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Dieses Thema hat 198 Antworten
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 Ralf & Gabriele
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Gina Offline



Beiträge: 235

15.05.2008 21:52
Der Tag, der alles veränderte Antworten

Vorgeschichte: Die Todesfalle bis zu dem Zeitpunkt, als der Arzt reinkommt und sagt, dass eine geeignete Spenderlunge für Gabi gefunden wurde.

Als der Arzt das Zimmer verlassen hatte, sah Gabriele Michael an und schüttelte langsam mit dem Kopf. Michael dachte an das Gespräch, dass er vorhin alleine mit ihr geführt hatte. Sie hatte ihn gefragt, ob er ihr helfen würde zu sterben. Er war in dem Moment hin und her gerissen aber hatte letztendlich den Entschluss gefasst, dass sie es wenigstens versuchen müssen und erstmal abwarten, ob überhaupt eine neue Lunge gefunden werden würde. Und genau diese Situation war jetzt eingetreten. Er musste Gabi klar machen, dass sie jetzt eine Chance besaß, wenn auch eine geringe. " Gabi, wir werden es versuchen, du hast jetzt eine Chance. Du musst kämpfen." Gabi sagte: " Nein, Michael, bitte... versteh mich doch..." Michael wusste genau, was Gabi meinte. Sie hatte furchtbare Angst davor, bis an ihr Lebensende mit diesen Verletzungen leben zu müssen, da wollte sie lieber sterben. Ralf, dem die Tränen nur so die Wangen runterliefen, flehte Gabi an:" Bitte Gabi, es ist deine einzige Chance. Ich brauche dich doch!" Nachdem fast alle es nochmal versucht hatten, Gabi zu überzeugen, stimmte sie der Operation schließlich doch zu.

CyberGirl Offline




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16.05.2008 06:27
#2 RE: Der Tag, der alles veränderte Antworten

Da ihnen die Zeit davon lief und sie handeln mussten bevor Gabriele zu schwach war ging alles schnell. Die Kollegen sprachen ihr Mut zu waehrend Ralf noch immer an ihrer Seite stand und ihre Haare streichelte. Der OP war schnell vorbereitet und das Aerzteteam hatte beschlossen mit der Operation zu beginnen obwohl die Spenderlunge noch nicht unterwegs war um keine Zeit zu verlieren. Zwei Schwestern kamen ins Zimmer um Gabriele zu holen, MIchael war bereits vorgegangen um sich die OP Kittel ueberzuziehen. Ralf und Gabrieles Blick trafen sich fuer ein paar Sekunden und Ralf fluesterte, "ich warte hier auf dich." Gabriele nickte und formte mit ihren Lippen einen Kuss, sie wollte dass er wusste dass sie ihn noch liebte, das sie nie aufgehoert hatte ihn zu lieben.

Kurze Zeit spaeter begann das Aerzteteam zu operieren und fuer die Kollegen im Flur begann eine ungewisse warterei die nicht nur an Ralfs Nerven zerrte.

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Gina Offline



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16.05.2008 22:30
#3 RE: Der Tag, der alles veränderte Antworten

In diesem Moment kam jedem eine Minute, die verging vor wie eine Stunde.
Biggi sah Ralf an, der am Türrahmen lehnte und jetzt weinend zu Boden sank. Thomas ging zu ihm und legte seine Hand auf Ralfs Schulter. „ Hey, Gabi wird schon wieder. Sie schafft das mit der OP. Sie ist doch stark.“ Ralf konnte ihm nicht antworten. Er war fix und fertig. Was wäre, wenn Gabi es nicht schaffen würde? Hatte sie überhaupt den Willen zum Kämpfen? Schließlich hatte sie sich vorhin gewünscht zu sterben. Aber er fragte sich auch, wie es weiter gehen würde, wenn sie überlebt. Sicher, es würde eine schwere Zeit werden, aber er war sich eigentlich sicher, dass sie auch das zusammen schaffen würden. Er liebte sie doch so.
So vergingen Stunden. Stunden voller Angst und Hoffnung. Und dann endlich ging die Lampe im OP-Schild aus. Alle standen auf und liefen dem Arzt entgegen, der jetzt durch die Tür auf den Gang trat. Thomas fragte:“ Und?“ Der Arzt nickte: „ Sie hat die Operation wie durch ein Wunder überstanden. Es gab keine Komplikationen.“ Dann musste er wieder zurück und Michael kam raus. Ralf fragte ihn:“ Kann ich zu ihr?“ Michael antwortete: „ Sie bringen sie jetzt auf ein Intensivzimmer und dann kannst du kurz zu ihr. Aber wirklich nur ganz kurz.“
Dann schoben zwei OP-Schwestern das Bett raus. Michael und Ralf folgten ihnen in das Zimmer und gingen zu Gabi ans Bett. Die Ärzte hatten sie in ein künstliches Koma gelegt, um ihren Kreislauf so wenig wie möglich durch Schmerzen zu belasten. Ralf fiel es sehr schwer, Gabi dort so liegen zu sehen. Im liefen die Tränen nur so die Wangen runter. Er fühlte sich vollkommen hilflos und hatte schreckliche Angst um Gabi. Nach einer weile mussten sie dann auch das Zimmer verlassen.

