12:45 Angela Kollmann
Angela Kollmanns Tag hatte begonnen wie jeder andere auch, ihre Tochter war bereits aus dem Haus gewesen als sie aufgestanden war. Sie fruehstueckte und las dabei wie jeden Morgen die Zeitung, ging auf den Wochenmarkt gegangen um frisches Obst zu kaufen und hatte danach mit einer Freundin telefoniert und sich fuer den Nachmittag verabredet. Gegen Mittag hatte sie sich ihr Mittagessen gemacht und Gabriele einen fertigen Teller in die Mikrowelle gestellt wie sie es seit derer Jugend tat. Das Telefon hatte sie jaeh beim Essen gestoert und als sie abnahm war ihre beste Freundin Marta dran gewesen und hatte ihr geraten so schnell wie moeglich den Fernseher einzuschalten. In ihrer Aufregung brauchte sie laenger als sonst um dies zu tun und so kam es dass sie um 12:45 zum ersten Mal hoerte was vor knapp einer Stunde mit ihrer Tochter passiert war.
11:33 Rene Meier
Wenn man Rene Meier fragte ob er seinen Lebensstil und das staendige herumgereise mochte wuerde er mit ja antworten und wahrscheinlich einen machospruch dranhaengen doch die Realitaet sah anders aus, er war bereit Wurzeln zu schlagen und hatte keine Lust mehr jede Woche in einer anderen Stadt, auf einer anderen Rettungswacht auszuhelfen. Diese Woche war er mal wieder in St. Johann, die Pilotin der B-Crew hatte sich eine Woche freigenommen und er vertrat sie wie schon einige Male zuvor. Die Kollegen waren freundlich doch wie so viele Vertretungen war er eben nur das, ein voruebergehender Kollege mit dem man nur oberflaechliche Gespraeche fuehrte und die Tage zaehlte bis das eingeschweisste Team wieder zusammen war. Er sass im Cockpit und wartete mit Ralf Staller darauf das Dr. Kollmann aus dem Krankenhaus kommen wuerde und sie zurueck zur Basis konnten. Anders als seine Kollegin gab Ralf sich nicht die Muehe ein Gespraech anzufangen und er selber haette auch kein Thema gewusst. Vor ein paar Tagen hatte er einen Witz machen wollen und einen Kommentar ueber Gabriele abgegeben doch Ralf hatte nicht gelacht was er sich nur damit erklaeren konnte das Ralf selber mehr von Gabriele wollte, was er ihm nicht veruebeln konnte. Endlich trat Gabriele durch die Tuer und wenig spaeter startete Rene die Turbinen, es war 11:39.
11:45 Thomas Waechter
Seitdem er geschieden war und weder Vera noch seiner Maedels zuhause auf ihn warteten war Thomas meistens zu frueh zum Dienst gekommen da die Basis sein zweites Zuhause war. Heute hatte er beschlossen alte Berichte aufzuarbeiten und daher sass er schon zwei Stunden vor dem Schichtwechsel im Aufenthaltsraum. Im Hintergrund lief das Funkgeraet, Max hatte die angewohnheit es auf lautsprecher zu stellen wenn er der einzige auf der Basis war und Thomas stoerte die Stimmen im Hintergrund nicht. Es war kein Geheimnis dass der Mechaniker oefter den Gespraechen im Heli zuhoerte und es gab auch nie wirklich etwas interesantes zu hoeren – bis zu diesem Tag. Im Hintergrund hoerte er wie Gabriele ihren Kollegen von dem Zustand ihres letzten Patienten erzaehlte und dann hoerte er wie Ralf Rene nach der Position fragte. Thomas stand auf und holte sich noch einen Kaffee, als er sich wieder hinsetzte horschte er interessiert auf als er Ralf boese fragen hoerte, “was soll denn der Mist Rene?” “Bist du der Pilot oder ich?” fragte Rene genauso genervt zurueck. Thomas zog eine Augenbraue hoch und fragte sich was er verpasst hatte. “Leute es ist doch voellig egal.” Toente Gabrieles Stimme durch die Lautsprecher und scheinbar schaffte sie es damit tatsaechlich den Streit zu schlichten denn es herrschte die naechsten vier Minuten Funkstille.
