"So kenne ich Gabriele gar nicht." sagte Peter schliesslich, Biggi musste grinsen, "ich glaube so kennt sie nur Ralf." Peter musste grinsen und schaute sich nach Anette um, "wo ist denn deine Freundin hin verschwunden? Wir sollten vielleicht besser ein Auge auf sie behalten, sie hat ganz schoen geladen." Biggi winkte nur ab, "sie ist bestimmt okay." sagte sie und in dem Moment liessen Gabriele und Ralf voneinander ab und gesellten sich wieder zu den Beiden. "Was?" fragte Ralf als er Peters grinsen sah, "nichts." sagte dieser nur und musste noch immer grinsen, "ich hole und noch einen Drink, kommst du mit?" fragte Gabriele ihre Freundin und BIggi nickte und machte sich mit ihr auf den Weg zur Bar.

Biggi dachte auf dem Weg zur Bar noch über Gabriele nach. Sympatisch war sie ihr schon von Anfang an, auch wenn sie anfangs viele für eingebildet hielten. Eigentlich war sie es nicht, sie war nur immer kritisch mit ihrem Aussehen, immer top gestylt und wusste was sie wollten, daran fand Biggi nichts falsches. Und das sie aus gehobeneren Verhältnissen kam, ließ Gabriele nicht raushängen, oft versuchte sie es sogar zu verheimlichen. Jeder der mitbekam das sie eine reiche Mutter hatte beneidete sie oftmals, doch Biggi wusste von Gabriele, dass es weiß Gott nicht immer einfach war in solchen Verhältnissen groß zu werden. "Biggi" riss Gabriele ihre Freundin aus den Gedanken und hielt ihr einen Cocktail unter die Nase.

Waehrenddessen standen Peter und Ralf noch immer zusammen, "Gabriele ist ja gar nicht so langweilig wie ich immer dachte." grinste Peter, Ralf verdrehte die Augen, "natuerlich nicht, ihr kennt sie nur alle nicht richtig." erwiederte er. "So gut wie du sicher nicht." erwiederte Peter grinsend und in dem moment kamen BIggi und Gabriele wieder. "Was ist, wollen wir tanzen oder sind wir nur zum reden hergekommen?" fragte BIggi, die vier stellten ihre Drinks ab und machten sich erneut auf die Tanzflaesche, zuerst tanzen Biggi und Peter und Gabriele und Ralf zusammen doch dann tauschten sie immer mal wieder. So ging es noch bis in die fruehen Morgenstunden weiter und als sie schliesslich den Club verliessen waren sie mehr als angeheitert und stolperten mehr oder weniger die Strasse entlang. Ralf merkte man kaum an das er etwas getrunken hatte aber das sah bei Biggi und Gabriele die nicht so trinkfest waren schon ganz anders aus.

Gabriele hackte sich bei Ralf ein um einigermaßen geradeaus laufen zu können. "Zu mir oder zu dir" fragte Gabriele ihren Freund wärend sie ihn anlächelte. "Ich glaub wir gehen lieber zu mir, sonst wecken wir noch deine Mutter auf" meinte Ralf und lachte. "Naja dann musst du halt ein wenig leiser sein als sonst" fügte Gabriele mit gesenkter Stimme hinzu. Ralf zog die Augenbraun hoch, "ich glaube es reicht schon dein nicht ganz koordiniertes Gangbild aus, um sie aufzuwecken". "Ich lauf doch ganz normal" verteidigte Gabrieles sich gespielt entrüstet, und ließ Ralfs Arm los um auf dem Bordstein zu balancieren. "He Gabi du schaffst es" feuerte Biggi sie an, während Gabrieles sich bemühte nicht vom Bordstein abzukommen. Ralf und Peter sahen den beiden amisiert zu. Dann gab es Gabriele auf, und beharrte auf ihre Meinung dass es gar nicht so schlecht war. "So ihr zwei Süßen" meinte Gabriele an der Kreuzung, an denen sich Ralf und Gabriele von den beiden verabschiedeten. "War echt ein genialer Abend" meinte Gabriele zu ihrer Freundin und gab ihr ein Küsschen, zur Verwunderung der Männer nicht auf die Backe sondann auf den Mund. Biggi und Gabi blickten die beiden Männer an. "Was ist" fragte Biggi. "Nichts wir stehn drauf wenn sich Frauen küssen" konterte Peter und verabschiedete sich von RAlf und Gabriele.
Ralf zog Gabriele zu sich her und diese schob einen Hand unter seine Jacke. "Hast du kalte Hände" meinte Ralf und drückte sie noch näher an sich. Nach ca. 10 Minuten erreichten sie Ralfs Wohnung, Ralf sperrte auf, schmiss seine Jacke über die Gardarobe und setzte sich auf die Couch, er lehnte den Kopf zurück und schloss die Augen. Als er die Augen schloss merkte auch er, dass er doch einiges getrunken hatte, als Sich Gabriele plötzlich über ihn setzte. "Ich glaub du musste mir beim Ausziehen helfen" meinte sie verführerisch, sie hatte ihren ohnehin schon kurzen Rock noch ein Stück nach oben geschoben um sich über Ralf setzen zu können, ihre schwarzen Lederstiefel hatte sie noch immer an, genauso wie ihre Jacke...

