Es war lustig, obwohl sie weit davon entfernt war fuehlte Gabriele sich so aufgeregt wie frueher wenn sie mit Ralf ausgegangen war. Vorallem am Anfang ihrer Beziehung, spaeter war es beinahe schon gewohnheit geworden doch davon spuerte sie jetzt nichts. "Du hast dich ja geschnitten." sagte sie und fuhr mit ihrem Finger ueber die Wunde an seiner Wange, Ralf schaute im Rueckspiegel um die Wunde besser in Augenschein nehmen zu koennen. "Ja, wollte ja extra zahm heute aussehen." Gabriele musste schmunzeln, "der Schein truegt schon lange nicht mehr." Schliesslich erreichten sie das Restaurant, es war wunderschoen gelegen und Ralf hatte es noch geschafft einen sehr schoenen Tisch zu bekommen. Da Gabriele mit den vielen Medikamenten keinen Alkohol trinken sollte entschied auch Ralf sich bei Cola und Wasser zu bleiben. Die beiden bestellten einen ersten Gang und unterhielten sich waehrend sie auf das Essen warteten.
„Ich finde es schön, dass wir beide endlich mal wieder etwas zusammen unternehmen können.“ meinte Ralf. Gabi lächelte und entgegnete: „Find ich auch. Und es ist auch echt schön hier. Hast du gut ausgesucht.“ „Wir können ja jetzt mal wieder öfter Essen gehen oder irgendwas anderes abends unternehmen, wenn du möchtest.“ sagte Ralf. Gabi nickte. „Ja, können wir gerne machen.“ „Aber freu dich jetzt nicht zu früh, das mit dem tanzen gehen wird noch nichts.“ Fügte sie lächelnd noch hinzu. Ralf grinste und meinte:“ Das wird schon noch. Wir könnten ja mal abends ins Kino und dann anschließend essen gehen oder so.“ Gabi war einverstanden. Dann kam der Kellner und brachte den ersten Gang. Als sie damit fertig waren, holte er die Teller wieder ab. „Die Vorspeise war ja schon so lecker. Wie wird dann erst der Hauptgang…“ schwärmte Ralf. Gabi nickte zustimmend. Es dauerte nicht lange und der Hauptgang wurde ihnen aufgetischt. Wie auch die anschließende Nachspeise war er super lecker. „Ich glaub ich platz gleich.“ seufzte Gabi. „Hast ja auch schon lange nicht mehr so gut reingehauen wie heute. Aber mir geht’s nicht anders.“ antwortete Ralf.
Gabriele laechelte und beobachtete ihn dabei wie er nach ihrer Hand griff, wenn ein Aussenstehender nicht wusste das der Unfall vor ein paar Monaten passiert war haette man sie wohl fuer ein normales Paar gehalten. Die beiden sassen noch einen Moment zusammen bevor Ralf bezahlte und sie sich auf den Weg zum Auto machten. Ralf hatte einen Arm um sie gelegt und sie gingen noch einen kleinen Umweg zum Auto, doch als sie dann im Auto sass war Gabriele froh wieder zu sitzen, auch wenn es ihr mittlerweile schon sehr viel besser ging waren solche Tage wenn sie nicht frueh ins Bett ging sehr anstrengend. Ralf fuhr vor das dunkle Haus vor und die beiden gingen rein, "hast du noch lust auf einen Kaffee?" fragte Ralf, Gabriele zoegerte einen moment und nickte dann.
Sie setzte sich schon mal an den Küchentisch, während Ralf die Kaffeemaschine füllte und anmachte. Dann setzte er sich zu ihr und meinte: „Es war wirklich ein schöner Abend heute.“ Gabi lächelte und meinte: „Finde ich auch. Und weißt du, was das schönste ist? Ich musste heute Abend nicht einmal dran denken.“ Sie meinte den Unfall. Mit den körperlichen Folgen wurde sie ja ohnehin jeden Tag konfrontiert, aber sie hatte beschlossen, dass sie jetzt langsam versuchen wollte, wenigstens die psychischen einigermaßen in den Griff zu bekommen. Deshalb versuchte sie so wenig wie möglich über den Unfall zu sprechen oder daran zu denken. Und an solchen Abenden fiel es doch am leichtesten. Ralf grinste: „ Das ist doch super. Und das schaffen wir auch weiterhin.“ Gabi lächelte: „hoffentlich.“ Ralf gab ihr einen Kuss und dann nahm er die Kaffeekanne und die Tassen und stellte sie auf den Tisch. Nachdem sie noch einen Kaffee getrunken hatten, fragte Ralf: „Wollen wir es uns im Wohnzimmer noch ein bisschen vor dem Fernseher gemütlich machen?“ Gabi entgegnete: „Du Ralf, sei mir nicht böse, aber ich bin hundemüde. Ich glaub ich möchte jetzt nur noch zu Bett.“ Ralf nickte: „Kein Problem. Wir könne ja auch morgen einen gemütlichen Fernsehabend machen, wenn du magst, kann ich ja was aus der Videothek holen?“ „Von mir aus.“ entgegnete Gabi. Dann gingen sie hoch und Gabi war froh, als sie endlich im Bett lag. Sie war geschafft vom heutigen Tag.