11:49 Rene Meier
Rene war sauer dass Ralf Staller seine Autoritaet untergraben hatte, in der Luft hatte der Pilot das sagen und im Einsatz der Notarzt, Ralf hatte ueberhaupt keine Stellung um ihm irgendetwas zu sagen. Mal davon abgesehen wuerde er sich von niemanden etwas sagen lassen wenn es ums Fliegen ging. Was dachte sich dieser Sunnyboy eigentlich wer er war? Wahrscheinlich wollte er nur vor Gabriele den grossen Max spielen, thz, so ein Weichei. Rene war so in seinen Gedanken versunken dass er erst viel zu spaet merkte dass etwas nicht stimmte.
11:52 Thomas Waechter
“Rene was soll der Scheiss?” hoerte Thomas auf einmal Ralfs Stimme durch den Raum hallen, er schaute ueberrascht auf. “Verflucht RENE!” diesmal schrie Ralf mehr als alles andere, “du bringst uns noch um.” Thomas schluckte und sties seinen Stuhl zurueck, waehrend er die zwei Meter zum Funkgeraet zuruecklegte hoerte er wie Ralf Rene anschrie dass er die Kiste abfangen sollte, Thomas erreichte das Funkgeraet, “Medicopter 117 bitte kommen, alles okay bei euch?” Doch er bekam keine Antwort mehr.
13:04 Angela Kollmann
Als Angela von dem Unglueck im Fernsehen hoerte rief sie sofort ein Taxi und machte sich auf den Weg zu der Basis wo ihre Tochter arbeitete. Sie hoffte dass man dort mehr wusste als die Reporter und dass man ihr etwas ueber den Zustand ihrer Tochter sagen konnte. Auf dem Parkplatz der Basis hatten sich bereits mehrere Reporter der Lokalpresse postiert und hoften genauso wie sie auf Informationen. Im Aufenthaltsraum der Basis ging es drunter und drueber, es schien als wenn jeder jeden Moment ueber die anderen herfallen wuerde. Dann wurde sie endlich bemerkt und es kehrte eine unbehagliche Stille ein. “Was ist mit meiner Tochter?” fragte sie, ein Mann mit Schlips und Kragen verstand zuerst und erklaerte ihr dass sie noch nichts genaues wussten, er bat eine Frau sich um sie zu kuemmern und so lernte sie zum ersten mal Biggi Schwerin kennen die sie sonst nur aus den Erzaehlungen ihrer Tochter kannte.
13:05 Thomas Waechter
Thomas drehte sich wieder zu Herrn Ebelsieder und fuhr mit gedaempfter Stimme fort, “alles was ich brauche ist ein Heli und wir koennen sie selber suchen.” “Herr Waechter zum tausendsten Mal, waeren sie abgestuerzt haette man die Machiene laengst gefunden, ihre Rueckroute fuehrte ueber Besiedeltem Gebiet.” Thomas schuettelte unglaeubig mit dem Kopf, “und wenn sie nicht auf Kurs waren?” Herr Ebelsieder deutete auf die Karte, “auch dann haette jemand etwas sehen muessen.” “So ein Hubschrauber verschwindet aber nicht einfach so.” Ebelsieder nickte und rieb sich die Stirn, er verstand es ja auch nicht. “Wenn wir einen Hubschrauber haben…” “wir haben aber keinen! “ Thomas schnaubte sauer und Ebelsieder fuhr fort, “ausserdem bringt uns ein Hubschrauber nicht weiter, vielleicht hatten sie Probleme mit dem Funk und sind Notgelandet.” “Und das waere in dem besiedelten Gebiet nicht aufgefallen?” schlug Thomas ihn mit seinen eigenen Argumenten. “Ich weiss es doch auch nicht.” Die beiden schauten sich einen Moment an und dann sagte Herr Ebelsieder, “wir wissen doch nicht mal wirklich ob ueberhaupt irgendetwas passiert ist.” “Ralf hat nicht so geglungen als wenn er spasseshalber Rene anschrie dass er die Machiene abfangen sollte.”
