Storys aus Medicopter117

CyberGirl

Beobachtungen

Biggi beobachtete ihre beste Freundin, wie sie in der kleinen Basisküche Kaffee kochte, sie wusste dass es sie nichts anging, aber sie machte sich sorgen um sie. „Wollt ihr auch Kuchen? Hier ist noch welcher von Gestern.“ Fragte Gabriele gut gelaunt und strahlte Biggi und Ralf dabei an, „gerne.“ Sagte Ralf und auch Biggi nickte, „mit Sahne?“ fragte Gabriele noch, sie hatte sich schon wieder umgedreht. „Ja bitte.“ Kam es von Ralf, doch Biggi verneinte und musterte sie weiter. Gabriele grinste sie über die Schulter an, sie musste ihren Blick bemerkt haben, daher wandte sie ihren Blick ab und las weiter in der Zeitschrift vor ihr. Gabriele kam zurück und stellte Ralf und ihr den Kuchen hin und ging noch einmal um die Kaffeetassen zu holen. „Isst du nichts?“ fragte Biggi, Gabriele schüttelte mit dem Kopf, „keinen Hunger, aber lasst ihr es euch schmecken.“ Biggi nickte nur, dass hörte sie in letzter Zeit häufig. Sie hatte Gabriele auf ihre Blitzdiät angesprochen doch Gabriele hatte nur abgewunken, sie wolle nur ein, zwei Kilo für den Sommer verlieren. Biggi schätzte dass sie mittlerweile schon um die sieben verloren hatte. Biggis Blick fiel jetzt auf Ralf, hatte er nicht gemerkt dass seine Freundin immer dünner wurde?
Die Schicht war bereits vorbei und Biggi flipperte im Hangar, die Jungs zogen sich gerade um und Ralf und Gabriele waren schon verschwunden. „Hier bist du.“ Sie hatte Peter gar nicht kommen hören und drehte sich erschrocken um, „hi.“ Sagte sie als sie ihn erkannte, Peter zögerte einen Moment und sagte dann, „ich wollte man mit dir sprechen, hast du Zeit?“ Biggi nickte, „worum geht es denn?“ fragte sie gespannt, „das sage ich dir draußen.“ Sagte Peter, Thomas war in den Hangar gekommen und es schien ihm peinlich zu sein. „Hey, wo wollt ihr denn hin, keine Lust auf ein Turnier?“ fragte Thomas und steuerte den Wuzzler an, „nachher vielleicht.“ Sagte Biggi und verschwand mit Peter durch das offene Tor nach draußen.
„Also?“ fragte Biggi gespannt als sie neben Peter im Gras saß, „gestern war doch das Fußballspiel.“ „ja ich weiß.“ Sagte Biggi und verdrehte die Augen, was fanden Männer nur immer an Fußball. „Ralf hatte mich zu sich eingeladen damit wir es zusammen schauen könnten, er meinte Gabriele würde sicher einkaufen gehen oder so, schließlich hasste sie Fußball und es wäre ein reiner Männerabend.“ Biggi nickte, sie hatte Ralf davon reden hören, „na ja, als ich hinkam war Gabriele doch da, was mich etwas gewundert hat und sie hatte uns Häppchen gemacht und brachte uns die Biere…irgendwie passte das gar nicht zu ihr.“ Biggi nickte, dass passte wirklich nicht zu Gabriele, normalerweise lies sie sich von Männern bedienen und nicht andersrum. „Irgendwann saßen wir dann auf der Couch und sie saß zwischen uns, an Ralf gelehnt.“ „Sie hat sich das Fußballspiel mitangeschaut?“ fragte Biggi verblüfft, Peter nickte, „nicht nur dass, sie hat auch Fragen gestellt und alles, sie wirkte wirklich interessiert.“ Biggi runzelte die Stirn und Peter sagte, „verstehe mich jetzt bitte nicht falsch, ich möchte bestimmt nichts von Gabriele oder so. Aber als wir da saßen fiel mein Blick immer wieder auf sie, sie trug ein Top und ihren weißen Rock.“ Peter schaute in die andere Richtung weil er nicht glauben konnte dass er das wirklich Biggi erzählte, „mein Blick fiel auf ihre Beine, sie hat ja wirklich schlanke, lange Beine und dann auf ihre Knie und da fiel mir auf wie dünn sie geworden ist. Man merkt es unter unseren Anzügen nicht aber ihre Knie waren so knöchrig.