CyberGirl Offline




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16.05.2008 23:37
#4 RE: Der Tag, der alles veränderte Antworten

Biggi wartete noch immer vor der Tuer, als sie Ralf rauskommen sah sties sie sich von der Wand ab und ging langsam auf ihn zu bevor sie ihn in den Arm nahm. Sie konnte das alles einfach noch nicht glauben, heute morgen noch hatte sie mit Gabriele auf der Basis gesessen und ueber Maenner geredet und jetzt?! Sie spuerte wie Ralf sich von ihr loeste und ihr in die Augen schaute, Biggi hatte immer gewusst dass die beiden sich liebten doch es war ihr noch nie so bewusst gewesen wie in diesem Moment. "Willst du mit zu mir kommen? Du solltest jetzt nicht alleine sein." Ralf schuettelte mit dem Kopf. "Ralf bitte, Thomas hat den Heli zurueckgeflogen, wir koennen uns ein Taxi nehmen, Max passt auf Gonzo auf, hmm?" Doch Ralf schuettelte immer noch mit dem Kopf, "ich moechte alleine sein." sagte er und bedankte sich noch bei ihr bevor er aus dem Krankenhaus verschwand.

ALs er zuhause ankam war das erste was er bemerkte eine Jacke von Gabriele und er sackte weinend mit der jacke in der Hand in die Knie. Die ganzen Geschehnisse des Tages brachen ueber ihm zusammen und er aergerte sich dass er ihr nicht schon letzte Woche gestanden hatte sie noch zu lieben und es stattdessen bei flitereien belassen hatte. Neulich auf dem Einsatz mit dem Heissluftballon hatte er darueber nachgedacht sie zu kuessen nachdem Thomas es geschafft hatte und sich ihre Blicke getroffen hatten. Er bereute es nicht getan zu haben.

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Gina Offline



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17.05.2008 00:01
#5 RE: Der Tag, der alles veränderte Antworten

Er ärgerte sich über sich selber und machte sich riesige Vorwürfe. Warum nur war er nicht am Seil runter gegangen? Warum hatte er Gabi gehen lassen. Er war schließlich für Seilbergungen zuständig. Warum wollte Gabi das ausgerechnet heute übernehmen? Die Fragen quälten ihn bis tief in die Nacht hinein. Es war bereits kurz nach drei, als er beschloss, sich wenigstens zum Grübeln ins Bett zu legen. Schlafen konnte er nach so einem Tag sowieso nicht. Da war er sich ganz sicher. So verbrachte er die restliche Nacht in seinen Gedanken. Immer wieder musste er weinen. Die schlimmste Qual für ihn war die Frage, ob Gabi überhaupt die Nacht überstehen würde.
Als es draußen schon hell war, riss ihn plötzlich die Türklingel aus seinen Gedanken. Erst wollte er gar nicht auf machen, doch nach erneuten Klingelversuchen stand er doch genervt auf und entriegelte die Tür. Es war Thomas. Er hatte Brötchen mitgebracht. „ Hey, Ralf. Ich dachte mir, wir frühstücken vielleicht was zusammen und fahren dann zu Gabi?“ Ralf machte das innerlich völlig wütend. Gabi kämpfte in der Klinik um ihr Leben und er dachte immer noch ans Essen? „Ach ich hab gar keinen Hunger.“ Doch Thomas blieb hartnäckig. Er ging in die Küche und deckte den Tisch. Ralf brachte beim Frühstück nicht ein Wort heraus. Er konnte auch nicht mal ein halbes Brötchen essen. Ihm war schlecht vor Angst um Gabi und wegen den Vorwürfen, die er sich machte.
Nach einer Weile gab Thomas es schließlich auf und sie fuhren los in die Klinik.