13:11 Angela Kollmann
Biggi Schwerin hatte ihr einen Kaffee angeboten und nachdem sie genickt hatte war sie in der kleinen Basiskueche verschwunden. Angela hatte einen Moment die beiden streiteten Maenner beobachtet und sich dann abgedreht. Sie bemerkte ein paar Fotos die hinter ihr an einer Magnetwand hingen und lies ihren Blick darueber schweifen bis sie an einem haengen blieb und es ueberrascht von der Wand nahm. Sie starrte das Foto an, es zeigte die B-Crew vor dem Hubschrauber. Sie starrte noch immer auf das Bild als Biggi Schwerin neben ihr auftauchte. “Gefaellt es ihnen? Es ist erst ein paar Wochen alt.” Angela nickte, “es ist sehr schoen.” Sagte sie in Gedanken, Biggi schien ihre Gedanken lesen zu wollen und sagte schliesslich, “das ist uebrigens Ralf Staller, der Sanitaeter.” Angela nickte, “er hat seine Hand auf der Schulter meiner Tochter.” Biggi schaute kurz aufs Foto und nickte dann, sie trank einen Schluck und begriff dann was Angela damit andeutete. “Achso…nein, die Jungs machen das meistens bei Gruppenaufnahmen, es hat nichts zu bedeuten.” Angela schaute zum ersten mal von dem Bild hoch , sie spielte mit dem Gedanken der Pilotin zu wiedersprechen doch verwarf ihn dann. Sie wusste dass es nicht einfach nur eine Pose fuer das Foto gewesen war, schliesslich hatte sie vor einigen Monaten mit eigenen Augen gesehen wie innig die Beziehung ihrer Tochter zu diesem Mann war. Doch scheinbar wollte Gabriele weder dass sie noch ihre Kollegen davon wussten und daher hielt sie sich zurueck und sagte, “hoffendlich sind die beiden okay.” Biggi nickte, “bestimmt, Gabriele und Ralf sind ein eingeschweistes Team, den passiert so schnell nichts.” Angela laechelte und tat das Bild zurueck, dabei fiel ihr Blick auf die Uhr, es war bereits 13:20 und noch immer fehlte jede Spur von dem Hubschrauber und ihrer Tochter.
12:04 Dr. Gabriele Kollmann
Sie hoerte wie jemand immer wieder ihren Namen sagte doch es war so als wenn man sie aus dem Tiefschlaf riss und ihr Koerper noch nicht bereit zum Aufstehen war. Nach unzaehligen malen erlang sie langsam genuegend Bewusstsein um zu realizieren dass sie gemeint war. Sie hoerte die Stimme jetzt deutlicher und kurz bevor sie die Augen aufschlug konnte sie auch die Hand in ihren Haaren spueren die sie unentwegt gestreichelt hatte. “Gabriele…gott sei dank, bist du in Ordnung?” Ralf beugte ueber ihr, er hatte Schnitte im Gesicht , “Ralf…du blutest.” Brachte sie leise heraus, Ralf lachte, “ja.” Sagte er und lachte noch immer, Gabriele verstand nicht was ihn so gluecklich machte. “Was ist passiert?” fragte sie und versuchte sich aufzusetzen, sie verspuerte einen stechenden Schmerz in der Brust der von stechenden Kopfschmerzen uebertoent wurde. “Argh.” Entfuhr es ihr und sie fuhr sich reflexartig zu ihrem Kopf auf dem noch immer Ralfs Hand ruhte. “Bist du okay?” fragte Ralf, Gabriele nickte und spuerte wie ihr Kopf pochte. Ralf laechelte noch immer und deutete mit der Hand die er bis eben an ihrem Kopf gehabt hatte hinter sich doch Gabrieles Blick blieb an seiner Hand haengen die Blutverschmiert war. “Ralf…deine Hand.” Sagte sie und Ralf wendete seinen Kopf zurueck zu ihr, erst jetzt bemerkte sie dass ihre eigenen Hand seltsam nass und warm geworden war. Sie starrte sie benommen an, “ich blute.” Stotterte sie, ihre Kopfschmerzen erschwerten das denken und sie fuehlte sich noch immer als wenn sie noch im halbschlaf war. “Du hast eine Platzwunde an der Schlaefe.” Sagte Ralf und legte ihr sanft eine Mullbinde darauf, “sie hatte schon aufgehoert zu bluten bevor du hochgeschreckt bist.” Trotz allem schaffte Ralf es sie mit dieser Aussage zu beruhigen und zum ersten Mal schaute sie sich wirklich um. Der Hubschrauber, oder was davon uebrig geblieben war lag mehrere Meter von ihnen entfernt auf der Seite und langsam erlangte sie auch die Erinnerung an das was passiert war wieder. “Wo ist Rene?” fragte sie und schaute sich beaengstigt um.