“ Biggi nickte, also war sie nicht die einzige der das Auffiel, auch wenn sie sich etwas über Peter wunderte. Wenn Ralf dieses Gespräch mitgehört hätte, hätte er sicher zwei mal darüber nachgedacht ob er Peter noch einmal zu einem Abend mit ihm und Gabriele einladen sollte. „Sie macht eine Diät, dass sagt sie zumindest,“ „hast du mal mit Ralf darüber gesprochen? Ich meine ihm müsste es doch schon längst aufgefallen sein, schließlich sind die beiden ein Paar.“ Biggi schüttelte mit dem Kopf, „nein, habe ich nicht. Ich glaube auch nicht dass er es bemerkt hat.“ Sagte sie. „So ein Schwachsinn, er schläft mit ihr, wie kann er da so was nicht bemerken?“ fragte er zurück, Biggi zuckte mit den Schultern, „vielleicht will er es ja nicht merken.“ Sagte sie und setzte dann nach kurzem zögern hinzu, „oder er will es so.“ Biggi war auf Peters antwort gespannt, Ralf war immerhin sein bester Kumpel und dass schon seit einiger Zeit. „Ralf doch nicht.“ War alles was Peter dazu sagte. Ja, Ralf doch nicht, wiederholte Biggi in Gedanken, aber was wusste sie schon von der Beziehung ihrer Freundin? Da Ralf auch ihr Kollege war fragte sie nicht die üblichen Freundinnen Fragen und Gabriele hätte mit ihr auch nie über Ralfs Körperbau oder dem Sex mit ihm gesprochen. Sie hatte Gabriele einmal gefragt ob sie glücklich sei und sie hatte mit einem „ja, sehr“ geantwortet, Biggi fragte sich ob sich das geändert hatte, ob Gabriele nicht mehr glücklich war und sich deswegen so veränderte, oder ob Ralf nicht mehr glücklich war und Gabriele sich nicht eingestehen wollte dass es nicht klappte. Sie dachte darüber nach was Peter eben gesagt hatte, dass Gabriele mit Fußball geschaut hatte, ihnen Bier und Häppchen gebracht hatte und immer dünner wurde. Für sie hörte sich dass fast danach an dass Gabriele alle möglichen Klischee der perfekten Freundin ausübte, aber hatte sie das wirklich nötig? Biggi fand nicht, wie Peter sagte, sie war eine hübsche Frau und wenn Ralf etwas nicht an ihr passte sollte sie ihm eben den Laufpass geben. Biggi entschloss sich mit ihrer Freundin zu sprechen und wenn das nichts brachte, würde sie sich Ralf zur Brust nehmen.
Biggi hatte Gabrieles Nummer in ihrem Telefon eingespeichert, dabei brauchte sie diese seit einiger Zeit nicht mehr so oft. Seit Gabriele und Ralf zusammen waren telefonierten sie nicht mehr so häufig wie früher und unternahmen auch nicht mehr so viel zusammen. Außerdem erreichte sie Gabriele die meiste Zeit sowieso unter Ralfs Nummer und nicht mehr unter ihrer eigenen. Deswegen entschied sie sich jetzt auch Ralfs Nummer zu wählen anstatt Gabrieles. „Kollmann?“ Gabriele hatte schon nach dem zweiten Klingeln abgenommen, „hey, ich bin’s,“ sagte Biggi, „hey, alles okay?“ fragte Gabriele, „bei mir schon.“ Sagte Biggi, vielleicht hätte sie nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen sollen. „Und bei wem nicht?“ fragte Gabriele sie zurück, „die Kollegen machen sich sorgen um dich.“ „Um mich? Wieso denn das?“ fragte Gabriele und Biggi wusste dass die Frage berechtigt war, schließlich war sie immer am lachen und steckte jeden mit ihrer fröhlichen Laune an. „Du hast dich verändert und du wirst immer dünner.“ „Biggi ich bin okay, habt ihr nichts besseres zu tun?“ fragte Gabriele gereizt, „bist du noch glücklich mit Ralf?“ fragte Biggi, „natürlich sind wir noch glücklich.“ Erwiderte Gabriele, „ich muss jetzt, ich bin nämlich am kochen und Ralf muss gleich hier sein.“ „Dass ist genau was ich meine…“ Doch Gabriele hatte schon aufgelegt. Sauer schaute Biggi dass Telefon an, und wählte die Nummer erneut, doch es war besetzt. Dann würde sie eben mit Ralf reden, dachte Biggi und legte das Telefon zur Seite.
