie wurde von…von meinem Vater missbraucht. Bitte sie müssen sie untersuchen.“ Julie stand mit Gesenktem Kopf neben ihrer Schwester. Die Schwester hinter dem Tresen die bisher eher desinteressiert ihren Papierkram sortiert hatte sah nun auf. Sie erkannte in Gabis Augen den erst der Sache. „Ich rufe eine Ärztin, bitte nehmen sie noch einen Moment Platz.“ Gabi nickte, sie legte einen Arm um ihre Schwester und führte sie zu den Plastiksitzen die in einem kleinen Nebenraum standen.
Außer ihnen war niemand da, das helle Licht der Neonröhren tauchte den Raum in ein unwirkliches Licht. Es war zwanzig vor Zehn als eine Junge Ärztin den Raum betrat. Julie, die inzwischen vollkommen erschöpft und müde war rappelte sich langsam auf und Gabi versuchte sie zu stützen.
Die Ärztin sprach sehr leise mit den beiden Mädchen und sie nahm sie ernst. Gabi blieb die ganze zeit neben ihrer Schwester sitzen. Julie lag mit gespreizten Beinen auf der Behandlungsliege. Sie zitterte vor Angst doch sie sagte keinen Ton.
„Wir sind fertig und darfst dich wieder anziehen“ sie lächelte Julie freundlich an bevor sie sich zu Gabi umdrehte. „Wir konnten Tatsächlich eine Probleme nehmen und sowohl die akuten Verletzung wie auch die bereits geheilten lassen auf einen Jahre lange Missbrauch schließen. Ich werde die Polizei verständigen müssen. Sie wohnen noch zu Hause?“ Gabi brauchte einen Moment bevor sie nickte. Sie konnte das alles einfach noch immer nicht glauben. Julie war fertig angezogen und kam nun zu ihnen. Gabi nahm sie in den arm und hielt sie fest. „Dann werde ich auch den Kindernotdienst benachrichtigen müssen. Ihre Schwester wird vorläufig in einem Heim untergebracht. Bei der Beweißlage wird ihr Vater mit Sicherheit verurteilt werden. Haben sie eine Freundin bei der sie Unterkommen können? Ich vermute zurück nach Hause wollen sie nicht.“ Gabi sah Ärztin entsetzt an. An diese Möglichkeit hatte sie überhaupt nicht gedacht. Julie sah ebenfalls entsetzt aus. „Sie…Sie können sie mir nicht weg nehmen. Ich lasse sie nicht alleine.“ „Ich bin mir sicher sie dürfen sie Besuchen aber im Moment muss erstmal geguckt werden was mit ihrer Schwester passiert. Es geht nicht anders. Bei so einem schweren fall des Kindesmissbrauchs kann ich sie nicht zurück zu ihrem Vater lassen. Und schon gar nicht wenn man bedenkt was sie mir vorhin erzählt haben. Es ist zu gefährlich.“ Sie lächelte. „Bitte wartet hier auf mich. Ich lasse das hier eben ins Labor bringen.“ Sie stand auf und nahm das Tablett vom Untersuchungstisch und verschwand nach draußen. „Ich geh nicht weg von dir Gabi, ich hab doch nur noch dich. Bitte lass mich nicht alleine“ doch Gabi dachte gar nicht daran. „Komm mit“ flüsterte sie und nahm Julies Hand. Leise schlichen die beiden zur Tür und hinaus auf den Flur. Es war niemand zu sehen und so liefen sie geduckt Richtung Ausgang.
Als sie wieder im Auto saßen Atmeten sie erstmal tief durch. „Und jetzt? Gabi was sollen wir machen? Zurück nach Hause können wir nicht.“ „Nein ich weiß, wir haben aber sonst auch niemanden zu dem wir gehen könnten und wenn hier heute oder morgen noch die Polizei aufläuft wird Dad stinksauer sein.“ „Ich weiß zu wem wir fahren könnten.“ Flüsterte Julie leise. „Mein Dad wohnt in Berlin.“ „Du weißt wo dein Dad ist? Wieso bist du nicht bei ihm?“ weil ich ihn heimlich gesucht habe. Ich hab ihn zwar gefunden, hab mich aber nicht getraut ihn anzuschreiben oder anzurufen.“ Julie saß mit gesenktem Kopf da. „Okay, na dann auf nach Berlin.“ Gabi ließ den Motor an doch Julie griff nach ihrem arm. „Was ist mit deinem Abi?“ „Das kann ich auch in Berlin machen. Aber wir müssen noch etwas holen. Wir fahren jetzt zurück, du bleibst im Auto und ich hole ein paar Sachen okay?“ Julie nickte nur, sie wusste das sie nicht ohne alles nach Berlin konnten.

