Visitor from the past
“Heute kommt die neue Notaerztin, bist du auch schon so gespannt wie ich?” fragte Biggi, erneut spaltete sie den Sonnenschutz mit ihren Fingern und guckte raus, doch von der neuen Notaerztin war noch nichts zu sehen. “Nicht ganz so wie du, was ist den so besonders daran das wir eine neue Kollegin bekommen? Bekomme dich mal wieder ein.” Ralf sass ueber seinen Berichten, mit denen er mal wieder einen Monat zurueck lag. “Na hoer mal, schliesslich werden wir ab morgen jeden Tag mit ihr Dienst schieben. Da ist es schon wichtig das sie nett ist.” “Wird sie schon.” Murmelte Ralf, Biggi verdrehte die Augen, ‘Maenner’ dachte sie. Sie setzte sich an den Computer und checkte ihre Mails, “wie war noch mal der Name der Neuen?” fragte Ralf, “ach ploetzlich bist du auch interressiert oder was?” “Nein, es wuerde nur unfreundich sein wenn ich nicht wuesste wie sie heisst obwohl wir ihren Namen schon seit Wochen hier rumliegen haben.” Biggi nahm ihren Blick vom Bildschirm und warf Ralf einen boesen Blick zu, doch dieser sass immer noch tief ueber seinen Berichten. “Sie heisst Dr. Stefano und ist 24 Jahre alt.” Antwortete Biggi, “ziemlich jung fuer eine Notaerztin, die ist bestimmt ne streberin.” Kommentierte Ralf, Biggi warf sauer einen Stift nach ihm, der diesen auch zielgenau an den Kopf bekam. “Hey was soll das ich versuche zu arbeiten.” Sagte Ralf und warf den Stift zurueck, stand auf und verschwand in der Maenner-Umkleide. Biggi grinste und setzte sich ebenfalls wieder ueber ihre Berichte. “Entschuldigung? Wo kann ich Herrn Ebelsieder finden?” Biggi hob ihren Kopf, sie hatten ueberhaupt nicht gemerkt das jemand hereingekommen war. In der Tuer stand eine recht grosse und junge Frau, sie hatte blonde, schulterlange Haare und trug eine Bluse und einen sommerlichen Rock. Biggi stand auf und reichte ihr die Hand. “Sie muessen Dr. Stefano sein?” die Frau nickte, “ich bin Biggi Schwerin, die Pilotin, wir werden in einem Team fliegen.” “Nett sie kennenzulernen.” Sagte Dr. Stefano. “Das Buero unseres Basisleiters ist die Tuer hinter ihnen, einfach klopfen.” “Danke.” Kaum war die Neue in Ebelsieders buero verschwunden kam Ralf aus der Umkleide zurueck. “Sie ist da.” Sagte Biggi aufgeregt, merkte dann jedoch das sie zu laut sprach und man sie vielleicht in Ebelsieders Buero hoeren konnte, also saempfte sie ihre Stimme. “Dr. Stefano ist da.” “Wirklich? Und ist sie nett?” “Sie scheint nett zu sein, hab noch nicht viel mit ihr gesprochen, aber sie ist wirklich huebsch, ich glaube die gefaellt dir.” Ralf verdrehte die Augen, da er keine Lust auf ein solches Gespraech hatte verschwand er in den Hangar um Flipper zu spielen.
Biggi sass im Aufenthaltsraum als Ebelsieder mit der neuen wieder heraus kam. Sie hatte ihre Sachen in der Hand, drei Overalls, ihre Jacke und die Schuhe. “Ihre erste Schicht beginnt Morgen um acht Uhr dreizig, puenktlich. Sie muessen eins verstehen, auf einem Stuetzpunkt wie diesem ist Diziplin wichtig!” Dr. Stefano nickte und reichte Ebelsieder die Hand, wobei sie muehe hatte ihre Sachen mit der anderen zu balancieren. Ebelsieder verschwand zurueck in sein Buero. “Kann ich dir was abnehmen?” fragte Biggi, sie schuettelte mit dem Kopf, “ich lade die Sachen in mein Auto.” Biggi nickte, “willst du vielleicht noch einen Kaffee mit uns trinken? Unser Sanitaeter ist auch da, wir beide muessen heute eine sonderschicht fahren um unsere Berichte auf den neusten Stand zu bringen, da tut eine Kaffeepause immer gut.” “Seien sie mir nicht boese, aber ich habe wirklich wenig Zeit.” Biggi nickte, “Also, okay, wir duzen uns hier normalerweise.” Dr. Stefano verstand und gab ihr die Hand, “Gabriele.” “Biggi.” Erwiederte Biggi, “ich weiss.” Grinste Gabriele. “Also wir sehen uns ja dann morgen.”
Biggis erster Weg fuehrte sie natuerlich sofort in den Hangar, “nun hast du sie schon wieder verpasst, sie heisst Gabriele und scheint wirklich nett zu sein, ich glaube wir werden eine gute Zeit mit ihr haben.” “Na dann ist ja alles okay, hat sie schon Ebelsieders Laune erlebt?” Biggi nickte und verstellte ihre Stimme, “sie muessen eines verstehen Dr. Stefano, Puenktlichkeit ist auf einem solchen Stuetzpunkt das hoechste Gut.” Ralf und Biggi lachten, “sehen sie das nicht so, Frau Schwerin?” fragte da eine Stimme hinter Biggi, sie drehte sich ueberrascht um, hinter ihr stand Herr Ebelsieder. “Aehm, ja.” Antwortete Biggi, sie wurde etwas rot, wieso musste soetwas immer ihr passieren, die anderen machten am laufenden Band spaesse ueber ihn und wurden nie erwischt. “Und was tun sie hier? Sie werden nicht bezaehlt um flipper zu spielen sondern ihre Berichte auf den neusten Stand zu bringen, also bitte meine Herrschaften.” Ralf und Biggi schauten sich genervt an und verschwanden zusammen in den Aufenthaltsraum.