Ralf beobachtete Gabriele noch eine Weile, sie war sofort eingeschlafen. Er laechelte und strich ihr eine Straehne aus dem Gesicht, vor ein paar Monaten haette er noch nicht daran gedacht dass Gabriele und er wieder so ein halbwegs normales Leben fuehren wuerden. Vor allem waehrend ihrer kleinen Kriese als er sie mit Jenny betrogen hatte. Ralf legte sich zurueck und verschrenkte seine Arme unter seinem Kopf. Er musste etwas grinsen als er ueber seinen Plan nachdachte. Er wollte ihr naemlich einen zweiten Heiratsantrag machen. Erst hatte er gedacht dass das etwas komisch war, wo er das ja bereits gemacht hatte und er ihr nicht wieder den Eindruck vermitteln wollte dass er sie bedraengte oder so, aber auf der anderen Seite hatte sich vieles geaendert. Er hatte sich entschieden sie noch einmal zu Fragen, schliesslich hatten sie ihr altes Leben abgeschlossen. Er grinste und hoffte das Gabriele noch einmal ja sagen wuerde.
Das einzige, was ihm jetzt noch fehlte war der passende Moment dafür, Gabriele zu fragen. Er wollte, dass es ein super schöner Antrag werden würde, an den sie sich beide ihr ganzes Leben lang erinnern würden. Eine richtig gute Idee hatte er noch nicht. Er sah rüber zu Gabi. Immer wenn er sie so ansah, hatte er nur einen Gedanken: Sie war seine Traumfrau, egal was auch passiert war, sie war für Ralf immer noch die schönste Frau, die er sich vorstellen konnte und Ralf wollte nichts mehr, als sein ganzes restliches Leben mit ihr zu verbringen. Er grübelte noch eine ganze Weile über den perfekten Heiratsantrag nach, bis schließlich auch er einschlief. Am nächsten Tag nach der Schicht beschloss Ralf, dass er sich mal ein paar Eheringe ansehen wollte, vielleicht würde ihm dann was einfallen. Also fuhr er zu einem Juwelier in der Stadt. Er betrat das Geschäft und sah sich etwas um. Eine freundliche ältere Dame so im Alter von Gabrieles Mutter kam zu ihm und fragte:“ Kann ich ihnen behilflich sein?“ Ralf zögerte zunächst, dann sah er noch mal zu den Ringen und die Frau fragte:“ Ach, sie wollen heiraten? Das ist ja schön. Schauen sie mal, wir haben hier ein großes Sortiment, ganz unterschiedlicher Art und Preise.“ Sie zeigte Ralf ein paar Ringe und fragte dann:“ Wann soll es denn soweit sein?“ Ralf grinste, dass wusste er schließlich selbst noch nicht. „Ich möchte meine Freundin überraschen.“ „Ach, sie weiß noch gar nichts von ihrem Glück? Na, das wird ja sicherlich eine schöne Überraschung für sie.“ Ralf sah sich noch ein bisschen um und schließlich hatte er ihn gefunden: Den perfekten Ehering. Er war wunderschön. Ralf war sich sicher, dass er auch Gabi gefallen würde. Er kaufte die Ringe und fuhr nach Hause. „Hey.“ begrüßte er Gabriele. „Hey. Du bist aber spät dran.“ antwortete sie. Ralf gab ihr einen Kuss und meinte:„hatten viel zu tun heute.“
"Schlimm?" fragte Gabriele, er schuettelte mit dem Kopf, "nur Anstrengend." Gabriele laechelte, "na dann ist ja gut das ich das essen schon vorbereitet habe." "Echt? Was gibt es denn?" fragte Ralf und ging vor in die Kueche, "ich probiere etwas neues aus." sagte Gabriele und folgte ihm, "lass dich ueberraschen." Ralf musste grinsen, "ich liebe Ueberraschungen. Hat sich deine Mutter schon gemeldet?" Gabriele nickte, "gleich heute morgen, sie hat gestern schon versucht uns zu erreichen aber wir waren ja nicht da. Es gefaellt ihr sehr gut." Ralf nickte, "das freut mich." sagte er, "ich werde kurz Duschen gehen, okay?" Gabriele nickte und Ralf verschwand nach oben, auch unter der dusche dachte er weiter ueber seinen Plan ihr einen Heiratsantrag zu machen nach. Damals hatte er sich fuer die Basis entschieden weil sie sich dort kennen und lieben gelernt hatten und ihr Beruf ein wichtiger Teil ihres Lebens war doch jetzt war alles anders. Gabriele war seit dem Tag des Unfalls nicht mehr auf der Basis gewesen und es wuerde wohl auch nur die ganzen Erinnerungen hervorrufen. Er seufzte, es musste doch etwas geben, etwas besonderes was trotzdem fuer sie eine bedeutung hatte.