CyberGirl Offline




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17.05.2008 04:27
#6 RE: Der Tag, der alles veränderte Antworten

Ralf war immer noch besorgt darueber das Gabriele die Nacht nicht ueberstanden hatte doch beruhigte sich auch immer wieder damit dass das Krankenhaus ihn sonst verstaendigt haette, oder zumindest Michael der ihn dann angerufen haette. Er seufzte und tippelte nervoes mit seinen Fingern auf seinem Knie, Thomas fuhr aber auch ein Schneckentempo. Endlich erreichten sie die Klinik, als er durch die Flure ging betete er noch immer dafuer das Gabriele in Ordnung war und sie die Nacht ueberstanden hatte und ihr Koerper die Spenderlunge gut nicht abgestossen hatte.
Sie mussten klingeln um in die Intensivstation zu kommen, eine Schwester oeffnete ihnen und Ralf fragte sofort wie es Dr. Kollmann ginge, "den umstaenden entsprechend gut, sie hat die Nacht gut ueberstanden." Ralf fielen tausend Steine vom Herzen und er beeilte sich den OP Kittel anzuziehen. Als er endlich bei Gabriele im Zimmer war musste er schlucken, irgendwie sah sie noch shclimmer aus als gestern, oder hatte er es nur nicht so schlimm in Erinnerung gehabt? Das Beatmungsgeraet machte es ebenfalls schlimmer. Er setzte sich zu ihr und beobachtete sie eine Weile, er fragte sich wie es weiter gehen wuerde und ob sie stark genug waren die schmerzvollen Monate die vor ihnen lagen gemeinsam zu bestehen oder nicht.

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Gina Offline



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17.05.2008 12:13
#7 RE: Der Tag, der alles veränderte Antworten

Er wusste bereits von Michael, dass noch viele Operationen vor Gabi lagen und dass sie auch danach noch oft an sich und ihrem Aussehen zweifeln würde. Er hörte in Gedanken immer wieder den Satz, den Michael gestern zu ihm gesagt hatte: „Gehe so oft du kannst zu ihr. Denn sie spürt es, wenn du bei ihr bist und das gibt ihr Kraft, Ralf. Kraft, die sie braucht, um sich nicht aufzugeben. Darum zeig ihr, dass du bei ihr bist, egal was passiert.“ Er merkte, wie ihm wieder die Tränen die Wangen runter liefen. Dann öffnete sich die Tür des Intensivzimmers. Der behandelnde Arzt betrat den Raum um die Werte zu überprüfen. Thomas sah Ralf an und fragte dann den Arzt:“ Wie geht es ihr?“ „Nun ja. Ihr Zustand ist immer noch sehr kritisch. Bis jetzt zeigt ihr Körper keine Abwehrreaktionen gegen die neue Lunge, aber es ist auch erst der zweite Tag. Wir werden abwarten müssen, das ist bei jeder Transplantation so. Es ist halt alles etwas kritischer, weil bei ihr auch noch die schweren Brandverletzungen hinzukommen. Wir werden natürlich alles versuchen, aber versprechen kann ich ihnen nichts." Ralf kam dieser Satz vor, wie ein Tritt in die Magengrube.
Ralf und Thomas durften noch einen Augenblick bleiben. Dann bat der Arzt sie erstmal nach Hause zu fahren.
Als Thomas Ralf nach Hause gebracht hatte und Ralf seine Wohnung betrat, war es wieder wie gestern. Er hatte das Gefühl, dass die Welt über ihm zusammen brach. Er ging ins Wohnzimmer und lies sich aufs Sofa fallen. Sein Blick fiel dabei auf das Bild, dass auf dem kleinen Tisch stand. Er nahm es in die Hand. Das Bild zeigte ihn und Gabriele an dem Tag, als er ihr den Heiratsantrag gemacht hatte. Sie sah so glücklich aus auf dem Foto. Ralf erinnerte sich noch genau an alles, was sie sagte und wie überrascht sie war, als sie ihren Porsche sah, der voller Rosen war. Ihm kam es vor, als wenn dieser Tag erst gestern gewesen wäre. Aber gestern war der schlimmste Tag in seinem Leben, dessen war er sich sicher. Und in Gabrieles sowieso. Er fragte sich, ob er Gabi jemals noch mal so glücklich sehen würde. Ob er jemals noch mal das Lächeln von ihr sehen würde, dass ihn auf Wolke 7 abheben ließ. Denn es würde, auch wenn sie überlebt, nie wieder so werden wie vorher. Ralf hatte Angst, dass Gabi, wenn sie aus dem Krankenhaus kommen würde ganz anders wäre.