Waehrend Biggi ihre Berichte noch am Vortag erledigt hatte, sass Ralf nun schon wieder ueber seinen. Es war gerade acht Uhr und er sass hier schon seit ueber einer Stunde. Biggi war auch schon da und wirbelte nun um ihn herum. “Kannst du deine Berichte nicht am Schreibtisch bearbeiten? Ich brauche den Tisch.” Ralf schaute genervt hoch, “wofuer brauchst du denn den ganzen Tisch?” “Ich mache Fruehstueck, schliesslich ist es heute der erste Arbeitstag hier fuer Gabriele und wir wollen sie doch richtig begruessen, hab frische Broetchen besorgt.” “Machst du nicht ein bisschen zu viel Wirbel?” fragte Ralf waehrend er seine Berichte zusammen suchte und zum Schreibtisch ging. “Jetzt sei doch nicht so mieslaunig.” Sagte Biggi und deckte. Ralf verdrehte nur die Augen und startete erneut einen Bericht den er schon vier mal bearbeitet hatte und immer hatte Ebelsieder noch etwas zu meckern gehabt. “Guten Morgen!” er wurde von Biggis gutter Laune schon wieder aus seinen Gedanken gerissen, so schaffte er es nie die Berichte fertig zu bekommen. “Guten Morgen.” Antwortete eine andere Stimme, Ralf schaute hoch und stockte. Die neue Notaerztin sah aus wie, aber das konnte doch nicht sein, was hatte Biggi noch gesagt wie sie hiess, Dr. Stefano, na also, er verwechselte sie. Da fiel ihm ein das Biggi gesagt hatte das ihr vorname Gabriele war. “Gabi.” Stammelte er und stand auf, die Notaerztin schaute zu ihm und zog laechelnd eine Augenbraue hoch, sie hatte keine Ahnung wer das war und wieso er sie Gabi nannte, normalerweise nannten nur ihre besten Freunde sie so. Ralf konnte es nicht fassen, der Blick von ihr brachte auch seine letzten Zweifel zum einsturz, es war wirklich Gabriele. Biggi starrte zu den Beiden, Ralf kannte die neue? Oder verwechselte er sie nur, den die neue schien ihn nicht zu kennen. “Gabriele Kollmann, nicht wahr?” Gabrieles laecheln verschwand, “das ist mein Maedchenname, aber woher wissen sie dass?” fragte sie, Ralf grinste, “ich bin es, Ralf, Ralf Staller.” Gabrieles Augen wurden grosser und dann began sie zu lachen, “mensch du hast dich ganz schoen veraendert.” Ralf und Gabriele fielen sich um den Hals. “Kann mir vielleicht jemand erklaeren was hier gerade ablaueft?” fragte Biggi die verbluefft neben den beiden stand. Ralf grinste, “Gabriele war meine erste grosse Liebe.” Gabriele grinste, “und er meine.” Nun verstand Biggi auch endlich, «wann war denn das und so richtig ? » fragte sie, Gabriele und Ralf grinsten und Gabriele antwortete ihr, « ziemlich genau vor zehn Jahren. » Ralf nickte, er konnte noch immer nicht fassen das er Gabriele wieder getroffen hatte, und das sie die neue Notaerztin war. Sie hatte zwar damals schon Notaerztin werden wollen aber das sie diesen Traum verwirklicht hat und nun wie er bei Medicopter arbeitete war schon ein grosser Zufall. « Das muesst ihr mir genauer erzaehlen und ich bin sicher ihr habt euch sowieso viel zu erzaehlen, ich habe Fruehstueckt gemacht, setzt euch doch, ich hole nur noch den Kaffee. « Gabriele nickte, sie war schon in dem Overall zur Arbeit gekommen da sie nicht genau wusste wie es hier lief mit Umziehen und Spinnten. « Also jetzt erzaehlt mir das mal genau. « forderte Biggi die beiden erneut auf, « also ich bin kurz nach meinem 14. Geburtstag nach Traunstein gekommen, ich komme eigentlich aus Oesterreich aber meine Mutter und ich sind damals umgezogen. » Sie schaute kurz zu Ralf, dieser kannte den Grund, warum sie umgezogen waren doch er sagte gott sei dank nichts. Ralf wusste das Gabriele nicht gerne darueber sprach, damal s war er der einzige von all ihren Freunden gewesen der Bescheidgewusst hatte. «Und dann hab ich eines Tages Ralfs Clique kennengelernt. » « Durch Zufall ? » fragte Biggi, Gabriele schuettelte mit dem Kopf, « ich dachte es waere Zufall gewesen aber Ralf hatte es organisiert. » Biggi grinste ihren Kollegen an, « wir haben einen Tanzkurs zusammen besucht, also die ganze Clique und Ralf hat mich gefragt ob ich seine Partnerin sein moechte und dann hatte ich ein paar Probleme mit meiner Mutter und Ralf war fuer mich da, na ja um es kurz zu machen, ein paar Wochen nachdem wir uns kennengelernt haben waren wir dann ein Paar. » Ralf nickte, « und ? Wie lange wart ihr zusammen ? » « Ein Jahr. » antwortete Ralf, Gabriele trank gerade ihren Kaffee, Biggi hatte sichtlich gefallen an dem Thema. « Und so richtig ? Also habt ihr euer erstes Mal miteinander verbracht ? » gabriele und Ralf grinsten und nickten, doch dann schaute Gabriele runter , « war Ralf nicht so gut ? » fragte Biggi die ihre poetzliche traurige Miene als solches deutete, « nein, nein. » antwortete Gabriele und versuchte zu laecheln, Biggi schaute sie irritiert an und sie merkte das dort noch ein grosses Geheimnis begraben lag. « Und was machst du nun ? » fragte Ralf Gabriele dann, « ich bin seit einem Monat mit der Schule fertig, das ist mein erster Arbeitstag, bin ganz schoen aufgeregt. » « Musst du nicht, das ist alles nur halb so wild. » beruhigte Biggi sie, Gabriele nickte, « und ? Bist du verheiratet ? Kinder ? » « Ja ich bin verheiratet und nein, ich habe keine Kinder. Und ihr ? » Ralf wollte antworten doch er kaute noch und so uebernahm Biggi diese Aufgabe fuer ihn, « wir sind beide Single und beide Kinderlos. » Gabriele nickte, auch ihr gefiel es in diesem Team sehr gut und sie freute sich Ralf wiedergetroffen zu haben. « Rettungsleitstelle fuer Medicopter 117, ein veruenglueckter Bergsteiger, Koordinaten folgen in einer Minute. » Da war es auch schon vorbei mit dem gemuetlichen Fruehstueck, die Arbeit rief, in diesem Fall ein vierzig Jaehriger Mann der zum ersten mal bergsteigen gegangen war und sich ueberfordert hatte. Gabriele war nervoes waehrend des ganzen Fluges, sie liebte das Hubschrauber fliegen, daran lag es nicht, es war die Angst etwas falsch zu machen bei dem Patienten, sie hatte noch nie einen Notfall als erste Behandelt, natuerlich hatte sie ihr Praktisches Jahr in einer Notaufnahme gemacht, doch da waren immer erfahrene Aerzte dabei gewesen. Biggi und Ralf merkten ihr die Anspannung an, es herrschte waehrend des gesamten Fluges stille. Sie konnten sich noch genau an ihren ersten Einsatz erinnern und wie nervoes sie damals gewesen waren, schliesslich ging es hier um Menschenleben. Gabrieles Sorge war jedoch unbegruendet, wie sie es schon so oft in ihrer Ausbildung getan hatte lief alles total automatisch ab. Auf dem Rueckflug lobten Biggi und Ralf sie. “Darauf muessen wir anstossen, ist schliesslich dein erster geglueckter Einsatz.” “Aber nicht heute,” erwiederte Gabriele, “okay, vielleicht am Wochenende?” Gabriele nickte. Die Schicht sollte eine sehr Anstrengende werden, sie hatten kaum eine ruhige Minute zusammen. An einem schoenen Sommertag waren eben doch viele Leute draussen und machten Sport und verletzten sich. Nach der Schicht zogen sich Gabriele und Biggi zusammen um, “ist sicher komisch nach so langer Zeit seine Jugendliebe wieder zu sehen, was?” Gabriele nickte, “ja