„Hey,“ Biggi packte Ralf am Arm bevor er nach dem Einsatz in den Hangar verschwinden konnte, Gabriele war vorgegangen, „ich muss mir dir reden.“ Ralf schaute kurz wehmütig zum Hangar und folgte dann Biggi zurück zum Heli. „Was gibt es denn?“ „Das will ich von dir wissen, was machst du aus Gabriele?“ „Wie bitte?“ fragte Ralf, „hast du sie dir mal angeschaut? Wolltest du dass sie abnimmt?“ „Spinnst du, sie war perfekt wie sie war, außerdem würde ich so etwas niemals zu einer Frau sagen.“ Biggi hatte sich dass schon gedacht, „hast du vielleicht einen Scherz gemacht oder so denn sie falsch verstanden hat?“ „Nein.“ Ralf war genervt und Biggi regte dass noch mehr auf, schließlich ging es hier um seine Freundin. „Hast du ihr denn mal gesagt dass du es nicht gut findest wie sie abmagert?“ „Misch dich einfach nicht ein.“ Sagte Ralf und ging Richtung Hangar, „tue ich aber, sie ist meine Freundin und du machst sie zu irgendeinem…“ Biggi fehlten die Worte, doch Ralf war sowieso schon außer Hörweite. Sauer ging Biggi in die Basis, dann würde sie sich eben Gabriele vornehmen. Sie traf diese im Umkleideraum beim Nachschminken, was sie früher auch nie getan hatte, stellte Biggi fest und stellte sich neben sie. „Wieso hast du gestern aufgelegt?“ fragte Biggi, „weil ich es eilig hatte.“ Biggi nickte, „früher hätte Ralf eben mal warten müssen, oder für sich selbst kochen.“ Gabriele drehte sich zu ihr und Biggi schaute ihr in die Augen, „Biggi du siehst dinge die nicht existieren. Ralf und ich sind verlobt, da kann ich doch mal etwas mehr Hausarbeit übernehmen, oder?“ „Schon, aber du hast nie etwas davon gehalten.“ Gabriele verdrehte die Augen, „die Zeiten haben sich geändert.“ Biggi überlegte kurz und sagte dann, „na ja für Ralf sind sie auf jeden Fall schöner geworden, Essen gekocht zu bekommen, dass Bier ans Sofa geliefert, fast wie in Mutters Zeiten.“ Biggi konnte sehen dass sie damit einen Volltreffer gelandet hatte, es schmerzte Gabriele es zu hören, doch blieb sie immer noch cool. „Ich liebe ihn.“ War alles was sie daraufhin sagte, Biggi nickte, „und deswegen hungerst du dich für ihn zu Tode.“ „Alle Männer mögen dünne Frauen.“ Sagte Gabriele und Biggi sah in ihren Augen dass sie wusste, was sie gerade gesagt hatte. Die beiden schauten sich einen Moment an und dann drehte Gabriele sich weg und Biggi fragte, „aber ich dachte Ralf mag dich so wie du bist, beziehungsweise warst.“ Gabriele sagte nichts und drehte sich dann wieder zu ihr um und da sah Biggi wieder ihre beste Freundin die leise sagte, „ich glaube er findet mich nicht mehr attraktiv.“ Biggi hätte beinahe gesagt dass es kein wunder war so dünn wie sie geworden war doch biss sich rechtzeitig auf die Zunge, dies war ihre Chance die ganze Sache aufzudecken und sie glaubte nicht das Gabriele ihr eine zweite geben würde. „Hat er dass gesagt?“ fragte Biggi, Gabriele schüttelte mit dem Kopf, „wieso glaubst du es dann?“ Gabriele atmete tief durch und flüsterte, „wir hatten schon seit über drei Wochen keinen Sex mehr.“ Biggi wusste dass sie jetzt die Kollegin ausblenden musste und nur die beste Freundin sein durfte, dennoch stellte sich ein Teil von ihr vor wie die beiden miteinander schliefen. „Wurde es denn immer weniger oder hat es einfach aufgehört?“ fragte sie und schob dass Bild in ihrem Kopf beiseite. Gabriele zuckte mit den Schultern, „wir haben irgendwann angefangen im Bett zu lesen, ich ein Buch und er seine Motorradzeitschriften und irgendwie ist dass alles was wir jetzt noch machen.