CyberGirl Offline




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17.05.2008 18:49
#8 RE: Der Tag, der alles veränderte Antworten

Er brachte noch immer keinen bissen herunter und gegen Mittag rief Biggi an, er konnte am Telefon sehen das sie es war aber er wollte nicht rangehen und lies es klingeln. Zwanzig minuten spaeter klingelte es an der Tuer, langsam rappelte er sich auf um ihr zu oeffnen. "Bist du okay? Ich habe mir schon sorgen gemacht." sagte Biggi, "okay?" fragte er nur zurueck, Biggi verstand, "ich weiss aber wir koennen jetzt nichts fuer Gabriele tun, hmm." "Ich kann aber nicht nur herumsitzen und daeumchen drehen." erwiederte er, Biggi legte ihm eine Hand auf die Schulter und Ralf schuettelte sie sauer ab. "Wieso bin ich auch nicht runter gegangen." sprach er seinen Gedanken aus, Biggi seufzte, das thema hatten sie gestern schon gehabt. "Damit haettest du Gabriele auch keinen Gefallen getan." Ralf schaute sie boese an, "aber ich muesste dann nicht mit diesen Schulgefuehlen leben und sie wuerde jetzt nicht um ihr leben kaempfen." "Ralf was passiert ist, ist passiert, du musst jetzt in die Zukunft schauen." Ralf atmete sauer aus, "du hast leicht reden." Biggi biss sich auf die Lippe, "nach dem Absturz habe ich mir auch wochenlang vorwuerfe gemacht." sagte sie etwas leiser, ihre Blicke trafen sich fuer einen Moment, "du musst in die Zukunft schauen!" beharrte Biggi darauf doch Ralf wusste dass es nicht so einfach werden wuerde, weder fuer ihn, noch fuer Gabriele.

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Gina Offline



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17.05.2008 22:33
#9 RE: Der Tag, der alles veränderte Antworten

Und so vergingen die Tage. Ralf hatte wieder angefangen zu arbeiten. Doch ihm kam jeder Arbeitstag vor wie eine Ewigkeit und er konnte sich nur mit Mühe konzentrieren. Er dachte fast jede Sekunde nur an Gabriele.
Die Ärzte hatten Ralf mitgeteilt, dass die Werte jetzt so stabil waren, dass es vertretbar war, jetzt langsam wieder aufwachen zu lassen. Gestern hatten die Ärzte die Medikamente, die sie im künstlichen Koma hielten abgesetzt. Ralf saß jetzt auf der Basis und konnte es kaum erwarten, bis die Schicht endlich um war, dass er endlich zu Gabi ins Krankenhaus fahren könnte. Er wollte doch so gerne dabei sein, wenn sie endlich wieder zu sich kommt. Die Zeit verging heute auch überhaupt nicht. Sie hatten kaum Einsätze und Ralf saß auf dem Sofa mit einer Tasse Kaffee und war in Gedanken nur bei Gabriele. So zuckte er auch richtig zusammen, als Biggi jetzt von draußen rein kam und sich zu Ralf setzte. „ Mann, hast du mich erschreckt.“ seufzte er. „ Sorry. Aber du sitzt hier jetzt schon seit Stunden herum und starrst vor dich hin. Dein Kaffee ist doch bestimmt auch schon kalt.“ Ralf antwortete nur:„Pech.“ Biggi fragte ihn: „ Willst du nicht mit raus kommen? Es ist super schönes Wetter draußen.“ Ralf war genervt: “Na und. Ich will trotzdem nicht raus.“ Er war sauer. Warum konnten ihn nicht einfach alle in Ruhe lassen und akzeptieren, dass er nicht einfach so tun konnte, als sei alles wie immer. Denn das war es nicht und würde es wohl auch nie wieder sein. Er wollte jetzt nur alleine mit seinen Gedanken sein.
Als es endlich Zeit für Schichtwechsel war und Thomas, Peter und Michael den Aufenthaltsraum betraten, wollte Ralf nur so schnell es geht los. Nach einer kurzen Begrüßung ging er sich umziehen und fuhr dann auf direkten Wege ins Krankenhaus. Als er angekommen war, zog er sich den Kittel über. Dann betrat er das Zimmer in dem Gabi lag. Ein Arzt war gerade bei ihr. Er sagte zu Ralf: „ Sie war eben das erste mal wieder bei Bewusstsein. Aber sie hat ziemlich starke Schmerzen. Ich habe ihr jetzt noch mal ein Schmerzmedikament gegeben.“ Damit verließ er den Raum. Ralf nickte nur und setzte sich zu ihr ans Bett. Er strich ihr zärtlich übers Haar und fragte:“ Gabi, kannst du mich hören?“ Erst reagierte sie nicht. Doch dann öffnete sie langsam ein Stück die Augen.