schon.” “Wenn ich mir vorstelle hier wuerde einer meiner Ex-Freunde antanzen und arbeiten, ich glaube ich waere nicht so begeistert aber bei der ersten Liebe ist das was anderes.” “Ja, irgendwie schon. Ich meine es ist zehn Jahre her seit wir Sex gehabt haben, das gilt ja fast nicht.” Biggi grinste, “du hattest dein erstes Mal ganz schoen frueh, ich meine mit 14?” Gabriele zuckte mit den Schultern, “es hat halt alles gestimmt, aber keine Angst, meine Mutter sah das ganz genau wie du.” “Deine Mutter hat Wind davon bekommen? Das ist schlecht.” Gabriele zuckte mit den Schultern, “alte Geschichten. Wir sehen uns Morgen!” Biggi nickte und Gabriele verschwand aus dem Umkleideraum. Sie stieg in ihren Porsche und fuhr vom Hof, sie hatte nicht gewusst wie ihr erster Arbeitstag werden wuerde doch das ihre Verangenheit sie einholen wuerde haette sie nicht gedacht. Sie hatte schon lange nicht mehr an die Geschehnisse vor zehn Jahren gedacht, ihre Mutter hatte letztendlich doch gewonnen und sie hatte Ralf vergessen. Gabriele seuzte und beschloss jemanden zu besuchen den sie schon lange verdraengt hatte. Als Gabriele die reihen am Friedhof entlang ging wurde ihr bewusst wie lange sie schon nicht mehr hier gewesen war, es mussten Jahre sein, vielleicht sechs. Warum hatte sie das nur zugelassen? Sie erreichte endlich das Grab das sie suchte, und wirklich sie hatte etwas suchen muessen, das lies sie nur noch schlechter fuehlen. Gabriele schaute runter auf das Grab, es war wunderschoen bepflanzt und am Kreuz gelehnt lag ein kleiner Teddybaer. Gabriele lief eine Traenne ueber die Wange, ihr Blick schweiffte weiter hoch, + 14.12.1994, es war tatsaechlich fast zehn Jahre her und sie hatte nicht einmal an ihrem Todestag an sie gedacht oder war hier gewesen. Leonie Kollmann, Gabriele biss sich auf die Lippen doch dann began sie richtig zu weinen. Sie spuerte wie ihr jemand seine Haende auf die Schultern legte, als sie sich umdrehte sah sie Ralf, “ich habe mir schon gedacht das du her kommen wuerdest.” sagte er waehrend er sie an sich drueckte. Gabriele hatte richtig angefangen zu weinen und Ralf drueckte sie an sich und streichelte ihr ueber den Ruecken, auch ihm lief eine Traenne ueber die Wange. Als Gabriele sich beruhigt hatte loeste sie sich von Ralf und drehte sich wieder dem Grab zu. “Ich war schon lange nicht mehr hier.” Gabriele ueberlegte wie lange, bestimt sechs Jahre oder so. “Hast du das gemacht?” fragte sie und deutete auf die Bluemchen. Ralf nickte, “ja, ich bin jede Woche her gekommen, ich habe gehofft dich zu treffen.” Ralf starrte auf das Kreuz waehrend er daran dachte wie sehr er immer gehofft hatte Gabriele wuerde hier sein wenn er eines Tages kam und wenn sie es nicht war hatte er sich eingeredet das sie sich nur verpassten doch sein Verstand hatte gewusst, das er der einzige war der sich um das Grab kuemmerte. “Es tut mir leid, ich..” Gabriele zog die Schultern hoch und schlurzte erneut. Ralf nickte nur, nach einer Weile bat Gabriele ihn, “bitte erzaehl das keinem, ich meine mein Mann weiss nicht das ich schon mit vierzehn Schwanger wurde.” “Wieso nicht? Schaemst du dich fuer Leo und fuer mich oder hast du kein vertrauen zu deinem Mann?” Gabriele fuhr herum, der Ton den Ralf ploetzlich drauf hatte gefiel ihr ueberhaupt nicht, “nein, nichts von beiden. Ich liebe Leonie und ich haette alles unternommen um sie zu retten, aber irgendwie ist das alles schon so lange her und … ich weiss auch nicht, meine Mutter hat es irgendwie geschafft das ich es verdraengt habe.” “Super, nachdem sie unsere Tochter ermordet hat.” Gabriele schaute ihm in die Augen, sie wusste nicht was sie dazu sagen sollte, dann meinte sie leise, “Ralf hoer auf dir das einzureden.” “Wie bitte? Sie wollte das du abtreibst, dann wollte sie das du es zur Adoption freigibst und am Ende hat sie ihr Ziel einfach auf die brutale Art erreicht, und falls du dich erinnern kannst, sie hat nicht nur Leonie auf dem Gewissen sondern um ein Haar auch dich.” Gabriele zuckte mit den Schultern, wahrscheinlich hatte Ralf recht, damals hatte sie auch daran gedacht doch heute, ihre Mutter hatte sich so veraendert und seitdem sie mit Lais verheiratet war, war sowieso alles besser. Vielleicht haette sie genauso reagiert an ihrer Stelle, sie war schliesslich erst vierzehn. Doch das wollte sie Ralf besser nicht sagen, so boese wie er war. “Na ja ich muss auch langsam.” sagte Gabriele dann, “hast du lust mit mir zum Mittagsessen zu gehen?” fragte er, Gabriele schuettelte mit dem Kopf, “nicht heute, ich treffe mich mit Lais, wir wollen etwas meinen ersten Arbeitstag feiern.” Ralf nickte, er war etwas eifersuechtig auf diesen Lais, wieder schaute er auf das Kreuz, wenn Angela ihre Tochter nicht ermordet haette waere er jetzt vielleicht noch mit Gabriele zusammen. Wieder stieg Wut in ihm auf. “Alles klar?” fragte Gabi, Ralf nickte, “ja, wir sehen uns morgen bei der schicht.” Gabriele nickte und ging dann einfach.
Biggi traf im Umkleideraumf auf Gabriele, diese kam gerade rein, es war ein wunderschoener Sommertag, Gabriele trug ein Schulterfreies Top und einen Knielangen Rock mit Sandaletten. Biggi grinste, sie glaubte das wenn Gabriele so hier rumlief wuerde Ralf sich schneller wieder in sie verlieben als sie dachte. “Hey, wie gehts dir heute morgen?” fragte Gabriele gutgelaunt und drehte sich zum Spinnt, “super.” Biggi drehte sich zu ihr und stockte, dann grinste sie, ”schoenes Tattoo hast du da.” Gabriele drehte sich um und schaute auf ihren linken Knoechel, “ich weiss.” grinste sie, Biggi bemerkte jetzt erst das Tattoo das kurz ueber ihrem Knoechel war, “ich meinte das an deinem Schulterblatt.” “Achso das, ist ein altes.” Biggi grinste und nickte, es war ein dunkelblaues kleines Herz mit einem Namen drinnen, ‘Ralf’. Nachdem sie ihr grinsen wieder unter Kontrolle hatte schaute sie zu dem an Gabrieles Knoechel, es war aehnlich, nur das das Herz aus Schrift bestand und das der Name ‘Lais’ drinnen stand. Biggi konnte die Schrift aus der das Herz war nicht erkennen und fragte Gabriele daher, “I will love you always and forever.” antwortete Gabriele grinsend, “Lais hat das gleiche mit meinem Namen auf seinem Oberarm, er fand es etwas verwirrend das ich einen anderen Namen als seinen in einem Herz an meiner Schulter habe und dann haben wir beschlossen das zu machen. “ Gabriele laechelte waehrend sie auf ihr Tattoo schaute und drehte sich dann entgueltig zu ihrem Spinnt um, schliesslich hatte die Schicht schon begonnen. “Du sag mal Gabriele, wir machen morgen eine Grillparty auf der Basis, Max hat Geburtstag, es ist eine Uberraschungsparty, also psst, haettest du nicht lust mit deinem Mann zu kommen?” Gabriele nickte, “klar, das hoert sich super an.” Gabriele und Ralf sprachen nicht so viel an diesem Tag miteinander, der kleine Streit von gestern hatte beide nicht losgelassen. Ralf freute sich aber das Gabriele morgen auf die Party kommen wuerde, er hatte ja keine Ahnung das sie ihren Mann mitbringen wuerde.