Gabi kletterte über die Garage zurück in ihr Zimmer. Die Zimmer von Malin und ihrem Vater waren im Stockwerk über ihrem eigenen. Wenn sie glück hatte waren die beiden bereits im Bett. Sie nahm ihre Sporttasche und packte schnell einige Klamotten ein. Danach schlich sie in Julies Zimmer und tat das selbe. Bevor sie dann zurück zu Julie lief suchte sie sowohl ihr als auch Julies Sparbuch.
Als es Plötzlich klingelte zuckte sie erschrocken zusammen. Kurz darauf hörte sie wie ihr Vater die Tür öffnete, er schlief also noch nicht. Gabi schlich zum oberen Treppenabsatz und erkannte die Polizei in der Tür. „Mist, schneller als ich dachte“ schon wenige min. später begann ihr Vater zu brüllen und Gabi sah zu das sie zurück zu Julie kam.
„So als erstes fahren wir jetzt zur Bank den sobald die Polizei weg ist und klar ist das ich mit dir abgehauen bin wird er mir die Konten sperren und ohne Geld kommen wir nicht weit.“ Julie nickte, sie war müde und ihr tat alles weh. Er war grob gewesen doch bisher war sie so angespannt gewesen das es ihr nicht auffiel. Jetzt entspannte sie sich langsam, sie saß mit Gabi im Auto und sie würden nach Berlin fahren. Endlich holte sie jemand aus dieser Hölle raus. Endlich hatte sie die Möglichkeit auf ein Leben ohne die Angst. „Was ist das eigentlich für ein Auto? Und wo ist deins?“ wollte Julie dann plötzlich wissen als ihr Plötzlich auffiel das sie gar nicht in Gabis Cabrio saßen. „Das ist Roberts Auto. Ich muss es ihm noch vorbei bringen und dann müssen wir sehen wie wir nach Berlin kommen.“ Gabi hielt an der Bank und leerte sowohl ihr als auch Julies Girokonto. Dann fuhr sie zu der Disko und nach kurzen suchen fand sie Robert. Sie drückte ihm die Autoschlüssel in die Hand und wollte wieder verschwinden doch Robert folgte ihr. „Hey Gabi was ist los? Und was macht deine Schwester hier?“ „Ich muss mit Julie verschwinden, mehr kann ich dir nicht sagen. Bitte frag nicht weiter. Es ist besser wen du nichts weißt.“ „Okay, soll ich euch irgendwohin fahren?“ Gabi überlegte kurz. Dann nickte sie und kurze Zeit später erreichten sie den Bahnhof. „Danke, und bitte sag niemandem etwas.“ Gabi gab ihm einen Kuss auf die Wange und wollte sich umdrehen als er sie noch einmal festhielt. „Bitte melde dich zwischendurch okay?“ Sie nickte, nahm Julie an die Hand und machte sich auf den Weg Richtung Zug.
Um zwei Uhr saßen sie bereits im Zug und fuhren durch die dunkle Nacht. Das Licht im Abteil war abgedunkelt und nur über einigen Geschäftsleuten brannten die Leselämpchen. Julie war sofort eingeschlafen. Gabi saß jedoch da und war hell wach. Ihr erschien alles wie ein Böser Traum und sie hoffte so sehr das sie gleich aufwachen würde. Gleichzeitig wusste sie jedoch das es kein Traum war.
All die Jahre hatte sie nichts gemerkt. Hätte sie es verhindern können? Und warum hatte er sich nur an seiner Stieftochter und nicht an ihr vergangen? Wie würde es weiter gehen? War es richtig gewesen einfach zu gehen? Sie wusste das ihr Vater wütend werden konnte. Sie hatte das einige male zu spüren bekommen. Auch wenn er sich sonst nie um sie kümmerte, in dem Punkt hatte er durchgegriffen. Was würde er unternehmen? Konnte er sich aus dem Vorwurf herausreden? Im Prinzip ja eigentlich nicht da es die Spermaprobe gab aber trotzdem. Gabi hatte Angst davor das er sie finden würde. Irgendwann schlief sie dann doch ein.