CyberGirl Offline




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18.05.2008 07:49
#10 RE: Der Tag, der alles veränderte Antworten

Ralf biss sich auf die Lippe, der Moment ueberwaeltigte ihn voellig, die ganzen letzten Tage hatte er sich sorgen um sie gemacht und darum ob sie es schaffen wuerde oder nicht, sie nun wieder bei Bewusstsein zu sehen war auf jeden fall einer grosser schritt. "Du hast die OP gut ueberstanden." fluesterte er, sie schloss fuer einen Moment wieder die Augen und oeffnete sie dann wieder. Ralf ueberlegte ob er ihr das Atemgeraet abnehmen sollte doch stattdessen streichelte er weiter ihre Haare, "jetzt wird alles wieder gut...ruhe dich einfach nur aus." Gabriele schloss erneut die Augen, sie war wirklich noch schwach, dachte Ralf, aber wach! "Wir koennen spaeter reden, hmm...ich bleibe hier, versprochen." Nachdem sie auch nach einer minute ihre Augen nicht noch einmal geoeffnet hatte kam Ralf zu dem Entschluss das sie wieder eingeschlafen sein musste. Er streichelte weiter ihr Haar und wartete darauf dass sie wieder aufwachen wuerde, doch wenn er und Gabriele in den naechsten Monaten eines brauchen wuerden dann war es Gedult.

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Gina Offline



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18.05.2008 11:45
#11 RE: Der Tag, der alles veränderte Antworten

Er saß noch lange an ihrem Bett und grübelte über ihre weitere Zukunft. Als er auf einmal eine Stimme hörte und eine Hand auf seiner Schulter spürte erschrak er. Er musste eingeschlafen sein. Die Schwester, die jetzt neben ihm stand, meinte: „ Herr Staller, sie sollten jetzt auch langsam mal nach Hause fahren. Es ist schon sehr spät.“ Ralf nickte und gab Gabi einen sanften Kuss auf die Wange. Er hoffte, dass sie noch einmal die Augen öffnen würde, doch sie schlief einfach weiter. Er flüsterte: „Ich komme morgen wieder. Gleich nach der Frühschicht. Versprochen. Ich liebe dich Gabi.“ Als er das Zimmer verließ, drehte er sich noch einmal zu ihr um und ging dann. Er fuhr nach Hause. Gerade als er die Haustür aufschloss, klingelte das Telefon. Es war Biggi: „ Hey, Ralf. Ich bin´s Biggi. Ich wollte dich nur mal fragen, wie es Gabi geht?“ Ralf antwortete: „ Wie soll es ihr schon gehen? Aber sie war heute kurz bei Bewusstsein.“ Biggi meinte: „ Das ist doch schon ein Fortschritt. Siehst du, ich habe ja gesagt: Es wird alles wieder gut. Ihr müsst nur Geduld haben.“ Sie wusste, dass das einfacher klang, als es war, aber sie wusste auch, dass man immer optimistisch denken sollte. Es hatte ja auch schließlich keiner damit gerechnet, dass rechtzeitig eine geeignete Spenderlunge für Gabriele gefunden werden würde oder dass sie die Operation überlebt.
Als sie wenig später aufgelegt hatten ging Ralf erstmal duschen. Dann schob er sich eine Pizza in den Ofen mit der er sich anschließend vor den Fernseher setzte. Doch wenig später beschloss er, doch ins Bett zu gehen. In der Nacht träumte er wieder von Gabis Unfall und wachte schweißgebadet auf. Und dann kam der nächste Schreck: als er auf den Wecker sah, bemerkte er, dass er verschlafen hatte. Er sollte schon seit mehr als einer Stunde auf der Basis sein. Er schnappte sich das Telefon und rief auf der Arbeit an. Nachdem sich Michael gemeldet hatte, antwortete Ralf ihm nur: „Ich hab total verschlafen. Ich mach mich sofort auf den Weg.“ Michael sagte: „Ralf, mach dir keinen Stress. Peter übernimmt heute deine Frühschicht. Fahr du erst mal zu Gabi. Sie braucht dich jetzt.“ Ralf bedankte sich und legte auf. Er zog sich an und fuhr zur Klinik. Als er sich zu Gabi ans Bett setzte, öffnete sie die Augen. Ralf nahm ihr vorsichtig das Atemgerät ab. Er war überglücklich, als sie nun ganz leise seinen Namen sagte. Er antwortete: „Hey, Gabi. Ich bin so froh, dass du endlich wieder wach bist. Ich liebe dich so.“ Ralf war völlig überrascht, als sie jetzt ein kleines Lächeln zustande brachte und ganz leise ein „ich dich auch.“ flüsterte. Er lächelte zurück und gab ihr einen Kuss auf die Wange. Als er jetzt sagte: „ wir kriegen das alles wieder hin.“ sah er, dass ihr eine Träne die Wange runter lief. Er fragte sich, ob der Grund dafür war, dass ihr jetzt, wo sie wieder bei vollem Bewusstsein war, der Gedanke an ihre Zukunft Angst machte oder sie jetzt die Schmerzen spürte.