Die Ueberraschung fuer Max wurde ein voller Erfolg, niemand hatte sich verplappert und er selber war nicht auf die Idee gekommen das seine Kollegen etwas so grosses fuer ihn auf die Reihe stellen wuerden. Ralf und Thomas waren die Grillmeister, “hey, Ralf traeumst du?” fragte Thomas, Ralf hatte ein Steak nicht gewendet. Ralf hoerte ihn noch immer nicht, also folgte Thomas seinem Blick. Er starrte Gabriele an und Thomas konnte ihn etwas verstehen, sie sah super aus. Sie trug einem weissen, etwas durchsichtigen, knielangen Rock und eine dunkelblaue, enge Bluse, die alles andere als zugeknoepft war. Ihre langen Haare waren offen. Gabriele schien auf jemanden zu warten, sie stand an der Ecke zum Parkplatz. Thomas riss seinen Blick los und widmete sich wieder den Steaks. Vera war auch da und natuerlich Lisa und Laura, Laura war gerade erst sechs geworden. Thomas liebte seine kleine Familie ueber alles. Ralf konnte seinen Blick noch immer nicht von Gabriele wenden, er hatte gestern Nacht die ganze Zeit wachgelegen weil er staendig an Gabriele denken musste, er hatte sich sofort wieder in sie verliebt, oder niemals aufgehoert, er wusste es nicht so genau. Auch Biggi hatte gemerkt das Ralf ziemlich abgelenkt war, ihr Blick fiel auch auf Gabriele, die mit jemanden Sprach, dann erschien ein Mann und legte seinen Arm um sie, zusammen kamen sie auf die anderen zu. Biggi musterte den Mann, das war also Lais, Gabrieles Mann. Er sah wirklich gut aus, seine Haut war etwas dunkler, wahrscheinlich war er Spanier oder Italiener, er war locker 1,90 m gross, er hatte schwarze Haare die ziemlich kurz geschoren waren und strahlend blaue Augen. Er trug eine laesige Jeans und ein T-Shirt mit einem offenen Hemd darueber, Biggi konnte sich vorstellen das er ziemlich durchtrainiert war. Ralf brauchte etwas um zu realizieren was abging, niemand hatte ihm erzaehlt das Gabriele ihren Mann mitbringen wuerde und irgendwie lief das alles grade falsch. “Hi Leute, darf ich euch meinen Mann vorstellen, Lais Stefano.” Gabriele erklaerte Lais die Namen der anderen. “Wollt ihr ein Steak? Oder Wuerstchen?” fragte Thomas, “klar.” antwortete Lais, Ralf stand nur daneben, wenn er nicht der Mann von Gabriele gewesen waere haette er sich vorstellen koennen das er diesen Lais wirklich gemocht haette. Er war der Typ Mensch denn man sofort mochte und der sofort auf leute zuging. “Lais, das ist Ralf.” stellte Gabriele sie beide einander vor. “Ach du bist das, nett dich endlich mal kennenzulernen, hab schon viel von dir gehoert und gelesen.” “Wieso gelesen?” fragte Ralf irritiert, “na Gabrieles Tattoo mit deinem Namen.” Thomas hoerte das, “du hast ein Tattoo Gabriele?” “Nicht nur eins.” antwortete diese, Biggi war dazu gekommen und nahm sich ebenfalls ein Steak. “Ich mag deine Tattoos, die sind voll schlicht.” “Was hast du denn fuer Tattoos?” fragte Thomas, “na ja das mit Ralfs Namen und dann das hier.” Gabriele zeigte ihm ihren linken Fuss, Ralf und Thomas konnten es nicht so gut erkennen, “was heisst die Schrift?” fragte Ralf, “Lais hat das selbe mit meinem Namen,” Gabriele schob Lais’ T-Shirt Aermel hoch und Thomas las laut, “’I will love you always and forever.’ Ganz schoen romantisch.” Lais grinste, “ich konnte es ja nicht auf mir sitzen lassen das sie den Namen eines anderen Mannes auf der Schulter hat aber nicht meinen.” sagte er, Gabriele nickte. Ralf wusste von dem Tattoo mit seinem Namen, es war sein Weihnachtsgeschenk von Gabriele 1994 gewesen doch er hatte es vergessen gehabt. Das sie allerdings eine solche Liebeserklaerung an diesen Lais hatte und er an sie gefiel ihm ueberhaupt nicht. “Wollt ihr euch nicht setzen?” fragte Biggi, Lais legte einen Hand in Gabrieles Ruecken und die beide gingen rueber zu dem Tisch wo sie sich setzten. Sie wuenschten Max alles gute zum Geburtstag und dann verwickelte Biggi sie auch schon in ein Gespraech. “Wie lange seit ihr eigentlich verheiratet?” wollte sie wissen, “vier Jahre,” grinste Gabriele, sie hatte Lais mit zwanzig geheiratet, er war damals zweiundzwanzig gewesen. “Und darf man fragen was du beruflich machst?” fragte Biggi weiter, “ich habe vor zwei Jahren eine eigene Werbeagentur gegruendet.” “Wirklich? Das ist sicher interessant.” Ralf setzte sich zu den anderen als die meisten schon mit dem Essen fertig waren, ihm fiel seine Gabel runter und so beugte er sich unter den Tisch. Sein Blick fiel zu Gabriele und Lais, Gabrieles Hand lag auf Lais’ Oberschenkel und streichelte ihn, waehrend seine irgendwo unter Gabrieles Rock verschwunden war. Boese setzte Ralf sich wieder auf und schaute zu den beiden, die sich noch immer mit Biggi unterhielten, mittlerweile ging es darum wie Biggi zur Fliegerei kam. Ihm gefiel das ueberhaupt nicht, als Gabriele ihm auf dem Friedhof erzaehlt hatte das Lais keine Ahnung hatte das sie eine Tochter hatte, hatte er gedacht das dieser Lais wahrscheinlich ein ziemlicher Idiot war und Gabriele ihn gar nicht wirklich liebte, doch nun, alles deutete darauf hin das er Gabrieles grosse Liebe war. Nach dem Essen verschwand Ralf mit einer Flasche Bier in den Hangar, Biggi merkte das und folgte ihm nach einigem zoegern, sie konnte sich schon vorstellen was er hatte. “Hey, alles okay mit dir?” fragte sie, Ralf machte gerade den Flipper dafuer verantwortlich das der ganze Abend schief gelaufen war, zumindest in seinen Augen. Ralf antwortete ihm nicht, “bist du Eifersuechtig?” als er immer noch nicht antwortete beschloss Biggi ihn ein wenig zu necken, “du hast auch allen Grund dazu. Ich wuerde diesen Lais auch auf der Stelle heiraten, er sieht super aus, ist sympathisch und scheint auch einen ziemlich guten Body zu haben.” Ralf trat den Flipper noch haerter, doch das war auch seine einzige Reaktion. “Ralf, sei doch froh das sie so gluecklich ist und das du sie wiedergefunden hast, als gute Freundin.” Biggi gab bald auf Ralf auf andere Gedanken zu bringen und ging wieder raus zu den anderen. Sie setzte sich neben Peter, der mit Max ein Gespraech ueber Autos angefangen hatte. Biggi beoabchtete Gabriele und Lais ein wenig, Gabriele hatte sich an ihn gelehnt und er hatte einen Arm um sie gelegt, die beiden unterhielten sich mit Thomas und Vera. Ploetzlich sagte Peter neben ihr, “die beiden geben ein schoenes Paar ab, oder?” Biggi begriff das er ueber Lais und Gabriele sprach, sie nickte nur. Peter hatte recht, sie gaben wirklich ein schoenes Paar ab, Lais, mit seinem suedlaendichen Aussehen und Gabriele mit den langen, blonden Haaren. Ausserdem passten sie auch gut von der groesse zusammen, Gabriele hatte zwar sehr lange Beine doch Lais ueberragte sie dennoch um ein stueck. Die Feier dauerte noch bis in die fruehen Morgenstunden, doch dann verabschiedete sich die B-Crew langsam, sie hatten Fruehschicht. Biggi brachte gerade ein paar Glaesser in die kleine Kueche als ihr etwas anderes einfiel. Sie hatte bei dem einen Bericht vergessen zu unterschreiben und Ebelsieder wuerde bestimmt ein grosses Theater daraus machen oder sie muesste den ganzen Bericht neu machen. Biggi vergewisserte sich das niemand da war und schlich sich dann in Ebelsieders Buero. Der Basisleiter war nicht auf der Feier gewesen also ging von ihm keine Gefahr aus, doch sie wollte auch nicht von jemand anderen erwischt werden, wie wuerde das den kommen. Auf Ebelsieders Tisch lagen alle moeglichen Papiere