13:27 Thomas Waechter
Er und Ebelsieder waren zu keinem Ergebnis gekommen, ja Ebelsieder hatte recht dass es nichts bringen wuerde blind drauf loszufliegen wenn sie nicht mal wussten was passiert war und ob ueberhaupt etwas passiert war doch das staendige gewarte machte ihn verrueckt. Er schaute zu Angela Kollmann und Biggi die sich unterhielten und dabei durch die Tuer nach draussen schauten, wahrscheinlich kommentierten sie die Reporter draussen auf dem Parkplatz. “Es gibt noch immer nichts von der Polizei, sie durchkaemen jetzt dieses Waldgebiet.” Er deutete auf die Mappe hinter ihnen, “das liegt nicht mal annaehrend auf ihrem Kurs.” Ebelsieder nickte, “sie erweitern das Suchgebiet weil sie nichts finden koennen.” Thomas nickte und starrte auf die Mappe, das Waldgebiet auf das Ebelsieder gedeutet hatte war nicht besonders gross, wenn sie tatsaechlich dort abgestuerzt waren haetten sie schon laengst von alleine rausfinden und hilfe rufen koennen, vorausgesetzt niemand war ernsthaft verletzt gewesen.
12:15 Dr. Gabriele Kollmann
Ralf hatte ihr geholfen aufzustehen und sie waren gemeinsam zum Wrack gegangen neben dem Rene auf einem Baumstamm sass. “Kaum zu glauben dass niemand ernsthaft verletzt wurde.” Sagte Gabriele und bemerkte die Baumgipfel ueber ihr, sie hatten nur einen Baum mit runtergerissen als sie dadurch gekracht waren. Rene nickte und deutete auf das Wrack, “Turbienen ausfall, ich hatte keine Chance sie oben zu halten.” Dabei schaute er Ralf boese an der nur erwiederte dass sie sich lieber ueberlegen sollten was sie jetzt taten. Gabriele setzte sich langsam neben Rene auf den Baumstamm, ihre Rippen taten noch immer weh, wahrscheinlich waren einige angeknackst. “Was sollen wir schon tun? Wir warten hier auf die Bergwacht.” Sagte Rene, Gabriele bemerkte an Ralfs Gestik dass er sich zusammenreissen musste um nicht an die Decke zu gehen. “Die Bergwacht wird uns nicht suchen.” Sagte er schliesslich ruhig, “natuerlich werden die uns suchen, in zwei stunden beginnt die Schicht der A-Crew, spaetestens dann faellt doch auf dass etwas nicht stimmt.” Erwiederte Rene und setzte hinzu, “und es ist viel leichter den Hubschrauber zu finden als uns wenn wir durch Wald irren.” Gabriele musste zugeben dass Rene recht hatte, “ich finde auch Ralf, wir sollten einfach hier warten.” Sagte sie, Rene grinste Ralf an, “zwei gegen einen, ich glaube du wurdest ueberstimmt.” Ralf beachtete ihn nicht und wandte sich stattdessen an Gabriele, “glaub mir, ich war lange genug bei der Bergwacht, sie werden dieses Gebiet nicht mal ueberfliegen, es ist viel so weit ab von unserem Kurs. Rene ist eine Schleife zurueck zur Basis geflogen aber niemand ausser uns weiss es.” “Ich bin dem Wetter ausgewichen.” Verteidigte Rene sich boese, Ralf ging nicht weiter auf ihn ein sondern schaute noch immer Gabriele an, “vertrau mir, ich kann uns in zwei, drei Stunden aus diesem Wald fuehren…wer weiss wie lange es dauert bis das Wrack gefunden wird.” Gabriele und Ralfs Augen trafen sich und schliesslich nickte sie, “okay.” Sie drehte sich zu Rene und schaute ihn fragend an, “ich bleibe hier.” Sagte er herausfordernd. Ralf war zum Hubschrauber gegangen und suchte nach der Taschenlampe und Thermodecken, Gabriele stand auf und ging zu ihm, “wir koennen Rene nicht alleine zurueck lassen.” Sagte sie, Ralf richtete sich auf, “hoer zu, wenn er hier bleiben will dann lass ihn, wir sagen der Bergwacht einfach wo das Wrack ist wenn wir hier draussen sind.” Gabriele schaute zurueck zu Rene der noch immer selbstsicher auf dem Baumstamm sass. “Ich weiss nicht Ralf…” begann sie, Ralf nahm sie bei den Schultern, “hey, es ist seine Entscheidung und wenn er ein Idiot sein will dann lass ihn.” Gabriele nickte schliesslich und so kam es dass Ralf und sie um 12:34 die Absturzstelle ohne Rene verliessen.