CyberGirl Offline




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19.05.2008 00:06
#12 RE: Der Tag, der alles veränderte Antworten

Schliesslich brachte Gabriele heraus, "bist du sicher das du dir das antun moechtest?" Ralf laechelte und nickte dann, "zusammen schaffen wir das und ich werde dich nicht noch einmal gehen lassen." Gabriele laechelte erneut und Ralf streichelte ihr weiter durch die Haare, "zusammen schaffen wir das." Gabriele und er schauten sich noch einen Moment in die Augen bevor sie ihre schloss. Ralf blieb noch eine Weile bevor er sich entschloss ins Krankenhauscafe zu gehen um sich ein kleines Fruehstueck zu organisieren, wie durch ein Wunder war sein Appetit wieder gekommen. Waehrend er seine belegte Semmel ass dachte er darueber nach wie ihre Zukunft aussehen wuerde, es wuerde Monate dauern bis Gabriele ueberhaupt nur in eine Rehaklinik konnte und von ort war es auch noch ein langer bis zurueck ins normale Leben. Aber wie wuerde das aussehen? Selbst wenn sie wieder in ihren alten Job konnte, wuerde sie das wollen? Ralf starrte vor sich hin und fragte sich wie sie das alles finanziel schaffen sollten, wenn Gabriele nicht arbeiten koennte, schliesslich war sie ganz klar diejenige mit dem besseren Einkommen. Er seufzte, wo sollten sie wohnen? Seine kleine Wohnung ginge zwar wenn Gabriele wieder ganz fit war aber bis dahin waren die vielen Treppenstuffen ein Hindernis. Bis jetzt hatte Gabriele bei ihrer Mutter gelebt, wuerde sie dorthin zurueckziehen? Aber was war dann mit ihm, wuerden es so sein wie frueher, dass sie sich nur ab und zu mal sahen, irgendwie war ihre Beziehung aus diesem stadium heraus. Ralf seufzte, es standen noch so viele Fragen offen aber das wichtigste war dass Gabriele auf dem Weg der Besserung war.