"Du bist ganz schoen betrunken." stellte Ralf fest, Gabriele kuesste ihn weiterhin am Hals, "und?" fragte sie ihn, "vielleicht solltest du erst einmal deinen Rausch ausschlafen." Gabriele lies von ihm ab, "was soll den das heissen?" fragte sie aggresive und Ralf schluckte, sie war wirklich betrunken. "Nichts...ich meine...mit dem Krankenhaus aufenthalt." er versuchte einen klaren Kopf zu behalten doch der Alkohol erschwerte es zunehmend, "du idiot." sagte Gabriele und stand auf, Ralf schaute sie ueberrascht an, "Gabriele jetzt komm her." sagte er, doch Gabriele war dabei ihre Sachen aufzusammeln, "ich lass mich doch von dir nicht so behandeln." lallte sie sauer und schnappte sich ihre Handtasche. "Gabriele wo willst du denn jetzt hin?" fragte er ueberrascht, "hauptsache weg von dir." sagte sie und verlies tuerschlagend die Wohnung. Ralf lehnte seinen Kopf zurueck, na super. Er hatte selbst keine Erklaerung wieso er sie abgewiesen hatte, verflucht, wieso hatten sie auch so viel getrunken, damit hatten sie den ganzen Abend ruiniert. Er stand schliesslich auf und schnappte sich seine Jacke um nach Gabriele zu suchen, schliesslich konnte er sie nicht so durch die Strassen wandern lassen.

Er verfluchte sich selbst dass er sie so blöd bedandelt hatte, immerhin war sie auch ein wenig süß wenn sie getrunken hatte, aber noch zicker als sonst. Als er so über das geschehene nachdachte sah er zwei Menschen die sich laut lachend unterhielten. Es war eindeutig Gabrieles Stimme, die zweite jedoch kannte er nicht, er erkannte nur dass sie Männlich war. Ralf trat näher und musterte den Mann, "Sorry aber ich glaub es reicht jetzt" meinte Ralf ernst und mischte sich ein. Gabriele fuhr herum. Ralf schaute sie eindringlich an und sie wusste das sie vielleicht überreagiert hatte, und gerade dabei war einen Schritt zu weit zu gehen. Gabriele versuchte zu denken, aber der Alkohol in ihrem Kopf war stärken. "ich muss dann mal" meinte sie, drehte sich um und ging wortlos vorraus. Ralf folgte ihr, er redete kein Wort mit ihr und sie auch nicht, bis sie in die Straße einbogen wo Ralf wohnte. "Ich geh nach HAuse" meinte sie knapp und wollte weiter laufen. Ralf hiel sie am Ärmel fest. "Du gehst nirgendswohin, du schlafst dich jetzt erstmal aus" meinte er und zog sie die Straße entlang. Er sperrte die Tür auf und Gabriele setzte sich auf die Couch immer noch wortlos.

Ralf holte ihr das Bettzeug aus dem Schlafzimmer und legte es neben ihr auf der Couch ab, "schlaf gut." sagte er, Gabriele ignorierte ihn noch immer und Ralf seufzte und verliess das Zimmer. Als er im Bett lag versuchte er zu hoeren ob Gabriele sich auch schon ausgezogen und hingelegt hatte oder ob sie noch immer davon ueberzeugt war nach hause zu gehen. Schliesslich uebermahnte der Schlaf ihn allerdings. Als er am naechsten Morgen aufstand und im Wohnzimmer nach Gabriele schaute war diese verschwunden, er hoffte dass sie sich zumindest ausgeschlafen hatte und nicht letzte Nacht noch gegangen war. Auf dem Kuechentisch fand er allerdings einen Zettel von ihr und beruhigt setzte er sich hin. "Wir reden spaeter, okay? Ich musste nach Hause. Gaby." Ralf seufzte und legte den Zettel zurueck.