rum, Biggi knipste die Schreibtischlampe an und began den Stappel mit den Berichten zu durchzusuchen, sie fand den besagten Bericht allerdings nicht. Sie drehte sich um, auf dem Regal lagen noch mehr papiere, sie ging dorthin und began diese zu durchsuchen, es waren Urlaubsantraege und Kerosinrechnungen, ab und an war ein Bericht dabei, Biggi seufzte und ging den Stappel langsam durch. Ploetzlich traf sie auf Gabrieles Einstellungsunterlagen, sie wollte diese schnell durchgehen da sie das nichts anging, so lass sie nur noch die grossen Ueberschriften auf dem Papierkopf. Ploetzlich stockte sie und ging ein Papier zurueck, doch sie hatte sich nicht verlesen, es sagte tatsaechlich, “Mutterpass.” Biggi stockte, und las, es war tatsaechlich eine Kopie von Gabrieles Mutterpass, doch sie hatte doch gesagt das sie keine Kinder hatte. Biggi schaute kurz ueber ihre Schulter und versicherte sich das niemand sie bemerkte hatte. Dann las sie weiter,sie ueberflog die Informationen ueber Gabriele und ging zu der Stelle wo die Kinder eingetragen wurden. Name : Kollmann, Vorname : Leonie , Geschlecht: Female, Geburtsdatum: - ,Todestag: 14.12.1994 , Vater des Kindes: Ralf Staller. Biggi stockte, Gabriele und Ralf hatten eine Tochter zusammen? Sie schaute auf das Ende des Papieres, wo eine Spalte fuer spezielle Todesursachen war, erneut versicherte sie sich das niemand hinter ihr stand und las den kleinen Absatz: Unfall der Mutter in der 26. Schwangerschaftswoche, Kind bereits tod als Rettungskraefte eintreffen, Todesursache: Unterversorgung. Biggi legte das Blatt zurueck in den Stappel, erst jetzt bemerkte sie das sie zitterte, sie konnte einfach nicht glauben was sie gerade gelesen hatte. Ploetzlich war ihr der dumme Bericht voellig egal, sie schaltete die Lampe aus, wobei sie noch immer zitterte und verlies dann das Buero. Die meisten hatten die Basis schon verlassen, unteranderem auch Gabi und Lais, das war ihr auch sehr lieb, sie wollte Gabi jetzt nicht in die Augen schauen. Als sie in den Hangar kam sah sie Ralf, er sass auf der Heli Plattform und starrte vor sich hin. Sie zoegerte einen Moment und ging dann langsam auf ihn zu und setzte sich neben ihn. Eine Weile herrschte Schweigen dann sagte Biggi, “ihr hattet eine Tochter zusammen?” “Hat Gabriele es dir erzaehlt?” fragte Ralf tonlos, Biggi schuettelte nur mit dem Kopf, Ralf schnaubte boese, “natuerlich nicht, dumme Frage, sie schaemt sich ja nur dafuer.” “Das glaube ich nicht.” “Ach nein? Nicht mal ihr perfekter Ehemann weiss von Leonie, da sieht man mal wie sehr sie ihm vertraut.” Biggi wusste nicht was sie sagen sollte, dann fragte sie, “was ist damals passiert?” “Gabriele ist Schwanger geworden, nach unserem ersten Mal, sie war erst vierzehn weisst du und ihre Mutter war wirklich boese, wollte eine Abtreibung, doch Gabriele und ich wollten das Baby unbedingt bekommen und haben dafuer gekaempft. Ihre Mutter fand immer andere Idee, Adoption, alles moegliche doch Gabriele und ich wollten das Kind unbedingt alleine aufziehen. Na ja eines Tages im Winter hat Angela dann einen Autounfall gebaut, Gabriele war im sechsten Monat schwanger, alles war perfekt aber Angela konnte es nicht ab das wir unser Ziel doch noch erreichten. Sie ist auf freier Strecke von der Strasse abgekommen, sie haben sich mehrere Male ueberschlagen und Gabriele wurde aus dem Auto geschleudert. Sie hatte schwere innere Verletzungen, brauchte eine Spenderniere und ich glaube ihre Milz wurde auch entfernt, sie hat auf jeden Fall nur sehr knapp ueberlebt aber Leonie natuerlich nicht, dabei war sie gerngesund und haette unter normalen Umstaenden schon selbststaendig leben koennen.” Ralf liefen immer wieder Traennen ueber die Wange, Biggi legte ihm einen Arm um die Schulter, er tat ihr wirklich leid. Sie hatte ihn schon ein paar mal auf dem Friedhof getroffen doch er hatte nie gesagt was er dort wollte, jetzt konnte sie es sich vorstellen. Er liebte seine Tochter und er liebte Gabriele, doch diese hatte Leonie und Ralf verdraengt, wie es aussah.
Die Monate vergingen, es war mittlerweile Winter geworden, Gabriele und Ralf waren sehr gute Freunde geworden auch wenn Ralf sich noch immer mehr wuenschte und Gabriele seine Annaehrungsversuche einfach uebersah da ihr die Freundschaft zu ihm wichtiger war. Sie waren im ganzen ein sehr eingespieltes Team geworden. Nun wollten sie das den zweiten Advent auf einer Huette im Schnee verbringen. Alle wuerden kommen, ausser Michael, dieser hatte eine Schulauffuehrung von Dirk. Thomas brachte seine Familie mit und Gabriele natuerlich Lais. Die Huette hatten sie gemietet und am Donnerstag Abend ging es von Traunstein aus los. Auf der Huette angekommen suchten sich alle gleich ihre Zimmer. Thomas, Vera und die Maedchen hatten den ganzen Dachboden fuer sich, Gabriele und Lais nahmen sich ein Zimmer zusammen und Ralf nahm das Zimmer neben ihnen, er hoffte vielleicht nachts auf dem Flur auf Gabriele zu stossen oder so, er hatte noch nicht ganz aufgegeben und hoffte noch immer auf eine Chance fuer ihn. Natuerlich waere es ihm viel lieber gewesen wenn Lais nicht mitgekommen waere doch da er seine eigene Firma hatte konnte er sich freinehmen wann er wollte und ein Wochenende im Schnee lies sich dieser natuerlich nicht nehmen. Gabriele und Biggi kochten zusammen, Peter half ihnen etwas waehrend Lais, Ralf und Thomas Poker spielten. Lais gewann schon zum vierten Mal in Folge und Ralf wurde wieder etwas sauer, selbst beim Poker stiess dieser Mann ihn aus. Beim Essen hatten sie alle eine Menge Spass, Lisa und Laura schliefen bald darauf auf dem Sofa vor dem Kamin ein und auch die anderen beschlossen schlafen zu gehen, da es doch spaet geworden war. Ralf lag in seinem Bett und starrte zur Decke, er aergerte sich noch immer das Gabriele diesen Idioten mitgenommen hatte, doch vielleicht wuerde Lais ja nicht mit Skifahren gehen und dann konnte er etwas mit ihr flirten. Tief im Herzen wusste er das Gabriele sowieso nicht an ihm interessiert war, er hatte ihr in den letzten Monaten so oft gezeigt was er fuer sie empfand und sie hatte es immer uebersehen doch er wollte und konnte nicht aufhoeren zu kaempfen. Waehrend dessen hatten Gabriele und Lais aus Spass eine Kissenschlacht im nebenzimmer gestartet, Gabriele stuerzte sich auf ihn und die beiden landeten auf dem Bett. Gabriele kuesste ihn zaertlich, “psst, wir wecken noch die ganze Huette.” Lais kuesste sie zurueck, waehrend ihre Zungen zaertlich miteinander spielten ging Lais mit seiner Hand unter ihr Nachthemd. Gabriele setzte sich auf und zog sich ihr Nachthemd uebern Kopf und warf es irgendwo neben das Bett, dann beugte sie sich wieder runter zu ihm und kuesste ihn erneut. Nur wenig spaeter war auch Lais nackt und sie schliefen miteinander. Da die Waende der Huette nicht wirklich dick waren konnte Ralf im Nebenraum alles hoeren. Bei jedem Aufstoehnen von Gabriele wurde er boeser und enttaeuschter, es war schon schlimm genug fuer ihn zu wissen das sie mit diesem Lais schlief aber irgendwie war es ihm nie so bewusst gewesen, doch jetzt wo er sie hoerte tat es ihm sehr weh. Weswegen war nur alles so gekommen, fragte er sich immer wieder, langsam liefen im Traennen ueber die Wangen, er wollte so gerne an Lais stelle sein. Nach einer Weile liessen die Geraeusche aus dem Nebenzimmer nach, doch Ralf lag noch lange wach und