“ Biggi musterte ihre Freundin, es kam ihr beinahe so vor als wenn sie am Thema vorbeigeredet hatte. Sie schaute Gabriele nur an und dann sagte sie endlich was sie wirklich bedrückte, „weißt du früher da musste ich ihn nur Küssen oder zufällig Berühren und er war startklar, wenn du weißt was ich meine und heute,“ Gabriele schaute runter, „er findet mich einfach nicht mehr attraktive.“ Biggi legte ihr eine Hand auf die Schulter, „ihr seit schon lange zusammen.“ Sagte sie leise, Gabriele schüttelte mit dem Kopf und Biggi fragte sich ob es bei dem ganzen wirklich nur um Ralf ging. Sicher wollte Gabriele ihn nicht verlieren und liebte ihn, aber vielleicht nagte die ganze Sache auch an ihrem Ego und sie wollte sich etwas beweisen, schließlich war sich schon immer ein Männertraum gewesen und wollte es nicht hinnehmen jetzt abgestoßen zu werden. Biggi überlegte wie sie ihrer Freundin helfen konnte, vielleicht sollte sie Ralf zur Rede stellen, aber wie würde dass denn aussehen, ausgerechnet von ihr? Sie könnte Peter fragte ob er es für sie übernehmen könnte, doch das wäre Ralf und Gabriele sicher auch unangenehm, vor allem Ralf, wenn jeder seine Männlichkeit besprach. „Wird schon wieder.“ Sagte Gabriele da plötzlich und ihre Stimme klang genauso fröhlich wie immer, sie hatte ihren Akt wieder zusammenbekommen. „Soll ich mal mit ihm sprechen.“ Gabriele lächelte sie an und schüttelte mit dem Kopf, „halt dich bitte raus, ja? Du hast schon geholfen als du zugehört hast.“ Biggi nickte, dass reichte ihr aber nicht, dachte sie und schaute ihrer Freundin nach wie diese die Umkleide verließ. Sie betrachtete sich selber im Spiegel, sollte sie zu dem Sanitäter gehen und ihn zur rede stellen? Oder sollte sie Gabrieles Rat, sich aus allem weiteren rauszuhalten befolgen? Auch wenn es peinlich werden würde, sie wollte wissen was er sich bei der Sache dachte, so neugierig war sie nun mal. Grinsend verließ sie die Umkleide und suchte den Sanitäter im Hangar auf.
„Ich weiß jetzt wieso Gabriele sich so komisch verhält.“ „So?“ fragte Ralf, er schaute dabei noch nicht mal von dem Flipper auf, „ja, sie denkt du findest sie nicht mehr attraktiv.“ „So ein Quatsch.“ Sagte Ralf und warf noch einen Ball ein, Biggi zuckte mit den Schultern, „so unsinnig finde ich dass nicht, wenn du schon seit drei Wochen im entscheidenden Moment versagst.“ Ralf funkelte sie nur an und drehte sich dann wieder zum Flipper, „also? Bist du impotent geworden oder findest du sie wirklich nicht mehr attraktive?“ Jetzt wirbelte Ralf herum, „nichts von beiden und jetzt hör auf mich zu nerven, Gabrieles und mein Sexualleben geht dich nämlich gar nichts an.“ „Du musst es mir nur erklären und ich lasse dich in Frieden aber bis dahin musst du mit dummen Bemerkungen leben.“ Die beiden schwiegen einen Moment und dann sagte Ralf, „ich war verletzt..“ Biggi schaute ihn fragend an, „und wieso sagst du Gabriele das nicht einfach?“ „Es war einen Tag vor unserem einjährigen und sie meinte noch scherzhaft dass ich beim Boxen besser aufpassen solle, ich wollte nicht dass sie dachte dass mir unser Jubiläum egal wäre, habe ich ihr doch gesagt dass ich das Boxtraining an dem Tag auffallen lassen werde.“ „Aber du hast es nicht und hast etwas abbekommen.“ Sagte Biggi und Ralf nickte, „und wieso geht dass jetzt schon seit drei Wochen so?“ „Erst habe ich mir zu viel stress gemacht weil ich nicht noch mehr falsch machen wollte und dann neulich…sie ist so verdammt dünn geworden und es hat mich total abgeturnt. Aber deswegen liebe ich sie nicht weniger oder wollte dass sie sich verändert.“ Biggi nickte, auf einmal bewunderte sie Ralfs Offenheit ihr gegenüber, „dann musst du nur noch zu Gabriele gehen und ihr dass gleiche sagen, hmm? Ich bin mir sicher sie wird dich verstehen.“

ENDE