Es war echt schwierig, da sich eigentlich vor dem Unfall ihr ganzes Leben immer nur um die Arbeit und den Heli gedreht hatte. Er grübelte noch eine ganze Weile darüber nach, doch es wollte ihm einfach keine gute Idee in den Kopf kommen. Dann fasste er den Entschluss, dass er auf Krampf sowieso nicht klappen würde mit der perfekten Idee für den Antrag. Er wollte noch mal in Ruhe über alles nachdenken. Also stellte er die Dusche ab, trocknete sich ab, zog sich um und ging in die Küche, wo Gabriele schon den Tisch gedeckt hatte und gerade die Auflaufform aus dem Ofen holte und sie auf den Tisch stellte. Ralf grinste und meinte:“ Hey, ist ja schon alles fertig. Mmhh, das sieht ja super aus. Wie gut, dass ich heute nicht soviel Kuchen auf der Basis gegessen habe.“ Gabi lächelte und Ralf gab ihr einen Kuss. Dann aßen sie. Später fragte Ralf: „ Hättest du Lust DVD zu schauen? Ich könnte zu Videothek gehen und uns was ausleihen?“ Gabi entgegnete: „Ja, können wir machen.“ Ralf ging in den Flur und nahm Gonzo an die Leine, denn er wollte zu Fuß gehen, da die Videothek nur ein paar Straßen weiter war. Er wollte gerade raus gehen, als Gabi ihm zurief: „Warte, ich komme mit.“ „schön.“ meinte Ralf und grinste. Gabi zog sich ihre Jacke über und sie gingen los. Etwas später erreichten sie die Videothek und suchten sich einen spannenden Film aus, mit dem sie es sich als sie wieder zuhause waren, im Wohnzimmer auf der Couch bequem machten.
Die beiden machten sich einen gemuetlichen Abend auf dem Sofa und gingen dann recht frueh ins Bett. Waehrend Ralf am naechsten Morgen wieder bei der Schicht war kam Angela zurueck, Gabriele und sie unterhielten sich eine Weile und Angela berichtete von ihrem Wochenende. Gabriele laechelte und war ein bisschen neidisch, sie sehnte sich danach auch mal wieder ein Wochenendtrip zu unternehmen. Sie entschloss sich dass sie es Ralf spaeter vorschlagen wuerde, es musste ja gar nicht so weit weg sein, vielleicht Wien oder Rom. Nachdem sie zusammen zu Abend gegessen hatten und auch Ralf die Neuigkeiten von Angelas Trip gehoert hatte zogen Gabriele und Ralf sich nach oben zurueck. Sie machten es sich auf dem Sofa bequem und Gabriele sprach das Thema Kurztrip an. "Wir koennten doch zum Beispiel uebers Wochenende nach Rom fliegen?"
Ralf war völlig überrascht, dass dieser Vorschlag von Gabriele kam. Er hätte nicht damit gerechnet, dass sie sich schon bereit für einen Urlaub fühlte und das Thema deswegen auch noch nie angesprochen. Er meinte:„Das wäre total schön. Wenn du wirklich gerne möchtest und dich fit genug fühlst? Ich würde mich total freuen.“ Er lächelte und gab ihr einen Kuss. Gabi lächelte ebenfalls und nickte:“ Ja, das wird schon gehen. Es muss ja kein Action-Urlaub werden. Einfach nur mal ausspannen und wenigstens ein Wochenende mal etwas Abstand von allem bekommen.“ „Es wird bestimmt super. Wollen wir gleich dieses Wochenende?“ fragte Ralf. „Gerne, wenn das bei dir alles so mit der Schicht passt.“ entgegnete Gabi. Ralf grinste:“ Da mach dir mal keine Sorgen. Das bekomme ich schon hin. Wir können ja mal gucken, ob wir die Flugtickets und das Hotel schon mal im Internet buchen können.“ Er ging kurz sein Laptop holen und setzte sich dann wieder zu Gabi aufs Sofa und die beiden planten ihren Urlaub. Am nächsten Tag erzählte Ralf auf der Basis von dem Kurztrip, den er mit Gabriele geplant hatte und schnell war alles geklärt. Peter war bereit, mit Ralf den Dienst zu tauschen und am Wochenende für ihn einzuspringen. Er hatte vollstes Verständnis und meinte: „Es wird Gabriele sicherlich gut tun, mal ein Wochenende an nichts anderes denken zu müssen und mal richtig zu entspannen.“ Später nach Schichtende fuhr Ralf nach Hause und erzählte Gabi glücklich, dass alles geklappt hatte und ihrem Wochenendtrip nun nichts mehr im Wege stand.