dachte nach. Am naechsten Morgen kam Gabriele gut gelaunt in die Kueche wo Biggi schon herumwirbelte und mit dem Fruehstueck beschaeftigt war. “Guten Morgen,” sagte Biggi und grinste sie breit an, Gabriele grinste zurueck, sie wusste nicht wirklich warum doch ihr war nach dem Sex immer zum grinsen zu Mute. “Ihr hattet ja eine wilde Nacht, was?” Gabrieles Grinsen gefror und sie fragte Biggi ueberrascht, “hast du uns gehoert?” Biggi nickte, “war ja schwer zu ueberhoeren, die Waende in so einer Huette sind eben nicht so dick.” Biggi grinste noch immer, Gabriele wurde etwas rot, ihr war es peinlich, wenn Biggi recht hatte, hatten alle ihre Kollegen ihr beim Sex zugehoert. “Hey, du musst deswegen nicht rot werden, wir sind doch alle Erwachsene Leute und haben sowas auch schon gemacht.” Gabriele war es immer noch nicht so geheuer doch ihr grinsen draengte sich wieder auf ihr Gesicht und Biggi grinste nur ebenfalls. Ralf kam in die Kueche, er hatte schlechte Laune, sagte nicht mal guten Morgen. Gabriele beobachtete ihn aus den Augenwinkeln, sie konnte sich vorstellen das ihm die vorstellung von ihr und Lais gestern Nacht gar nicht gepasst hatte. Er hatte ihr in den letzten Monaten immer wieder zu verstehen gegeben das er mehr fuer sie empfand als Freundschaft, doch sie hatte es uebergangen, sie mochte ihn sehr als Freund aber eben nicht mehr. Lais kam herein, er umarmte sie von hinten und kuesste sie am Hals, wobei er ihre Haare etwas zur Zeite schob. “Guten Morgen,” fluesterte er Gabriele ins Ohr, sie war schon vor ihm aufgestanden und hatte geduscht. Gabriele legte ihren Kopf schief damit er sie besser kuessen konnte und legte ihre Haende auf seine, die noch immer auf ihrem Bauch ruhten. “Die haben uns letzte Nacht alle gehoert.” sagte sie, allerdings laut genug das auch Biggi, die sie sofort wieder grinsend anstrahlte, und Ralf der sauer seinen Teebeutel in seinen Becher warf, sie hoerten. Lais grinste nur und biss sie leicht in die Schulter, Ralf der sie beobachtete hatte nun genug und verschwand aus der Kueche. Lais lies daraufhin perplex von Gabriele ab und holte sich ebenfalls einen Tee, “ist er immer noch so eifersuechtig?” fragte Lais, Gabriele nickte. Biggi schaute die beiden verwundert an, sie hatte nicht gewusst das Gabriele Lais erzaehlt hatte das Ralf sie immer wieder anmachte und noch in sie erliebt war. Doch Lais ging damit sehr cool um, jedenfalls tausendmal cooler als Ralf. Waehrend Lais Biggi beim Fruehstueck machen half ging Gabriele hoch um sich etwas waermeres anzuziehen, sie hatte gedacht das ein T-Shirt in der Huette warm genug war, doch da hatte sie sich geirrt. Sie ging an Ralfs Zimmer vorbei und sah durch Zufall wie dieser auf dem Bett sass und geknickt auf den Boden starrte. Gabriele zoegerte einen Moment und ging dann in sein Zimmer, sie setzte sich neben ihn und fragte, “alles okay mit dir?” Ralf schaute sie ueberrascht an, er musste erst einmal verarbeiten das Gabriele in seinem Zimmer war, auf seinem Bett mit ihm sass. Er laechelte sie schuechtern an und nickte dann, “tut mir leid das du mir und Lais gestern Nacht zuhoeren musstest.” Ralf schaute wieder auf seine Fuesse. “Ralf ich wollte dir nur sagen, das es damals mit dir auch wunderschoen war aber das ist fuer mich Vergangenheit, ich liebe Lais ueber alles, verstehst du das?” Ralf nickte nur, er verstand es schon, aber er wollte es nicht akzeptieren. Es herrschte eine ganze Weile ruhe zwischen den beiden dann fragte Gabriele, “gehst du nachher auch mit auf die Piste? Biggi, Lais und ich werden ins naechste Dorf zu dem Skihang fahren, Thomas und Vera und die Kinder bleiben an dem Kinderhang hier in der Naehe, da gibt es eine Skischule fuer Lisa und Laura und Peter geht glaube ich mit ihnen.” “Ich wuerde sehr gerne mit euch kommen, du kannst mir bestimmt noch ein paar Tricks beim Skifahren beibringen, wo du doch aus Oesterreich kommst und dein Vater es dir schon so frueh beigebracht hat.” Gabriele schaute ihn einen Moment stumm an, sie vergass immer wieder wie viel er eigentlich ueber sie wusste. “Ich…ich werde nicht skifahren.” antwortete sie leise, “wegen deinem Vater?” fragte Ralf genauso leise, “Lais hatte die Idee das wir Snowboarden zusammen probieren wollen,” sie stand auf, “und bitte lass mich mit meiner vergangenheit in Ruhe.” Ralf starrte ihr nach, er wusste das sie vor zehn Jahren nicht auf ihren Vater zu sprechen gewesen war, doch das sie noch immer so gereizt reagierte war ihm nicht bewusst gewesen. Er lies sich nach hinten auf sein Bett fallen, er fiel bei Gabriele einfach von einem Fettnaepfchen ins naechste und konnte nichts dagegen tun. Wenig spaeter rief Peter ihn zum Fruehstuecken, Gabriele schwieg die meiste Zeit, sie schien in Gedanken zu sein und Ralf wusste das es seine Schuld war. Haette er doch bloss seine Klappe gehalten. Er sass neben Biggi, die sich mit Lais unterhielt, der auf der anderen Seite des Tisches mit Gabriele zusammen sass, “ich finde das so schoen, ich meine ihr seit schon fast fuenf Jahre miteinander verheiratet und benehmt euch immer noch wie am ersten Tag, ich hoffe ich werde auch so gluecklich.” “Bestimmt, eines Tages steht er vor dir und du weisst das er der richtig fuer dich ist.” Biggi zuckte mit den Schultern, hoffendlich. “Wie habt ihr euch eigentlich kennen gelernt?” “Meine damalige Freundin ging mit Gabriele in eine Klasse und auf der Abifeier habe ich Gabriele kennengelernt, wir haben Spaesse zusammen gemacht und so, es war nicht grade der Knueller einer Feier, weisst du. Als sie dann rausgefunden hat zu wem ich eigentlich gehoerte hat sie ihrer Freundin erzaehlt was fuer ein Idiot ich sein muss wenn ich mit der zusammen bin. Ein paar tage spaeter, ich konnte einfach ihr laecheln nicht vergessen und wie normal sie war, habe ich eben diese Freundin nach Gabrieles Telefonnummer gefragt und sie hat mir haarklein unterbreitet was Gabriele von mir hielt. Und hat dabei wirklich kein Blatt vor den Mund genommen. Aber sie hat mir ihre Telefonnummer gegeben. Ich brauchte aber fast zwei Wochen um mich zu trauen bei ihr anzurufen, ich wusste nicht was ich sagen sollte. Na ja schliesslich habe ich mich doch ueberwunden sie anzurufen unter der ausrede das mein Handy gestohlen worden war und ob sie die Nummer von meiner Freundin zufaellig haette. Ich weiss, war nicht wirklich originell. Auf jeden Fall hat sie erst mal geschwiegen und dann gelacht, ich hab sie gefragt was sie haette und sie erklaerte mir, das es schon seltsam ist, das ich die Nummer meiner Freundin nicht weiss aber ihre zumal wir uns erst einmal gesehen hatten. Ich hab zugegeben das es nur ein Vorwand war um sie anzurufen und sie hat gelacht und gesagt das ich ein Spinner sei und dann einfach aufgelegt.” Biggi began zu lachen und Gabriele, die der Erzaehlung gefolgt war grinste auch, “ich fand das nicht lustig, ich hatte erwartet das sie mich sympatisch finden wuerde oder wir wenigstens etwas small talk miteinander haben wuerden, aber nicht das sie auflegt. Na, ja, der Sommer kam und ich konnte sie einfach immer noch nicht vergessen, nach der Trennung von meiner damaligen Freundin versuchte ich erneut sie zu kontaktieren, doch sie war den ganzen Sommer weg. Also hatte ich genuegend Zeit um mit meinen Kumpels einen Bombensicheren Plan auszuhecken, wie sie mich wiedertreffen muesste und diesmal auch mit mir reden