Gabriele war bei sich zu Hause, sie hatte bereits die zweite Kopfschmerztablette genommen und langsam ließ das Hämmern in ihrem Kopf nach. Sie ärgerte sich selbst dass sie soviel getrunken hatte, nicht nur wegen den Kopfschmerzen, sondann weil sie sich mit Ralf gestritten hatte. Wegen nichts und wieder nichts, aber trotzdem fand sie es nicht okay, dass er sie so ablitzten ließ, auch wenn sie betrunken gewesen war. "püppi kommst du zum essen" fragte ihre Mutter. Gabriele drehte sich um. "WIe schaust du denn aus, blass und..." meinte ihre Mutter dann erschrocken. "Danke". "Gehts dir nicht gut" fragte ihre Mutter besorgt nach. "Ich hab nur Kopfschmerzen sonst gehts mir bestens" meinte sie gereizt und ging nach unten um mit ihrer Mutter zu essen.

Die ersten paar Minuten des Mittagessens waren sehr ruhig doch dann brach Angela die Stille, "du hast dich betrunken." stellte sie fest, Gabriele schaute nur genervt auf, "ich war mit Freunden aus, wir haben gefeiert." Angela zuckte mit den Schultern, "und du hast dich betrunken." Gabriele entschied sich nicht weiter darauf einzugehen. "Ich dachte du hast dem Alkohol abgeschworen nachdem..." "Mutter, ich wollte einfach nur Spass haben, okay?" "Und dafuer brauchst du Alkohol?" erwiederte ihre Mutter, Gabriele wusste das sie recht hatte aber sie wollte es nicht zugeben und stattdessen stand sie auf und verlies wenig spaeter das Haus. Sie erreichte Ralf auf dem Handy und sie entschieden sich im Stadtkern zu treffen.
Als Ralf auf sie zukam konnte Gabriele nicht glauben wie frisch er aussah, sie hatte gedacht dass er mindestens so viel getrunken hatte wie sie selber aber vielleicht taeuschte sie sich da auch. "Guten morgen." sagte Ralf und gab ihr einen fluechtigen Kuss, "gut geschlafen?" Gabriele nickte und die beiden begangen nebeneinander her zu gehen. "Es tut mir leid was gestern passiert ist." machte Ralf schliesslich den Anfang, Gabriele nickte, "lass es uns einfach vergessen, wir waren beide viel zu betrunken."

"Wobei du mehr betrunken warst als ich" neckte er sie und griff nach ihrer Hand. "Ja und ich war trotzdem sexy und du hast mich einfach..." Ralf unterbrach sie. Er wusste das Gabriele Tage hatte wo sie einfach die Bestätigung brauchte, und das gestern deutete sie ganz anders, als er es eigentlich gemeint hatte. "Du bist immer sexy" meinte er und küsste sie zärtlich. Er legte einen Hand in ihren Nacken. "Lass uns nach Hause gehn" flüserte Ralf und ließ von ihr ab. Da sowohl Ralf als auch Gabriele in die Stadt gelaufen waren, liefen sie zu Ralf nach Hause. Gabriele tat die frische Luft gut und sie fühlte sich auch gleich ein wenig besser. "Wie gehts deiner Mutter" fragte Ralf. "Gut sie meckert wie immer" meinte Gabriele und spielte damit auf heute Mittag an. Doch Ralf hörte aus ihrer Stimme dass sie darüber jetzt nicht reden mochte. Eine halbe Stunde später sperte Ralf die Türe auf. "Kaffee" fragte Ralf seine Freundin und Gabriele nickte, sie setzte sich auf die Couch und schloss die Augen während Ralf in der Küche Kaffee kochte.

"Freust du dich schon wieder zu Arbeiten?" fragte Ralf als er reinkam, Gabriele nickte, "ich kann es kaum erwarten." Heute Abend war die letzte Schicht der B-Crew ohne sie, ab morgen war sie wieder mit dabei. "Wenn wir endlich wieder mehr zeit miteinander verbringen koennen." "Das konnten wir in der letzten Woche doch auch." Gabriele zuckte mit den Schultern, "aber meistens nicht mindestens 8 Stunden am Tag." Ralf stimmte ihr zu und nachdem die beiden zusammen Kaffee getrunken hatten nahm Ralf ihre Hand und zog sie hoch, er fuehrte sie ins Schlafzimmer wo sie schliesslich miteinander schliefen. Beide fielen danach in einen tiefen Schlaf und obwohl Gabriele Ralfs Wecker hoerte machte sie keine Anstanden aufzustehen und so lies Ralf sie liegen waehrend er sich auf den Weg zur Basis machte.