19:42 Thomas Waechter
Nachdem sie den gesamten Nachmittag auf informationen gehofft hatten waren die News die sie vor knapp zwanzig Minuten erhalten hatten nicht wirklich beruhigend. Ein Hobbypilot hatte bei einem Rundflug die BK durch Zufall am fruehen Nachmittag entdeckt und die Bergwacht hatte sich sofort auf den Weg dorthin gemacht. Die Warterei hatte sie alle verrueckt gemacht und dann hatte sich die Bergwacht endlich gemeldet. Ja es war die BK und ja es sah nach einem Absturz aus, doch es fehlte jede Spur von der Crew. Thomas ballte sauer seine Haende zu Faeusten, es schien als wenn der ganze Alptraum von vorne begann.
19:44 Angela Kollmann
Sie hatte Angst davor gehabt was die Bergwacht an der Absturzstelle finden wuerde doch sie hatte ueberhaupt nicht damit gerechnet dass sie nichts finden wuerden. Sie starrte erneut auf das Foto, Biggi Schwerin hatte gesagt dass es ein gutes Zeichen war, es ging den Dreien gut und sie hatten sich auf eigene Faust aufgemacht, Doch irgendwie beruhigte sie das nicht, sie schaute erneut auf das Foto, was wenn ihre Tochter schwer verletzt gewesen war? Ralf Staller haette sie sicher nicht zurueckgelassen. Sie seufzte und schaute auf den Parkplatz, es wurde bereits dunkel und von ihrer Tochter fehlte noch immer jede Spur.
15:42 Dr. Gabriele Kollmann
Ralf hatte ihre Hand schon seitdem sie die Absturzstelle verlassen hatte in seiner und drehte sich daher ueberrascht um als sie sich aus seinem Griff wandt. “Alles okay?” fragte er, Gabriele nickte, “ich brauch nur eine Pause.” Sagte sie, Ralf nickte und sie setzte sich gegen einen Baum. Erst war es eher wie ein gemuetlicher Spaziergang gewesen doch mittlerweile machten sich alle ihre Muskeln und Knochen bemerkbar und erinnerten sie an den Absturz. “Geht es?” fragte Ralf, er hockte sich vor sie, Gabriele laechelte und nickte, “tut mir leid, du waerst schneller ohne mich gewesen.” Ralf schuettelte mit dem Kopf, “ich waere niemals ohne dich gegangen.” Erwiederte er und strich ihr eine Straehne hinters Ohr, “und Rene?” fragte Gabriele, Ralf zuckte mit den Schultern, “der wird schon zurechtkommen.” Sagte er und gab ihr einen Kuss, Gabriele laechelte, “meinst du wir koennen es noch vor Einbruch der Dunkelheit schaffen?” Ralf nickte und holte die Karte heraus, “das ist ungefaehr die Absturzstelle.” Sagte er und deutete auf einen Fleck im Wald, “und wir sind jetzt…hier.” Gabriele schaute auf die Karte, “man, ich hatte gehofft wir waeren schon hier oder so” sagte sie enttaeuscht und deutete auf die Karte, Ralf grinste und zog sie auf ihre Beine, “da kommen wir schon noch hin.” Sagte er und behielt ihre Hand weiter in seiner waehrend sie weiter gingen. “Was meinst du wir viele Kilometer es noch sind?” fragte Gabriele. Ralf zuckte mit den Schultern, “in 10 oder 15 sollten die ersten Bauernhoefe auftauchen.”