musste.” “Ist das nicht schrecklich?” fragte Gabriele dazwischen, “ich hatte gar keine Wahl.” Sie schuettelte mit dem Kopf und Biggi grinste, Lais fuhr fort: “Na ja, am Ende hat es ja doch noch geklappt.” “Wie sah der Plan aus?” wollte Biggi wissen, “seine Kumpels haben uns in dem Frauenduschraum der Universitaet eingesperrt, ueber Nacht, mit einem gestohlenen Schluessel, stell dir das mal vor.” Biggi lachte, “aber das Risiko hat sich ja gelohnt.” “Oh ja, das hat es.” sagte Lais und grinste verschwoererisch. Ralf der nur zugehoert hatte konnte sich gar nicht vorstellen das Gabriele auf solche Typen stand, die Schulschluessel klauten und sie irgendwo mit einem anderen Typen einsperrten. Gleich nach dem Fruehstueck machten sich alle auf zu den Skipisten, vorallem Lisa und Laura waren schon aufgeregt, es war das erste Mal das sie Skifahren gingen. Biggi und Ralf hatten sich Ski ausgeliehen und trennten sich von Gabi und Lais die mit ihren Snowboards erst mal die Anfaengerstrecke unsicher machen wollten. Sie verabredeten sich zum Lunch auf einer der Huetten. Gabriele und Lais hatten wirklich ihre Probleme, beide haetten nicht gedacht das Snowboarden so kompliziert war, sie sassen im Grunde die ganze Zeit im Schnee, versuchten aufzustehen und fielen erneut und wenn sie dann einiger massen sicher standen fielen sie wieder wenn sie versuchten eine Kurve zu machen oder sie wurden zu schnell und liesen sich fallen. Lais robbte zu Gabriele rueber, die auf ihrem Ruecken lag, “alles okay?” fragte er, “ja, ich hab nur Prellungen an meinen Knien und meinen Haenden aber sonst. Man ist das kompliziert, vielleicht sollten wir einen Kurs belegen?” Lais kuesste sie, “ja vielleicht, oder wir gehen runter und wechseln einfach unsere Gear?” “Nein, lass es uns weiter versuchen, nicht aufgeben, that’s the solution.” Lais zuckte mit den Schultern und stand auf, er schaffte es sicher und wollte Gabriele helfen, doch sie fielen beide nach hinten um, Gabriele lachte und kuesste ihn. Biggi und Ralf hatten sich getrennt da sie sich nicht einigen konnten welche Piste sie nehmen wollten. So war Biggi schoen frueher im Tal, gerade als sie sich an einen der Tische setzte kamen auch Gabriele und Lais, Lais sagte etwas zu Gabriele und ging dann Richtung Huette. Gabriele kam zu Biggi an den Tisch und setzte sich. “Hey, wie laeufts?” fragte Biggi, Gabriele zuckte mit den Schultern, “das ist gar nicht so einfach. Wie laeufts bei dir? Wo ist Ralf?” “Gut. Der kommt gleich.” Gabriele nickte, sie zog ihre Handschuhe aus, ihre Haende waren von der Kaelte etwas rot doch nun in der Sonne war es angenehm warm, sie schob ihre Pullover Aermel hoch und schaute dann auf die Karte, die vor ihr lag. Biggi las ebenfalls ihre Karte, “das Schnitzel sieht gut aus, oder?” fragte sie und schaute auf, Gabriele nickte nur, Biggi wollte sich gerade wieder ihrer Karte zuwenden als ihr etwas auffiel. Gabriele hatte eine etwa 4 cm lange Narbe, laengs ihrer Pulsader an dem linken Arm, Biggis Blick fiel zu ihrer rechten Hand, bei der sich ihr der gleiche Anblick bot. Ihr waren diese Narben noch die aufgefallen, wahrscheinlich stachen sie nur so heraus weil es kalt war. Gabriele hatte ebenfalls hochgeschaut und als sie bemerkte worauf Biggi starrte schob sie ihre Aermel runter, Biggi wollte ihr in die Augen schauen doch Gabriele wich ihr aus, bevor Biggi etwas sagen konnte fragte sie ob sie das Schnitzel nehmen wuerde, Biggi war klar das sie keine Fragen wollte. Waehrend des Essens hielt Biggi sich aus den Gespraechen raus, ihr gingen die Narben einfach nicht aus dem Kopf. Es war offensichtlich das Gabriele sich die Pulsadern aufgeschnitten hatte. Sie hatte schon viele Leute gesehen die das getan hatten, das kam bei ihrem Job oefters vor, doch selten hatte sie so lange Narben gesehen. Ihr war klar das es nicht nur ein harmloser Hilferuf gewesen war, wie so oft. Warum Gabriele es auch getan hatte, sie hatte wirklich sterben wollen. Biggi wurde es etwas mulmig, welche Geheimnisse hatte Gabriele noch? Nach dem Essen trennten sich die Vier wieder, Biggi und Ralf bekamen eine Gondel fuer sich, was Biggi auch sehr recht war. “Was ist los mit dir? Wieso bist du so ruhig?” wollte Ralf nach kurzer Zeit wissen, ihm was schon beim Essen aufgefallen das Biggi ungewohnt nachdenklich war. “Es ist… na ja, vorhin als du noch nicht da warst, Gabriele sass da mit ihren Aermeln hochgekrempelt und ich weiss nicht wieso, wahrscheinlich durch die Kaelte konnte man sehr gut zwei ziemlich lange Narben an ihren Unterarmen sehen.” Ralf nickte nur, “du weisst das?” fragte sie, Ralf nickte, “sie hat sich an ihrem fuenfzehnten Geburtstag die Pulsadern aufgeschnitten.” “Aber wieso? Wegen Leonie?” Ralf zuckte mit den Schultern, “auch, weisst du Gabriele hatte keine leichte Kindheit und dann der Stress mit ihrer Mutter wegen der Schwangerschaft, dann der Verlust des Kindes, Leonie hat Gabriele etwas gegeben fuer das sie kaempfen konnte und wir haben zusammen davon getraeumt wie wir in einer kleinen Wohnung unser Baby aufzogen. Und schliesslich hat ihre Mutter sie in ein Internat geschickt, in die Schweiz, damit sie mich vergisst. Aber weisst du, Gabriele brauchte jemanden zum reden, zum anlehnen, wer haette das nicht gebraucht. Aber ihre Mutter hielt es fuer das beste sie in ein fremdes Land zu verfrachten. Gabriele ist mit dem ganzen nicht klar gekommen, unser Kind war gerade einen Monat tod. Sie wurde praktisch von dem Krankenhaus in den Zug gesetzt.” Ralf dachte zurueck, Gabriele hatte ihn fast jeden Abend aus dem Internat angerufen bis Angela davon Wind bekommen hatte und ihr alle Telefonate verboten hatte. “Na ja, in der Nacht ihres fuenfzehnten Geburtstag hat sie sich Abends im Badezimmer des Internats die Pulsadern aufgeschnitten, durch Glueck wurde sie schnell genug gefunden und die Notaerzte brauchten nicht so lange. Es war wirklich knapp. Ihre Mutter hat das etwas wachgeruettelt, sie hat sie aus dem Internat genommen und aus der Schule fuer ein Jahr und ist mit ihr nach Sylt gegangen wo sie sich um sie gekuemmert hat. Ich weiss nicht was dann passiert ist, ich habe sie nie wieder gesehen, bis vor ein paar Monaten zumindest.” Biggi nickte, sie musste das alles erst einmal verarbeiten. Biggi war noch den ganzen Tag verschwiegen und Gabriele ging ihr aus dem Weg, sie wollte keine dummen Fragen gestellt bekommen und sie wollte nicht das Biggi es dann an die grosse Glocke hing. Das alles ging niemanden etwas an, es war schon schlimm genug das Ralf bescheid wusste. Gabriele verzog sich unter dem Vorwand das sie schon muede sei nach dem Essen nach oben, sie wollte der Gefahr entgehen das am ende nur sie und Biggi dasizten wuerden und mit Ralf wollte sie auch nicht so unbedingt reden. “Das kommt davon wenn man die Nacht zu etwas anderem benutzt als zu schlafen.” Sagte Thomas, “ha, ha” sagte Gabriele und verschwand aus dem Raum. Also hatte selbst Thomas sie letzte Nacht gehoert, na wenigstens Michael war nicht hier gewesen. Aber sie hatte ihre Kollegen in dem letzten halben Jahr gut genug kennengelernt um zu wissen dass ihr diese Nacht noch lange nachgehalten werden wuerde und das Michael es sofort erfahren wuerde wenn sie nach Hause kamen. Als sie dann im Bett lag schlief sie auch ziemlich schnell ein, erst hatte sie auf Lais warten wollen doch dann beschloss sie das es keinen Grund