Gabriele schlief die ganze Nacht durch, als sie aufgstanden war und geduscht hatte beschloss sie für sich und Ralf zu kochen. Sie machte Spagetti mit Hackfleischsoße und das Essen war gerade fertig, als Ralf die Haustür aufsperrte. "Hier riechts ja schon gut" meinte Ralf, umarmte Gabriele von hinten, schob sanft ihr Haar zur Seite und küsste sie in den Nacken. Gabriele drehte sich um und schlang die Arme um und hielt ihm einen Löffel mit Hackfleischsoße zum probieren hin. "Fantastisch" lobte Ralf sie gab ihr noch einen Kuss und finf an den Tisch zu decken. Kurze Zeit später saßen sie am Tisch und aßen. "Wie war die Schicht" fragte Gabriele. "Du fehlst, aber gott sei dank ja nicht mehr lange" antworte Ralf und aß seine Spagetti. Als die beiden gegessen hatte, veräumte sie noch schnell das Geschirr und setzten sich dann auf die Couch. "Übrigens" meinte Ralf und ging zu seiner Jacke. Er kam mit einer kleinen verpacketen Schachtel zurück. "Ich hab was für dich" meinte er und setzte sich zu Gabriele. "Aber wieso dass denn" meinte sie verwirrt. "mir war einfach danach, und weil du zu dem wichtigesten Menschen in meinem Leben geworden bist". Gabriele war sprachlos, es war ein Ring, er war wunderschön edel und gleichzeit schlicht. Er war Silber und in der mitte zierten ihn zwei kleine Steinchen. "Er ist wunderschön, vielen Danke" meinte sie und küsste ihn.

Gabriele lehnte am Türstock und sah Ralf dabei zu, wie er seine Sachen aus dem Schrank kramte. Dann sah sie wieder auf den Ring und musste lächelnd. Ralf war wirklich ihr leben, auch wenn sie sich das nie hätte vorstellen können dass ein Mann zu ihrem Lebensinhalt wurden. Und so manchesmal dachte sie darüber nach ob sie nicht doch Kinder haben wollten. "Na" meinte er und und legte seine Hand an ihre Backe. Sie lächelte ihn. "Ich wäre auch gern bei dir geblieben" meinte er. "Na jetzt hau schon ab, du warst wirklich schon lange nicht mehr mit Peter Boxen, ich warte auch auf dich" meinte sie und gab ihm noch einen flüchtigen Kuss. "War das alles" fragte er und Gabriele küsste ihn ohne zu antworten nocheinmal. Wenig später war Ralf verschwunden. Gabriele machte es sich im Bett gemütlich und las noch ein wenig in ihrem Buch, das sie sich neulich gekauft hatte.
Derzeit bei Ralf. "Schön dich mal wieder hier zu sehn" meinte Peter leicht sauer. "Jetzt sei nicht so, ich bin ja da" entschärfte Ralf die Situation un die beiden gingen sich umziehen.

Nach den ersten Runden entschloss Ralf sich kurz frische Luft zu schnappen, er benutzte den Seitenausgang und schaute durch die Haeuschlucht nach oben, er bemerkte erst das er nicht alleine war als er einen Schuss hoerte. Ueberrascht fuhr sein Kopf herum und er sah die beiden Maenner die nicht weit von ihm entfernt unter einer Laterne standen. Der eine ging in die Knie, "niemand legt sich mit Antonio Rossa an, verstanden?" fragte der andere, Ralf schluckte und kam sich vor wie in einem schlechten Film. Der Mann druekte noch einmal ab und der andere sackte vollends auf den Asphalt. Ralf hielt die Luft an damit der Kerl ihn nicht sah doch dieser schaute sich um und ihre Blicke trafen sich fuer einen Moment ehe der Mann die Pistole erneut hob. Ralf riss die Tuer zum Boxverein auf und rannte hinein, er versuchte sie zu verschliessen doch es streckte kein Schluessel und so rannte er Hals ueber Kopf in die Turnhalle wo die anderen noch boxten, doch es blieb keine Zeit fuer erklaerungen, der Kerl tauchte viel zu schnell hinter ihm auf und Ralf entschloss sich hier zu verschwinden. Draussen auf der Strasse bemerkte er das er seinen Schluessel noch im Umkleideraum hatte, zusammen mit seinem Geld. Hals ueber Kopf rannte er die Strassen hinunter ehe er es schliesslich zu einer Polizeiwache schaffte, ihm kam der Gedanke das in seinen Sachen auch seine Adresse war und Gabriele noch immer alleine in seiner Wohnung war.