Kurz bevor sie umsteigen mussten wachte sie auf. Hecktisch weckte sie ihre Schwester und sammelte ihre Sachen zusammen. „Komm Julie wir müssen nur auf die andere Seite des Bahnsteigs. Bitte wach auf, komm schon.“ Julie gab sich alle mühe, langsam stand sie auf und hielt sich den Kopf. Ihr Kreislauf machte ihr zu schaffen und sie hatte Hunger. „Wie viel Uhr ist den und wo sind wir?“ „Es ist 20 nach Sechs und wir sind in München“ antwortete Gabi knapp. Als der Zug endlich stand sprang sie als erste aus dem Zug. Julie folgte ihr, sie schien immer noch zu schlafen. Plötzlich traten ihr tränen in die Augen und sie fiel in sich zusammen. Entsetzt drehte Gabi sich um. „Julie, Julie sprich mit mir. Was ist los was hast du? Komm, bitte steh auf, sonst ist der Zug weg.“ Doch Julie reagierte nicht. „Bitte kleines wir müssen in den Zug.“ Gabi versuchte ihre Schwester hoch zu heben doch obwohl sie ein zierliches Mädchen war gelang es ihr nicht. Plötzlich stand ein junger Mann neben ihr. „Kann ich helfen? Brauchen sie einen Arzt?“ Gabi sah auf. „Nein, wir müssen nur in den Zug.“ Sie deutete hinter sich. „Sind sie sicher?“ Gabi nickte. Ohne weiteren Kommentar hob der Junge Mann das weinende Mädchen hoch und trug es in den zug. Er legte Julie auf den nächsten freien Doppelsitz, Gabi hockte sich sofort vor sie. „Ich hab solche Angst, was ist wenn sie uns finden? Wenn die Probe nichts hilft und er nicht bestraft wird. Er wird Mama rausschmeißen und ihr weh tun so wie er es schon einmal gemacht hat. Bitte Gabi lass mich nie alleine, bitte“ unter Tränen strich Gabi ihrer Schwester das dunkle Haar aus dem Gesicht. „Ich lass dich nie alleine, schlaf jetzt du brauchst es. Sobald wir in Berlin sind sehen wir wie wir weiterkommen okay? Ich verspreche dir wir schaffen das.“ Sie wartete noch einen Augenblick und setzte sich dann neben den Mann gegenüber von Julie.
„Hi ich bin Ralf. Darf ich fragen wer euch nicht finden darf?“ „Hi, ich bin Gabi und das ist meine Stiefschwester Julie. Mein Dad darf uns nicht finden. Aber ich möchte dich nicht weiter belästigen, danke für deine Hilfe.“ Ralf lächelte und dabei blitzten seine Blauen Augen auf eine besondere Art. Gabi wusste das sie ihn anstarrte doch sie konnte ihren Blick nicht von diesen strahlenden Augen wenden. Ralf rutschte tiefer in den Sitz und machte es sich sichtlich bequem. „Schieß los, klingt wesentlich spannender als der Klappentext meines Krimis.“ Er grinste und sah sie auffordernd an. Gabi nickte langsam. Sie rutschte ganz in die Ecke und zog die Beine an. „Mein Dad ist ein ziemlich bekannter Anwalt. Meine Mutter starb als ich fünf war, sie hat das Leben an seiner Seite nicht ausgehalten. Meinen Dad hab ich kaum gesehen außer ich hatte schlechte Noten oder er hatte einen anderen Grund mit mir zu schimpfen. Eigentlich war meine Nanny meine Familie, von meinem Dad kam einfach nur das Geld. Irgendwann tauchte er mit einer neuen Frau auf und die brachte ihre kleine Tochter mit. Julie war damals 3 _ und ich fast 11. Mein Dad hat sich um beide gekümmert als wären sie schon immer seine Familie gewesen. Mich hat das irgendwie kaum gestört, ich hab mich über meine kleine Schwester gefreut und ich hatte immer das Gefühl das ich sie beschützen muss. Doch heute weiß ich das ich versagt habe. Sechs Jahre lang hat er sie missbraucht und ich habe nichts gemerkt. Ab und zu dachte ich das sie etwas oft nah bei ihm oder auf seinem Schoß sitzt oder das seine Hand sehr weit oben zwischen ihren Beinen liegt aber es hätte auch alles belanglos sein können.