20:08 Thomas Waechter
Die News dass sie Rene Meier gefunden hatten war wie eine Bombe auf der Basis eingeschlagen und sie hatten nicht auf den Bericht des Piloten warten koennen. Wie sich herausstellte war er die ganze Zeit beim Wrack geblieben und hatte nur Holz fuer ein Feuer gesucht als die Rettungstruppe zum ersten Mal zum Wrack kamen. Nach einigem hin und her und nachdem klar war dass er nicht weiter verletzt war hatten sie ihn schliesslich zur Basis gebracht wo er nun in Mitte aller stand und in seiner aroganten art von dem Absturz erzaehlte. “Ich habe Ralf Staller gleich gesagt wir sollten beim Wrack warten aber er wollte nicht auf mich hoeren und Dr. Kollmann ist schliesslich mit ihm gegangen.” Er zuckte mit den Schultern, Thomas konnte die Logig von Ralf verstehen aber nicht dass er und Gabriele Rene einfach zurueckgelassen hatten, schliesslich waren sie ein Team und vorallem in so einer Situation sollte man niemanden alleine zuruecklassen.
20:10 Angela Kollmann
Nachdem der Pilot seine Erzaehlung beendet hatte schaffte sie es endlich naeher an ihn heran zu treten und nach dem Gesundheitszustand ihrer Tochter zu fragen. “Gabriele hatte eine schwere Platzwunde und ein paar gebrellte Rippen, aber sie schien okay zu sein als sie mit Ralf ging.” Angela nickte erleichtert und waehrend Rene von Thomas und Ebelsieder zu der Karte gerufen wurde um ihnen ungefaehr zu zeigen in welche Richtung Gabriele und Ralf losgezogen waren wandte Biggi Schwerin sich an sie. “Na sehen sie, Gabriele geht es gut.” Angela nickte, “hoffendlich.” Sagte sie, “machen sie sich keine Sorgen, Ralf kennt sich da draussen aus und weiss wie man aus einem Wald findet,, die beiden tauchen bestimmt jeden Moment irgendwo auf.” Angela nickte nur, ihr waere es lieber wenn sie ihre Tochter schon gefunden haetten.
18:42 Dr. Gabriele Kollmann
“Du musst zugeben dass das hier viel gemuetlicher ist als das Hubschrauber Wrack.” Sagte Ralf grinsend, sie waren vor zwei Stunden auf eine Scheune gestossen und hatten sich entschlossen die Nacht dort zu verbringen. Ralf hatte die Scheune auf der Karte gefunden, es waren noch mindestens 6 Kilometer auf einem Feldweg bis zu den ersten Haeusern und der Tag hatte sie beide geschlaucht. Jetzt lagen sie Arm in Arm unter der Thermodecke. “Hmm.” Sagte Gabriele, “ich bin nur am verhungern.” “Ich auch…ich kann es kaum erwarten morgen eine heisse Dusche zu nehmen und danach richtig schoen Essen zu gehen.” Gabriele grinste, “hoert sich verfuehrerisch an.” Ralf laechelte und gab ihr einen Kuss auf die Schlaefe, “wie geht es deinen Rippen?” “Es geht schon.” “Wir haetten Schmerzmittel mitnehmen sollen.” Dachte Ralf laut, Gabriele nickte und kuschelte sich naeher an ihn, “schlaf gut.” Fluesterte sie, er nickte, “du auch, ich liebe dich.” Gabriele laechelte, “ich dich auch.”