gab auf ihn zu warten. Im Wohnzimmer sassen noch immer Thomas, Ralf, Lais und Biggi. Biggi und Lais sassen auf dem Sofa zusammen und Thomas und Ralf jeweils in einem Sessel. “Kommt Vera noch mal runter?” fragte Biggi, Vera war vor einer Weile nach oben verschwunden um nach den Maedchen zu schauen. “Ich weiss nicht, aber ich denke ich werde auch mal hoch gehen.” Mit diesen Worten stand Thomas auf und verschwand ebenfalls. Da waren es nur noch drei. Da Ralf noch immer nicht so gut mit Lais auskam wollte er auch verschwinden, schliesslich verstand sich Biggi ja so gut mit diesem Idioten und die beiden haetten bestimmt auch alleine eine Menge Spass. Einen Moment keimte in ihm die Hoffnung auf das Lais Gabriele betruegen wuerde und das sie dann doch wieder auf dem Freien Markt waere. “Ralf, gehst du auch schon?” fragte Lais, Ralf drehte sich ueberrascht um, er hatte die Frage von Biggi erwartet, jedoch nicht von Lais. Er nickte nur, “aehm, eigentlich wollte ich noch mal mit dir reden.” Ralf kniff kurz die Augen zusammen und zuckte dann mit den Schultern, “okay.” Sagte er und setzte sich wieder. Biggi verstand und verabschiedete sich von den beiden. Na wenn das mal gut gehen wuerde, dachte sie waehrend sie dir Treppen zu ihrem Zimmer hoch ging. "Was gibt es denn?" fragte Ralf, er setzte sich wieder und musterte ais von oben nach unten. Seine Haare waren hochgegelt und extra durcheinander gemacht, er trug eine dunkelblaue Jeans und ein Polo Hemd darueber. "Ich moechte mit dir ueber Gabriele reden." sagte Lais, Ralf schaute ihn fragend an, "ich weiss das du ihr wichtig bist." Ralf verstand noch immer nicht was Lais eigentlich sagen wollte, "also, ich kann dich verstehen das du noch immer in sie verliebt bist und mir macht es auch nichts aus, ich meine sie ist eine wunderbare Frau und ausserdem vertraut sie mir auch blind wenn andere Frauen die etwas von mir wollen etwas mit mir unternehmen. Also warum sollten wir beide nicht einfach das Kriegsbeil vergraben?" "Okay," sagte Ralf nur, er wusste nicht was er sonst sagen sollte."Weisst du, ich weiss wie viel Glueck ich hatte das sie mich geheiratet hat, manchmal liege ich Nachts wach und frage mich was sie eigentlich an mir findet. Doch eigentlich ist es mir egal, solange wir so verliebt ineinander sind. Verstehst du? Ich bin mir sicher du hast das selbe gefuehlt als du mit ihr zusammen warst." Ralf nickte zoegerlich, ihm wurde bewusst das Lais es wirklich ernst meinte und er wollte auch gerne mitspielen doch im selben Moment wusste er das er Gabriele niemals einfach so in Ruhe lassen konnte und mit ihrem Mann eins auf gut Freund trinken konnte. "Okay," sagte nun auch Lais und stand auf, "wir sehen uns Morgen Frueh!" Er verschwand mit seiner typischen laessigen Art aus dem Raum. Am naechsten Tag gingen sie wieder Skifahren, Gabriele und Lais hatten ihre Snowbaordskills mittlerweile etwas verbessert und so fielen sie nur noch alle zwei Minuten einmal. Es ging den beiden auch nicht wirklich um das eigentlich fahren, sondern darum spass zu haben und den hatten sie. Es war ihr letzter Abend und Biggi kam die Idee tanzen zu gehen. Thomas, Vera und die Kinder wollten Zuhause bleiben, Lais und Gabriele wollten gerne mitkommen, und Ralf und Peter hatten auch nichts dagegegen den letzten Abend einen draufzumachen. Natuerlich bretzelten sich alle auf, Biggi trug ein enges, schwarzes Kleid, Ralf und Peter gingen in Jeans und T-Shirts, Lais trug eine laessige Jeans ein weisses T-Shirt und ein offenes, dunkelblaues Hemd darueber und Gabriele hatte eine enge, schwarze Jeans und ein buntes Top an, das am Hals zusammengehalten wurde und eine menge von ihrem Ruecken zeigte. Sie trug die Haare offen. Die Disco war voll, scheinbar verbrachte die ganze Umgebung ihren Abend hier, “ganz schoen viel los.” Sagte Ralf, waehrend sie sich durch die Mengen zum Tresen durchkaempften. “Ist doch gut, dann gibt es hier auch mehr weibliche Geschoepfe.” Sagte Peter grinsend zurueck, Biggi verdrehte nur die Augen. “Dich will ja sowieso keine.” Sagte Gabriele, sie hatte Lais’ Hand in ihrer und ging hinten den anderen. “Warts ab, ich werde mich gar nicht vor angeboten retten koennen.” Sagte Peter selbstbewusst, “wer’s glaubt wird seelig.” Kaum waren sie richtig da verschwanden Gabriele und Lais auch schon auf die Tanzflaesche, man konnte den beiden ansehen das sie ein eingespieltes Paar waren. Ralf setzte sich an die Bar und beobachtete Gabriele und Lais, Gabriele tanzte mit dem Ruecken zu Lais und er hielt sie um die Huefte. Ralf beobachtete Gabriele, sie war eine verdammt gute Taenzerin, er war sich sicher das sie oefters so tanzen ging und dabei den Maennern den Kopf verdrehte, wie ihm jetzt. Er drehte sich wieder zur Bar und began etwas zu trinken. Nach einer Weile kamen Gabi und Lais zurueck zu der Bar, “wollen wir tanzen?” fragte Gabriele, Ralf dachte sie wuerde jemand anderen meinen, doch sie schaute tatsaechlich ihn an, er nickte, nicht in der Lage etwas anderes zu tun, und folgte ihr dann auf die Tanzflaesche. Lais grinste als die beiden verschwanden und anfingen zu tanzen, Gabriele war wie immer perfekt aber ihr und Ralfs Ritmus war etwas durcheinander und Ralf schien es auch nicht gewohnt zu sein so wild zu tanzen. “Leg deine Haende auf meine Huefte, damit wir in den gleichen Takt kommen.” Wies Gabriele ihn nach einer Weile an, Ralf nickte und tat was ihm gehiessen. Er starrte Gabrieles nackten Ruecken an, eine ihrer Haende wuschelte in ihren Haaren herum und er konnte die haelfte ihres Gesichts sehen. Biggi war mittlerweile wieder zur Bar gekommen, “wau das ist ein cooler Schuppen!” schrie sie damit er sie trotz der lauten Musik hoeren konnte, dann schaute sie zu Gabriele und sah das Ralf mit ihr tanzte. “Gabriele heizt Ralf aber ganz schoen an.” Lais nickte, er wusste selber wie es war wenn Gabriele so mit einem tanzte, selbst wenn er sauer auf sie war oder so, es machte ihn immer an und er wusste das es nicht nur ihm so ging und das Gabriele es etwas genoss auf diese weise mit Maennern zu spielen. “Wo hat sie so gut tanzen gelernt?” fragte Biggi verwundert, “sie war ein ziemlich wilder Teenager, hat ihr sechzehntes und siebzehntes Lebensjahr praktisch nur in Discos verbracht, das bringt ne Menge.” Biggi musste grinsen, das war sicher auch fuer Ralf etwas neues. Gabriele und Ralf kamen wenig spaeter wieder an die Tanzflaesche, Ralf war etwas aus der Puste doch er haette die ganze Nacht so weitertanzen koennen. Gabriele jedoch hatte noch lange nicht genug, griff nach Lais’ Hand und verschwand wieder mit ihm. Ralf beobachtete sie, die beiden tanzten viel enger zusammen als er und Gabriele und sie hatten den gleichen Takt. Gabriele lehnte mittlerweile mehr an Lais als mit ihm zu tanzen, einer ihrer Arme hatte sie um seinen Hals gelegt wobei sie noch immer mit dem Ruecken zu ihm stand. Als Lais’ Hand, die bis eben auf ihrem Bauch gelegen hatte unter ihr Top ging drehte Ralf sich weg. Ihm wurde klar das er keine Chance mehr hatte, er hatte einen besuch der vergangenheit bekommen, doch Gabriele war nicht mehr die Gaby die er eines Sommertages in der Eisdiele kennengelernt hatte, sie war eine erwachsene Frau geworden, ohne ihn und hatte ihr Glueck in einem anderen Mann gefunden. Hoffendlich wuerde er sein Glueck auch finden.
ENDE
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