Als ich vor drei Wochen sah wie er aus dem Badezimmer kam indem auch Julie war hatte ich das erste mal einen richtig konkreten Verdacht. Ich hab ihn darauf angesprochen und er hat mir eine gelangt. Gestern Abend kam ich dann ins Zimmer als er…Ich hab mir Julie geschnappt und bin mit ihr in eine Klinik gefahren. Dort wollten sie sie dann ins Heim bringen und deshalb sind wir jetzt hier. Ich glaube sie steht total unter schock. Sie hat erst im Zug um zwei Uhr Schlafen können und all die Angst und die Panik das er uns findet.“ Gabi wischte sich die immer nach kommenden Tränen weg doch eigentlich war es ihr egal. Sie konnte einfach nicht mehr. Bis auf das bisschen schlaf im Zug war sie seid sechs Uhr des gestrigen Tages auf den Beinen und eigentlich ging es ihr genau wie Julie, sie konnte nicht mehr und sie wusste nicht wie es weiter gehen sollte. Sie musste ihr Abi fertig machen und sich irgendwie um Julie kümmern. Was war wenn sie Julies Vater nicht fanden? Was sollte dann aus ihnen werden? Verwandte hatte weder sie noch ihre Schwester und zurück konnten sie ja wohl schlecht. Malin würde ihnen nicht helfen, sie würde sich niemals gegen ihren Mann stellen.
Während all diese Gedanken durch ihren Kopf schossen wurden die Tränen immer mehr. Ralf saß erst etwas Hilflos neben ihr. Er hatte zwar eine Abenteuerliche Geschichte erwartet aber damit hätte er nicht gerechnet. Er war entsetzt über das was diesen beiden Mädchen passiert war.
Vorsichtig legte er einen arm um Gabi und sie kuschelte sich erschöpft an seine Schulter. Es dauerte nicht lange bis auch sie eingeschlafen war.
„Hey aufwachen, Gabi wir sind in 20 min. in Berlin.“ Ralf rüttelte die junge Frau an der Schulter. Es dauerte einen Moment bis Gabi reagierte. „Oh Entschuldigung, ich bin eingeschlafen“ Sie rappelte sich auf und fuhr sich über das Gesicht. „Hey ist schon okay. Komm ich helfe euch.“ Er stand auf und kniete sich vor Julie und weckte sie vorsichtig auf. Es dauerte wesentlich länger Julie zu wecken als vorher Gabi.
15. min. später standen sie mitten im Berliner Bahnhof. „Was habt ihr jetzt vor?“ wollte Ralf wissen. Er hatte sich seinen Rucksack über die Schultern geworfen und sah die beiden fragend an. Julie war noch viel zu verschlafen um antworten zu können und Gabi zuckte die Schultern. „Erstmal einige Kleinigkeiten erledigen und dann sehen wir ob wir Julies Vater finden. Wenn nicht,… haben wir ein Problem“ Gabi versuchte zu lächeln doch so richtig gelang es ihr nicht. „Okay, also falls ihr beiden Hilfe braucht, ruft mich einfach an okay? Egal welche Uhrzeit. Hier ich schreibe dir meine Handynummer auf“ Ralf lächelte während er seine Nr. auf die Fahrkarte kritzelte und ihr übergab. „Dank Ralf, für alles“ Gabi zögerte noch kurz doch dann trat sie einen schritt vor und nahm ihn in den Arm. „Ist doch klar, hoffentlich bis bald“ Ralf grinste noch einmal und verabschiedete sich dann.
Nun standen Julie und Gabi alleine mitten in dem ganzen Trubel. „Und jetzt?“ Julie sah zu ihrer großen Schwester auf. „Als erstes mal etwas essen“ schlug Gabi vor. Julie nickte begeistert und ging los in Richtung Bäcker. „Also als erstes müssen wir ein neues Konto eröffnen. Ich kann nicht noch länger mit soviel Bargeld durch die Gegend rennen. Und dann müssen wir raus finden wo dein Vater steckt. Weißt du seinen Namen oder sogar die Adresse?“ Julie trank noch einen Schluck Kakao bevor sie antwortete. „Ich hab seine Adresse, ich hab so oft überlegt ob ich ihm schreibe, ob ich ihn besuche. Ich kann seine Adresse auswendig.“ Sie lächelte. Gabi wollte gerade in ihr Brötchen beißen doch sie hielt inne. Zum ersten mal seit langem sah sie ein leuchten in Julies Augen. Ihre kleine Schwester war Glücklich und sie schien sich keine Sorgen zu machen.