Gabriele hatte auch ihrer Mutter schon von ihren Plaenen erzaehlt die noch etwas skeptisch war und sich sorgen um ihre Gesundheit machte, doch sie wusste dass sie Gabriele diesen Trip nicht verbieten konnte und versuchte sich nicht anmerken zu lassen dass sie nicht gerade gluecklich darueber war. Ralf hatte sich entschlossen Gabriele den Heiratsantrag im Urlaub zu machen, auch wenn es kein besonderer Ort fuer sie war, wuerde es ja einer werden koennen, schliesslich war dies der erste Trip nach dem Unfall. Ralf war so in Gedanken gewesen dass er Gabriele gar nicht bemerkt hatte die ins Zimmer gekommen war und mit ihm gesprochen hatte, jetzt umarmete sie ihn von hinten und Ralf schrak auf, "wo warst du denn mit deinen Gedanken?" fragte sie, er zuckte mit den Schultern, "schon im Urlaub." Gabriele musste schmunzeln und setzte sich neben ihn, "Jenny hat vorhin angerufen und wollte dass ich dir ausrichte sie bitte zurueckzurufen." Ralf schien ein wenig ueberrascht und nickte dann, "von ihr habe ich schon lange nichts mehr gehoert." sagte er, Gabriele nickte, "vergiss es nicht." sie gab ihm noch einen Kuss auf die Wange und ging dann wieder. Gabriele glaubte Ralf dass sie schon laenger nicht mehr miteinander telefoniert hatten und machte sich daher keine sorge darum, ausserdem wollte sie nicht dass er dachte sie koennte eifersuechtig sein.
Sie ging in die Küche und machte zwei Tassen Cappuccino fertig. Dann ging sie wieder zurück ins Wohnzimmer, wo Ralf gerade mit Jenny telefonierte. Sie beschloss nochmal zurück in die Küche zu gehen um noch ein paar Kekse zu holen und damit Ralf in Ruhe telefonieren konnte und nicht dachte, dass sie wieder eifersüchtig war. Denn sie war es nicht. Sie vertraute Ralf, wenn er auch schon zwei mal ihr Vertrauen missbraucht hatte. Sie wollten schließlich in Urlaub fahren und Gabi hatte jetzt keine Lust auf Streit. Sie hörte, wie Ralf sich am Telefon verabschiedete und setzte sich zu ihm. „Danke.“ meine Ralf, als Gabi ihm seine Tasse Cappuccino gab. „Jenny wollte nur mal so hören, was wir so machen und wie es dir geht.“ sagte Ralf. Gabi nickte und sagte: „Ich freu mich so auf unseren Urlaub.“ Ralf grinste und entgegnete:“ Ich auch.“ Er hatte ja noch einen Grund mehr zur Freude und war jetzt schon ganz aufgeregt, wenn er an den Tag dachte, wo er Gabi den Antrag machen würde. Die Tage vergingen schnell und schon war es Freitag morgen. Ralf brachte die Koffer ins Auto und dann fuhren sie los zum Flughafen.
Ihrer Mutter war der Abschied sehr schwer gefallen und Gabriele war froh als sie endlich auf der Autobahn richtung Salzburg waren. Sie erreichten den Flughafen frueh genug um noch eine Kleinigkeit essen gehen zu koennen. Dann boardeten sie den Flieger nach Rom. Gbriele war schon einmal als Kind in Rom gewesen doch fuer Ralf war es das erste mal. Sie landeten knapp eine Stunde spaeter und als sie aus dem Flughafen traten kamen ihnen schon eine Angenehme Hitze entgegen. Da es kein Hochsommer war, waren die Temparaturen sehr angenehm und trotz allem waermer als zuhause. Sie holten ihren Mietwagen und machten sich dann auf den Weg, da es noch so frueh war konnten sie noch nicht einschecken und entschlossen sich, erst einmal in die Altstadt zu fahren und etwas bummeln zu gehen, zu sehen gab es naemlich genuegend. "Dann machen wir den Vatikan morgen?" fragte Ralf, Gabriele nickte, "ja am besten, hast du lust heute noch eine Stadtrundfahrt zu machen." "Wird das denn niht zu anstrengend fuer dich, ich meine erst der Flug und dann noch so ein volles Program?" Ralf schaute besorgt zu ihr rueber, Gabriele schuettelte mit dem Kopf, "mir geht es doch blendent." Grinste sie und holte den Stadtplan der ihnen mitgegeben wuerde heraus.