7:35 Angela Kollmann
Zusammen mit Thomas Waechter, Biggi Schwerin und Frank Ebelsieder hatte sie ueber Nacht auf der Basis ausgehart. Die vier sprangen ueberrascht auf als das Telefon klingelte, Thomas erreichte das Telefon zuerst und machte den Lautsprecher an. “Medicopter 117, Thomas Waechter.” “Hey Thomas, ich bins.” Hoerten sie Ralf gut gelaunt sagen, “Ralf? Seit ihr okay?” “Ja, hoer mal, Gabriele und ich sind auf eigene Faust losgegangen um Hilfe zu holen, Rene ist noch beim Wrack.” “Wir haben Rene schon gestern Nachmittag gefunden.” “Umso besser.” Sagte Ralf, “wo seit ihr beide jetzt? Sollen wir euch abholen oder einen Krankenwagen rufen?” “Ich stehe im Wohnzimmer einer Dame die nett genug war mich telefonieren zu lassen und Gabriele ist noch in einer Scheune ein paar Kilometer suedlich, sie schlief noch als ich losgegangen bin, wenn du mich hier abholen koenntest damit wir Gabriele holen waere das super.” Thomas grinste, “geht klar, hast du ne Adresse?” Angela hoerte ihnen nicht mehr richtig zu sondern setzte sich erleichtert zurueck in ihren Stuhl. Sie war erleichtert dass es ihrer Tochter scheinbar gut ging und nach Ralfs guter Laune zu urteilen hatten die beiden keine schlechte Nacht gehabt. Sie seufzte und schaute zu dem Foto an der Wand, sie wuenschte sich dass Gabriele sich einen anderen Job suchen wuerde aber das war unwahrscheinlich. Es war ja noch mal gut gegangen, diesmal.
8:07 Thomas Waechter
Er hatte Ralf bei dem Haus aus dem er angerufen hatte abgeholt und dann waren sie zusammen zu der Scheune gefahren, Ralf erzaehlte ihm was passiert war und seine Story glich Renes nicht im geringsten. “Ich bin mir sicher er wird sich freuen mir vorzuhalten dass er vor uns gerettet wurde und damit recht behalten hat.” Thomas nickte, “das saehe ihm aehnlich.” Sie parkten vor der Scheune und stiegen zusammen aus, Ralf schob die Tuer zurueck, er grinste Thomas an als er Gabriele noch immer unter der Decke liegen sah, “sie hat letzte Nacht kaum geschlafen, deswegen hab ich sie gelassen.” Thomas nickte und beobachtete Ralf wie er rueber zu Gabriele ging und sich zu ihr setzte. “Hey, Gabriele, die heisse Dusche wartet auf dich.” Sagte er und ruettelte sie leicht, “Gabriele?” fragte er etwas lauter und ruettelte sie erneut, “Gabriele?!” mittlerweile hoerte er sich panisch an, “Gabi!” Thomas elite zu ihm und sties Ralf zurueck der sie noch immer schuettelte, er fuehlte nach ihrem Puls und konnte keinen finden. “Scheisse, ruf einen Krankenwagen.” Fuhr er Ralf an und begann mit den Wiederbelebungsmassnahmen, “war sie…okay als du gegangen bist?” fragte er, Ralf hatte Thomas’ Handy gefunden und waehlte, “ja klar.” Sagte er, Thomas fuhr herum, “Ralf konzentrier dich, bist du dir sicher?” Ralf nickte, “ja ich habe ihr einen Kuss gegeben und gesagt dass ich HIlfe hole und sie hat im Halbschlaf gesagt dass sie noch etwas schlafen wuerde.” Thomas starrte zurueck zu Gabriele und versuchte sich auf die Wiederbelebungsmassnahmen zu konzentrieren und nicht darueber nachzudenkekn was Ralf ihm gerade gesagt hatte. Er hoerte wie Ralf den Krankenwagen rief und hoffte dass Gabriele noch eine Chance hatte.
ENDE