Sie machte sich dafür umso mehr sorgen. Sie wusste nicht ob es eine so gute Idee war einfach nach Berlin zu fahren und sie zweifelte immer mehr an ihrem Entschluss. Vor ihnen lag eine so ungewisse Zeit und sie wusste nicht ob sie das alles schaffen würde. Doch sie versuchte ein zuversichtliches Gesicht zu machen. Julie sollte nichts von den zweifeln ihrer Schwester merken.
Nachdem sie bei einer Bank ein Sparbuch angelegt hatten machten sie sich auf den weg zu Julies Vater. Es dauerte nicht lange bis sie den richtigen Bus gefunden hatten. 20 min. später standen sie dann bereits vor der Tür des Mehrfamilienhauses. Unsicher sahen die beiden sich an dann klingelte Julie. Eine zeitlang passierte gar nichts doch dann ertönte ein leiser Summton und sie drückten die Tür auf. Sie mussten bis nach ganz oben ins vierte Stockwerk. In der Tür stand eine junge Frau. „Ähm entschuldigen sie die Störung, wir suchen Marc Konnte.“ „Er ist…“ Plötzlich liefen der Jungen Frau tränen über die Wangen. Im Hintergrund begann ein Baby zu weinen. „Entschuldigung“ sie drehte sich um und verschwand aus ihrem Sichtfeld. Da sie die Tür offen gelassen hatte traten Gabi und Julie in den Flur und schlossen die Tür hinter sich. Es dauerte nicht lange bis die Frau wieder auftauchte. Sie hatte sich wieder beruhigt und trug ein Baby im Arm das erst wenige Wochen alt sein konnte. „Wer seid ihr zwei überhaupt“ „Entschuldigung, mein Name ist Gabi und das ist meine kleine Schwester Julie.“ „Und…und warum wollt ihr Marc sprechen?“ Als sie den Namen erwähnte musste sie schlucken. Sie deutete in Richtung Küche und forderte die Mädchen so auf sich zu setzten. Julie und Gabi stellten die Rucksäcke ab, zogen Schuhe und Jacken aus und setzten sich. Die ganze Situation kam ihnen merkwürdig und unwirklich vor. „Was wollt ihr von Marc?“ Julie sah die ganze Zeit auf das Baby. War das ein Geschwisterchen von ihr? Konnte sie auch eine große Schwester sein so wie Gabi?
„Es ist so das Julie meine Stiefschwester ist und…naja wir suchen ihren Vater, Marc Konnte“ Gabi sah etwas Hilflos zu der jungen Frau. „Marc ist…er war mein Mann. Ich heiße Sabrina und das hier ist Nick.“ „Wo ist Marc jetzt?“ wollte Julie wissen. „Marc war Pilot bei der Bundeswehr, vor vier Monaten ist seine Maschine im Einsatz abgeschossen worden.“ Sabrina musste wieder mit den Tränen kämpfen doch sie riss sich zusammen. „Du sagst er wäre dein Vater?“ „Ganz sicher bin ich mir nicht, meine Mutter spricht nicht über meinen Vater, das hat sie noch nie getan aber einmal war sie… naja sie hatte ziemlich viel getrunken. Da hab ich sie ein bisschen ausgefragt und sie hat mir von einem Marc erzählt. Ich hab dann Briefe bei ihr gefunden. Es sind nicht viele aber sie stammen aus den Monaten vor meiner Geburt.“ Julie seufzte. Sabrina nickte. Könntest du Nick kurz halten?“ Julie nickte eifrig und nahm ihren kleinen Bruder vorsichtig in empfang. Sabrina verließ das Zimmer und kam wenige min. später zurück. „Hier, das war bei seinen Sachen.“ Sie reichte Gabi eine kleine Kiste. Gabi öffnete die Kiste und nahm ein paar Fotos und ein paar Briefe heraus. „Das gleiche Foto hab ich auch“ rief Julie plötzlich und deutete auf ein Bild. Gabi nickte, sie konnte sich an das Bild erinnern. Vorsichtig faltete sie einen der Briefe auseinander.