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19.05.2008 19:49
#13 RE: Der Tag, der alles veränderte Antworten

Als Ralf fertig war, beschloss er, noch mal zu Gabi zu gehen. Er zog sich wieder um und betrat das Zimmer. Der behandelnde Arzt kam ihm entgegen und erklärte ihm, dass sie sich jetzt allmählich mal um die Brandverletzungen kümmern mussten. Er sagte, dass sie heute abend die erste Hauttransplantation vornehmen wollten. Ralf schluckte. Wie schrecklich das schon klang. Aber er wusste auch, dass es wohl lange nicht bei dieser einen bleiben würde. Michael hatte ihm bereits mitgeteilt, dass Gabi wohl sehr sehr viele Operationen vor sich hatte. Der Arzt ging und Ralf setzte sich auf den Stuhl neben Gabis Bett. Gabi öffnete die Augen und sagte: „ Ralf, ich hab so Angst. Die OP…“ Ralf unterbrach sie. „streng dich nicht so an. Du schaffst das. Wir schaffen das. Ich bin immer für dich da, vergiss das nie.“ Ralf streichelte ihr durch die Haare. Ralf konnte sich vorstellen, was für Angst Gabi hatte auch wie wohl das Ergebnis später mal aussehen würde, wenn alle Operationen abgeschlossen waren. Auch Ralf machte sich darum viele Gedanken. Würde Gabi sich je selbst akzeptieren, wenn sie aus der Klinik kam? Würde sie jemals lernen können damit umzugehen?

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19.05.2008 20:03
#14 RE: Der Tag, der alles veränderte Antworten

Gabriele schaute ihn an und Ralf brachte ein laecheln zu stande, "mach dir keine sorgen." versuchte er sie weiterhin zu beruhigen, Gabriele brachte ein laecheln heraus und Ralf setzte hinzu, "nach der Lungentransplantation lachst du doch ueber eine einfach Hauttransplantation." Er schaffte es sie zum laecheln zu bringen. Ralf grinste und gab ihr einen Kuss auf die Wange. Er bleib noch bei ihr bis eine Schwester sie abholte, "bis nachher," fluesterte Ralf, er wollte ihr sagen dass er sie liebte aber dachte dass das etwas uebertrieben war und er ihr damit wahrscheinlich nur noch mehr angst einjagte. Nachdem sie das Zimmer verlassen hatte lies er sich auf einen Stuhl fallen, er hoffte das alles gut gehen wuerde. Auf der anderen seite wurde ihm auch bewusst wie sehr Gabriele ihn in den naechsten Monaten brauchen wuerde und wie viel Verstaendnis er aufbringen muesste.

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Gina Offline



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19.05.2008 21:03
#15 RE: Der Tag, der alles veränderte Antworten

Er ging nochmal in die Cafeteria und bestellte sich einen Kaffee. Dann ging er raus und lief eine Runde im Park spazieren. Dabei dachte er noch mal über alles nach und überlegte, wie wohl mal alles werden würde, wenn Gabi zu hause war.
Als er später auf einem der Stühle im Gang saß, kam ein Arzt zu ihm und erklärte ihm, dass alles soweit ganz gut verlaufen war und Gabi wohl bald aufwachen würde. Ralf fiel ein Stein vom Herzen. Wenigstens hier hielt das Glück zu ihnen. Ralf ging sich umziehen und betrat dann das Zimmer. Es dauerte doch noch eine ganze Weile, bis sie aufwachte. Und es war auch nur kurz. Die Operation bedeutete doch eine große Belastung für Gabis ohnehin schon so geschwächten Körper. Ralf durfte auch nicht lange bei ihr bleiben. Der Arzt meinte sie bräuchte jetzt viel Ruhe. Also fuhr er erstmal nach Hause. Dort machte er sich um Abendessen ein Spiegelei. Als er aß, dachte er darüber nach, wie gemein doch alles war. Jetzt musste ja die gesamte verletzte Hautoberfläche wieder abgedeckt werden und dafür musste auch noch die wenige unversehrte Haut genommen werden, die Gabi noch geblieben war. Aber er sah es ja ein. Es ging eben nicht anders. Erst wenn alle Defekte gedeckt waren, war sie wirklich außer Lebensgefahr. Und das würde noch eine lange Prozedur werden.
Am nächsten Morgen ärgerte Ralf sich darüber, dass er heute wieder Frühschicht hatte. Und es wurde eine stressige Schicht. Sie flogen einen Einsatz nach dem nächsten. Und Ralf konnte sich wie schon die Tage zuvor kaum konzentrieren. Er konnte nur an Gabi denken. Ralf war genervt und musste dann plötzlich über sich selbst lachen. Ihm fiel auf, dass man ihm eigentlich nichts recht machen konnte. War nichts los, ärgerte er sich, aber wenn viel Arbeit anstand auch.
Er war froh, als auch diese Schicht vorbei war und er endlich wieder bei Gabi sein konnte.

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