Ralf war natürlich froh, dass es ihr gut ging aber er hatte auch gleichzeitig große Sorge darum, dass Gabi sich doch zu viel vornahm und die Anstrengung nachher doch zu viel für sie wäre. Der Unfall war zwar schon einige Monate her, aber die Verletzungen waren ja doch ziemlich heftig und dann noch die Lungentransplantation. Gabriele bemerkte Ralfs besorgten Blicke und meinte: „Nun schau doch nicht so. Mir geht’s wirklich gut. Mach dir keine Sorgen.“ Sie lächelte. Dann sahen sie noch mal auf den Stadtplan und setzten ihre kleine Besichtigungstour fort. Etwas später fuhren sie dann ins Hotel und checkten ein. Es war ein sehr schönes, modern eingerichtetes Hotel. Auch ihr Zimmer gefiel beiden super. Gabi ging auf den Balkon und sagte:“ Wow. Guck mal Ralf, wir haben einen herrlichen Ausblick.“ Ralf kam zu ihr raus und stimmte ihr zu. Nachdem sie die Koffer ausgepackt hatten, beschlossen sie einen Rundgang durch das Hotel zu machen. Als sie unten durch den großen Aufenthaltsbereich auf die Terrasse gingen meinte Ralf:“ Wow. Ein riesiger Pool.“ Im gleichen Moment bereute er seine Aussage. Er sah Gabi mit einem entschuldigenden Blick an und sie meinte: „Ist schon ok. Du kannst auch baden gehen, du musst meinetwegen nicht darauf verzichten.“ Ralf schüttelte den Kopf und meinte:“ Nein, wir machen nur Sachen in unserem Urlaub, die wir zusammen machen können und bei denen wir beide unseren Spaß haben.“ Er hatte innerlich Wut auf sich selber. Er wusste wie schwer es für Gabi war, wenn sie andere Leute in kurzen Sommersachen oder am Strand oder hier am Pool sah und sie selbst konnte nur lange Sachen tragen. Und er freute sich über den Pool. „Wollen wir was zu Mittag essen?“ fragte er dann. „Gerne.“ antwortete Gabi und sie gingen in den Essbereich des Hotels. Nachdem sie fertig waren meinte Gabi:“ So, dann können wir ja jetzt wieder in die Stadt und eine Stadtrundfahrt machen, oder?“ Ralf sah sie etwas besorgt an und entgegnete dann grinsend: „Erstmal ruhst du dich jetzt etwas aus. Wir können ja jetzt erstmal einen Augenblick aufs Zimmer gehen und dann fahren wir los. Wir haben doch genug Zeit.“ Gabi ließ sich von ihm überreden und sie legten sich etwas aufs Bett und sahen fern. Später machten sie dann ihre Stadtrundfahrt und waren beide begeistert von den vielen Sehenswürdigkeiten, die diese Stadt zu bieten hatte.
Gabriele war froh einmal dem tristen Alltag in Deutschland entkommen zu sein und einmal nicht staendig an den Unfall erinnert zu werden. Spaeter assen sie noch in einem kleinen Restaurant nahe des Koliseums und spazierten danach zurueck insHotel. Es war eine wunderschoene, lauwarme Nacht. Ralf hatte einen Arm um ihre Schultern gelegt und erzaehlte ihr von einem Italien Urlaub den er mal als kleiner Junge mit seiner Familie gemacht hatte. Als die beiden schliesslich das Hotel erreichten tranken sie noch einen Wein in der Bar und machten sich dann auf den Weg in ihr Zimmer. "Weisst du was diesen Tag perfekt machen wuerde?" fragte Gabriele, Ralf schuettelte mit dem KOpf, "ich fand ihn schon ziemlich perfekt." sagte er und zog sich sein T-Short ueber den KOpf, Gabriele zuckte mit den Schultern, "ein groenender Abschluss waere wenn wir miteinander schlafen koennten." Sie zog eine Augenbraue hoch und wartete seine Reaktion ab.