Liebe Marc,

ich möchte dir bescheid sagen das dass Baby gesund ist. Es ist ein kleines Mädchen, Julie. Eigentlich darf es sie nicht geben, du warst nur ein Freier von so vielen. Wenn dieser Klinikaufenthalt nach deinem Besuch nicht gewesen wäre wüsste ich nicht einmal wer der Vater ist. Ja du hast recht, ich liebe Roberto aber er ist mein Chef und ich bin für ihn nur eine Hure die Geld für ihn verdient. Noch weiß er nichts von dem Baby aber wenn er es erfährt setzt er mich vor die Tür das weiß ich. Ich weiß nicht wie aber irgendwie werd ich das schaffen. Ich will nicht das du dich um uns kümmerst deshalb vergiss uns einfach.
Anbei ein Foto deiner Tochter.

Malin

Gabi sah entsetzt zu Julie die ganz still auf ihrem Stuhl saß und auf das schlafende Gesicht des kleinen Nick sah. „Jetzt wissen wir zumindest warum sie mir nie geholfen hat. Von der Hure zur angesehenen Gattin eines Reichen Anwalts, dafür lohnt es sich doch seine Tochter zu opfern.“ In Julies stimme schwand soviel Wut mit das Sabrina überrascht und fragend zu Gabi sah. „Wollt ihr beide hier übernachten? Es wird bald dunkel oder was habt ihr vor?“ Gabi war Sabrina dankbar für den Thema Wechsel und nickte. „Das wäre prima, danke“
Gemeinsam machten sie sich daran das Abendessen zu machen, die meiste Zeit schwiegen sie oder sprachen über belanglosen kram. Erst später als Julie sich bereits hingelegt hatte kamen Gabi und Sabrina noch einmal auf das Thema von vorhin zu sprechen.
„Wo kommt ihr beiden eigentlich her und warum erst jetzt?“ wollte Sabrina wissen. „Mein Vater…er hat Julies Mutter geheiratet da war sie 3 _ und ich fast 12 Jahre alt. Meine Mum starb als ich fünf war. Jedenfalls missbraucht er Julie seit etwa sechs Jahren. Ich hab nie etwas gemerkt, als ich es aber gemerkt und fragen gestellt habe hat er mich geschlagen und gesagt ich solle still sein. Gestern Abend wollte ich ausgehen, kam aber noch mal zurück weil ich etwas vergessen hatte. Ich hab ihn life und in aktion erlebt. Ich bin mit Julie in die Klinik und da haben sie sie untersucht. Als die Ärztin aber meinte sie würden sie ins Heim bringen sind wir wieder abgehauen. Man darf sie mir nicht weg nehmen, ich muss auf sie aufpassen. Wir wussten nicht wo wir hin sollten und da meinte Julie ihr Vater wäre vermutlich in Berlin also sind wir letzte Nacht noch in den Zug gestiegen. Ihre Mutter hat von dem Missbrauch gewusst und nichts unternommen.“ Gabi redete mehr mit sich als mit Sabrina doch die hörte ihr geduldig zu. „Und was habt ihr jetzt vor?“ Gabi zuckte die Schultern. „Ich weiß es nicht. Zurück können wir eigentlich nicht weil mein Vater uns die Hölle heiß machen wird und wir sonst niemanden dort haben. Malin wird keine große Hilfe sein. Ich müsste dieses Jahr eigentlich mein Abi machen und ich glaube ich schaffe das nicht alleine mit Julie. Zwischendurch macht sie den Eindruck als hätte sie eine ganz normal Kindheit gehabt und dann bricht sie Plötzlich von jetzt auf gleich zusammen.“
„Wenn ihr wollt könnt ihr hier bei mir bleiben. Ich bin ja quasi Julies Stiefmutter. Die Wohnung ist sowieso zu groß für mich alleine.“ Sabrina lächelte und Gabi nickte dankbar.

4 Wochen später:

„Hallo Gabi,
hier ist der Zeitungsausschnitt um den du mich gebeten hast. Dein Vater ist so was von Stink sauer aber sie haben ihn angeklagt, genau wie Julies Mutter weil sie davon gewusst, aber nicht eingeschritten ist. Die Geschichte ist echt hart, warum hast du nie was gesagt? Naja wir vermissen dich alle und hoffen das es euch beiden gut geht.
Lg Robert“

Gabi lächelte und öffnete den Anhang. Es war ein Zeitungsausschnitt auf dem ein großes Foto ihres Vaters zu sehen war. Sie druckte den Artikel zufrieden aus und ging hinüber zu der Theke um ihre Internetzeit zu bezahlen. Als sie aus dem Cafe trat stieß sie fast mit einem jungen Mann wieder. Bevor sie etwas sagen konnte strahlte der sie schon an. „Gabi, wie schön dich zu sehen.“ Jetzt grinste auch Gabi. „Hallo Ralf.“ „Wie geht’s dir und deiner Schwester? Habt ihr ihren Vater gefunden?“ „Langsam, langsam. Hast du zeit?“ Ralf nickte sofort. Sie liefen ein stück bis zu einem kleinen Cafe und setzten sich nach draußen um die letzten Sonnenstrahlen zu genießen.
„Julies Vater lebt leider nicht mehr aber wir wohnen jetzt bei seiner Frau. Sabrina ist super cool. Und sie ist richtig hübsch.“ Gabi grinste als Ralf das Gesicht verzog. „Sie hat sofort gesagt das wir bei ihr und ihrem kleinen Sohn Nick wohnen dürfen. Und da mein Vater verurteilt wird und Julies Mutter auch, hat das Jugendamt sein ok gegeben das Julie hier bleiben darf.“ „heißt das ihr bleibt in Berlin?“ Gabi nickte. „Julie fängt nächste Woche in ihrer neuen Schule an und ich gehe schon seit einer Woche wieder. Ich hab einiges verpasst und wenn ich mein Abi schaffen will muss ich mich ran halten.“ „Hey das ist ja cool, dann können wir uns öfters treffen. Ich helfe dir auch beim lernen.“ Gabi nickte nur, sie war froh Ralf wieder getroffen zu haben und sie war sich sicher das sie sich noch oft treffen würden.


Mama »»
 Sprung  


Angel's Seite

CyberGirl's Seite

Jasy's Seite

Xobor Ein Kostenloses Forum | Einfach ein Forum erstellen
Datenschutz